Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
das?« Brooks fuhr herum. »Es kann auch Virginia gewesen sein. Schließlich sind sie verlobt und wollen heiraten.«
    »Und bumsen unter sowjetischen Augen?« McColly wischte sich über die Augen. »Das traue ich Ric nicht zu. Niemals.«
    »Zerbrechen wir uns darüber nicht den Kopf!« Brooks nahm das Hemd wieder von dem zerwühlten Kissen und steckte es in seine Tasche. »Ric war hier, das wissen wir nun! Und wo ist er jetzt? Warum hat man das Labor verlassen? In größter Eile, wie's aussieht? Was ist hier passiert? Draußen steht ein Motorschlitten, alles ist bestens eingerichtet, der Vorrat reicht für mindestens zwei Wochen, das Labor ist voll funktionsfähig … Die weiß getarnte Baracke ist also ein Außenposten. Das Hauptlager ist woanders. Und dort, genau dort werden wir Ric und Miß Allenby finden! Jungs, die Russen sind auf dem Eisberg! Wißt ihr, was das bedeutet? Das kann die Welt aus den Angeln heben, wenn sie erfahren, was wir hier machen wollen. Amerikas größtes Geheimnis bewachen wir, und jetzt guckt uns der Russe über die Schulter.«
    »Und was brauen sie hier im Labor?« fragte Panzer.
    »Das werden unsere Experten aufklären. Jungs, jetzt beginnt eine unruhige Zeit. An die Maschinen! Wir müssen das sowjetische Hauptlager suchen.«
    Wenig später flogen sie in V-Formation dem anderen Ende des Eisberges entgegen, jetzt mit Brooks an der Spitze, wie es sich gehörte bei einem Kriegseinsatz. Er hatte die Frequenz der ›Lincoln‹ eingestellt, ließ General Seymore suchen und sagte dann, als sich Seymore meldete: »Sir, wir haben von Ric eine Spur.«
    »Fabelhaft, Brooks!« rief Seymore begeistert. »Haben Sie seinen Hubschrauber entdeckt?«
    »Nein, Sir, sein Unterhemd.«
    »Was, bitte?« fragte Seymore etwas verwirrt zurück.
    »Sein Unterhemd. Es lag in einer sowjetischen Laborbaracke.«
    »Jim, sind Sie besoffen?« rief Seymore wütend. »Was faseln Sie da?«
    »Wir haben an der Küste ein weißgetarntes Haus entdeckt, Sir, das ein verlassenes sowjetisches Laboratorium ist. Lenin hängt an der Wand. Russische Bücher liegen herum, russische Schallplatten. Das Haus muß fluchtartig verlassen worden sein. Das Bett war so, als sei es gerade verlassen worden, der Bademantel einer Frau lag auf dem Boden, die Schränke sind voller Vorräte, zwei gebrauchte Tassen und Teller und Bestecke lagen in der Küche … Es muß ein sehr hastiger Aufbruch gewesen sein.«
    »Und wo lag Rics Unterhemd?« Seymores Stimme zitterte vor Erregung.
    »Unter dem Bett, Sir.«
    »Ich weigere mich zu glauben, was ich jetzt denke.«
    »Ich auch, Sir.« Brooks starrte unter sich über das wild zerklüftete Eisgebirge. »Wir sind auf der Suche nach dem sowjetischen Hauptlager.«
    »Brooks, machen Sie kehrt! Das ist nicht mehr unsere Aufgabe. Das muß jetzt das Pentagon entscheiden! Ich gebe in Washington Alarm.«
    »Es geht um Miß Allenby und Ric, Sir. Wir müssen wissen, wo die Basis der Russen ist, und verhindern, daß den beiden etwas passiert, ehe Washington überhaupt reagiert.«
    »Hier werden sie sofort reagieren. Brooks, bloß keine Dummheiten! Hören Sie! Ruhe bewahren! Das ist wie ein Griff zum Roten Telefon! Washington wird sofort reagieren.«
    »Hoffen wir es, Sir!« Brooks schaltete ab und wieder zurück auf den Sprechfunk seiner Staffel. Zum erstenmal in seinem Leben bei der Air Force überhörte er bewußt einen Befehl, ignorierte er die Sorgen seines Generals. Die fünf Hubschrauber flogen weiter, verfolgt vom sowjetischen Radar, auf dessen Schirmen die Gefahr immer deutlicher wurde.
    Schesjekin saß wie versteinert vor den Bildschirmen und starrte auf die schnell herankommenden, flimmernden Punkte.
    Klar und nüchtern tönte die Stimme des Radarkommandanten durch den sonst stillen Raum. »Noch 22 Kilometer … Noch 18 Kilometer … Direkte Richtung auf uns … Noch 13 Kilometer.«
    Schesjekin blickte die Offiziere an, die um ihn herumsaßen und ebenso fasziniert wie er auf die Bildschirme starrten. »Wenn sie über uns sind, sollen wir sie abschießen?« fragte er tonlos. »Wir müssen das jetzt entscheiden, Genossen. Es ist keine Zeit mehr, Moskau zu fragen!«
    »Fünf sind es, Genosse Admiral«, sagte ein Major. »Mit unseren Mitteln sind wir kaum in der Lage, alle fünf zu liquidieren. Wir sind eine Marinebasis, eine unsichtbare, und haben nie damit gerechnet, entdeckt zu werden, schon gar nicht von Amerikanern.«
    »Das weiß ich auch!« bellte Schesjekin außer sich. »Aber jetzt sind sie da! Eine

Weitere Kostenlose Bücher