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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wir die Masten gesetzt haben«, sagte Anheg.
    »Wartet damit noch«, befahl Rhodar.
    Anheg sah ihn scharf an.
    »Du wirst ohnehin nicht segeln können, Anheg, und die Masten ragen zu hoch heraus. Selbst der dümmste Thull der Welt wird begreifen, was es bedeutet, wenn ein Wald von Masten den Fluß hinunter schwimmt.«
    Als alle Schiffe im Wasser waren, war es bereits Abend, und Polgara brachte die Prinzessin, Ariana und Taiba an Bord von Baraks Schiff. Eine Brise, die flußaufwärts kam, kräuselte sanft das Wasser und ließ das Schiff sachte schaukeln. Hinter den Wachfeuern erstreckte sich das thullische Grasland unter einem purpurnen Himmel, auf dem nacheinander die Sterne erschienen.
    »Wie weit ist es bis Thull Mardu?« fragte Ce’Nedra Barak.
    Der große Mann zupfte an seinem Bart und spähte den Fluß hinab. »Ein Tag bis zu den Stromschnellen«, antwortete er, »dann ein Tag, um die Schiffe darum herum zu tragen. Dann noch ungefähr zwei Tage.«
    »Vier Tage«, sagte sie bedrückt.
    Er nickte.
    »Ich wünschte, es wäre schon vorbei«, seufzte sie.
    »Alles zu seinerzeit, Ce’Nedra«, sagte er. »Alles zu seiner Zeit.«

15
    D ie Schiffe waren schrecklich überfüllt, obwohl sich kaum die Hälfte der Armee auf ihnen zusammendrängte. Die algarischen Clans und die mimbratischen Ritter überwachten die Ufer, während die Chereker flußabwärts zu den Stromschnellen ruderten, und die Infanterieeinheiten, die auf den Schiffen keinen Platz mehr gefunden hatten, in dichten Reihen auf den überzähligen Pferden der Kavallerie ritten.
    Das thullische Grasland auf beiden Ufern bestand aus sanften, langgezogenen Hügeln, die mit hohem, trockenem Gras bewachsen waren. Nahe am Fluß wuchsen vereinzelt Gruppen der gekrümmten, strauchähnlichen Bäume, die sie auch auf den niedrigen Bergen angetroffen hatten, unmittelbar am Wasser waren Dickichte aus Weiden und kriechenden Ranken. Der Himmel blieb klar, und es war noch immer heiß, auch wenn der Fluß für genügend Luftfeuchtigkeit sorgte, um die sengende Trockenheit zu mildern, die Menschen und Pferden in dem ausgedehnten Hochland so zu schaffen gemacht hatte.
    Es war für alle eine fremdartige Landschaft, und die berittenen Einheiten, die an den Ufern patrouillierten, waren wachsam und hielten die Waffen griffbereit.
    Dann kamen sie um eine lange Biegung des Flusses und sahen vor sich das weiße, schäumende Wasser der Stromschnellen.
    Barak schwang das Ruder seines großen Schiffes herum und legte am Ufer an. »Sieht aus, als wäre es an der Zeit, zu Fuß zu gehen«, knurrte er.
    Im Bug war ein Streit ausgebrochen. Der bärtige König Fulrach protestierte lauthals gegen die Entscheidung, seine Proviantwagen an den Stromschnellen zurückzulassen. »Ich habe sie nicht den ganzen Weg bis hier hergeschafft, nur um sie jetzt zurückzulassen.«
    »Sie brauchen zu lange, um irgendwohin zu gelangen«, sagte Anheg. »Wir müssen uns beeilen, Fulrach. Ich muß meine Schiffe an Thull Mardu vorbeigebracht haben, ehe die Murgos oder die Malloreaner merken, was wir vorhaben.«
    »Du hattest nichts dagegen, sie dabeizuhaben, als du auf der Hochebene hungrig und durstig warst«, entgegnete Fulrach zornig.
    »Das war damals. Jetzt ist jetzt. Ich muß an meine Schiffe denken.«
    »Und ich an meine Wagen.«
    »Ihnen wird nichts geschehen, Fulrach«, sagte Rhodar besänftigend. »Wir müssen uns beeilen. Deine Wagen sind nicht schnell genug, um mit uns Schritt halten zu können.«
    »Wenn jemand kommt und sie verbrennt, wirst du noch sehr hungrig werden, ehe wir wieder in der Befestigungsanlage auf dem Kliff sind, Rhodar.«
    »Wir lassen Männer zu ihrer Bewachung zurück, Fulrach. Sei vernünftig. Du machst dir zu viele Gedanken.«
    »Irgend jemand muß sich ja Gedanken machen. Ihr Alorner scheint zu vergessen, daß die Schlacht nur die Hälfte des Ganzen ist.«
    »Hör auf, dich wie ein altes Weib zu benehmen, Fulrach«, sagte Anheg barsch.
    Fulrach blickte ihn kalt an. »Ich habe deine letzte Bemerkung lieber überhört, Anheg«, sagte er steif. Damit drehte er sich auf dem Absatz um und stapfte davon.
    »Was hat er denn?« fragte der König von Cherek unschuldig.
    »Anheg, wenn du nicht lernst, wann du den Mund zu halten hast, müssen wir dich knebeln«, grollte Rhodar.
    »Ich dachte, wir wären hier, um gegen die Angarakaner zu kämpfen«, sagte Brand sanft. »Hat sich das geändert?«
    Das gereizte Gezänk zwischen ihren Freunden beunruhigte Ce’Nedra, und sie wandte sich mit

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