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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Malenkow mit seiner ›Gorki‹ auf Sehrohrtiefe und suchte das Meer ab. Um sie herum war nur schwach bewegtes Wasser, kein Schiff, keine Vögel, nur auf allen Seiten ein blauschimmernder Horizont.
    Unendlichkeit des Pazifiks.
    Oberleutnant Nurian, der Navigationsoffizier, atmete auf. Das Herumirren hörte auf, man konnte wieder auf normalen Südkurs gehen, die Atommaschinen auf vollen Touren laufen lassen und die beiden Versorgungsschiffe einholen. Über Wasser wäre das schneller möglich gewesen, aber Malenkow und auch Vizeadmiral Schesjekin bestanden auf weiterer Unterwasserfahrt.
    Jetzt, nach sechs Wochen gähnender Langeweile, die auch Temjun mit seinen Gesängen und der Chor der ›Gorki‹ nicht mehr aufhellen konnten, näherte sich die sowjetische Flotte der Sturge-Insel zu Füßen des ungeheuren Matusevichgletschers. Hier warfen die beiden Versorgungsschiffe Anker, Malenkow ließ auftauchen, und Vizeadmiral Schesjekin ließ sich hinüberfahren zur ›Nadeshna‹, dem Flaggschiff der Flottille. Es sah aus wie ein harmloser Frachter; niemand sah ihm an, daß er ein schwimmendes elektronisches Wunderwerk war.
    »Zielgebiet erreicht«, meldete Schesjekin über einen Funksatelliten nach Moskau. »Malenkow wird in drei Tagen versuchen, mit ›Gorki‹ die ›Morgenröte‹ zu erreichen. Geben Sie uns weitere neue Informationen durch.«
    Von der Moskauer Zentrale erfuhr man nichts Neues. Vizeadmiral Schesjekin hielt auf der ›Nadeshna‹ eine Konferenz ab, um einen genauen Einsatzplan aufzustellen. »Genossen«, sagte er und gab seiner Stimme einen gewichtigen Klang, »ein wichtiger Tag ist heute, der uns stolz machen sollte. In drei Tagen wird die Fahne der Sowjetunion über einem Eisberg wehen, dem größten, der sich seit Menschengedenken vom Südpol losgerissen hat. ›Morgenröte‹, wie wir ihn getauft haben, wird mithelfen, die kapitalistischen Aggressoren im Auge zu behalten und im Ernstfall vernichtend zu treffen, von einer Flanke her, mit der niemand gerechnet hat. Viele harte Arbeit liegt noch vor uns, aber das Wissen, daß wir die Stärke unseres Vaterlandes vermehren, gibt uns Kraft, Mut, Ausdauer und Erfolg! Es lebe die Sowjetunion!« und etwas leiser, geradezu gerührt: »Es lebe unser geliebtes Rußland …«
    Nach dieser feierlichen Eröffnung wurden die Pläne der nächsten Wochen erörtert.
    Als erstes, noch an diesem Tag, wurde damit begonnen, alles zu überstreichen, was die ›Nadeshna‹ und ihr Schwesterschiff, das seitlich von ihr ankerte, als russische Schiffe kennbar machte: Die Schornsteine, die Namenschilder an Bug und Heck, die sowjetischen Embleme, einfach alles, Rumpf und Aufbauten sollten weiß gestrichen werden. Auch die Beflaggung wurde eingezogen, so daß auch aus nächster Nähe nicht zu erkennen war, wer an der Sturge-Insel Anker geworfen hatte. Auf Anfragen per Funk würde man sich taub stellen, falls überhaupt jemand die beiden weiß gestrichenen Schiffe in der weißen Umwelt erkennen konnte.
    Die ›Gorki‹ unter dem Kommando von Kapitän Malenkow lief in drei Tagen zunächst allein aus, um in Überwasserfahrt – falls möglich – den Eisberg zu erreichen und an ihm festzumachen. Malenkow wurde die große Ehre übertragen, die sowjetische Fahne in das Eis zu stecken. Ingenieur Karasow begleitete Malenkow, um erste Aufzeichnungen zu machen, wo und wie man die U-Boot-Basis anlegen konnte. Die von den Fotos her bekannte weite Bucht mit dem ins Eis hineingebrochenen Fjord sollte genau erkundet werden. Nach Ansicht der Spezialisten in Moskau kam nur dieses Gebiet in Frage, weil die Eisbergbucht immer freies Wasser enthielt, also nie zufror, ein Phänomen, das Professor Kratjinzew unter anderen untersuchen wollte. Die U-Boote konnten also unter dem dicken Treibeis hinweg die eisfreie Bucht, den ›Hafen‹, erreichen, dort auftauchen und ungestört den Aufbau des Stützpunktes vornehmen. Um ebenfalls ›unsichtbar‹ zu sein, was gegen die 421 Meter hohe, weißblau in der Sonne schimmernde und glitzernde Wand des Eisberges möglich war, wurden die U-Boote ebenfalls weiß gestrichen. Im Großen Vaterländischen Krieg hatte sich diese Tarnung bestens bewährt, da trugen im Winter die Kampftruppen weiße Schneehemden über ihren Uniformen und verschmolzen so mit dem verschneiten Land.
    Die Berreskowa sah fragend um sich, als die Pläne der nächsten Wochen vorgetragen waren. Alles, was sie gehört hatte, klang faszinierend, nur etwas fehlte. »Mein Beifall, Genossen«, sagte

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