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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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erzählte, weh zu tun. Sein Tod, das sah er ihr an, war ein Triumph für sie, die Bestätigung, daß sie mit ihrem Körper und ihrem Geist jedem Mann überlegen war, so überlegen, daß sie zu Idioten, zu Sklaven, zu einem zerbrechlichen Spielzeug wurden.
    Sein Griff um ihre Brüste wurde härter, mit geweiteten Augen starrte Ljuba ihn an. Sie hatte nie erwartet, daß er so grob sein könne. Auf Sachalin war er noch wie weiches Wachs, saß herum, wenn sie Platten hörte oder an ihrem Buch schrieb, und war dankbar wie ein gestreichelter Hund, wenn er ihren Leib berühren konnte. Wenn sie dann sagte: »Jurij, mein Liebster, nun geh …«, dann ging er, zufrieden und glücklich, wieder bei ihr gelegen zu haben. Er ist ein Mann, hatte sie oft gedacht, was weiter? Ein Werkzeug. Braucht man eine Säge, nimmt man sich eine Säge. Braucht man einen Löffel, nimmt man sich einen Löffel. Braucht man Messer, Hammer, Nägel, Tassen, Teller, Pfannen, Gläser, nimmt man sie sich. Ein Mann ist ein Werkzeug, das man braucht. »Verändert hast du dich, Jurij«, sagte sie, wand sich in seinem Griff, hörte, wie im Rücken der Knopf des schmalen BH-Bandes abplatzte, und fühlte ihre Brüste frei in seinen Händen liegen.
    »Ich habe von dir gelernt, ein guter Lehrmeister bist du gewesen.« Er riß sie an den Brüsten herum an die Kachelwand und drückte sein linkes Knie zwischen ihre Schenkel. Ein leiser Aufschrei wehte über sein Gesicht.
    Die Augen der Berreskowa bekamen einen harten Glanz. »So nicht«, sagte sie gepreßt. Ein heftiges Atmen stieß die Worte aus. »Jurij, laß mich los!«
    »Du bist gekommen, damit ich dich nehme.«
    »Laß mich los!«
    »Du hast das Schild an die Tür gehängt und sie abgeschlossen. Du bist herangeschlichen wie eine heiße Hündin …«
    »Loslassen sollst du mich, du Idiot!«
    »… und wie eine Hündin sollst du auch behandelt werden.« Malenkow ließ die rechte Hand nach unten schnellen, erfaßte das schmale Bikinihöschen und zerriß es mit einem Ruck. Gleichzeitig ließ er sein Saunatuch wegrutschen, und so standen sie aneinandergepreßt, fühlten ihre Körper und das Zittern in ihren Muskeln.
    »Jetzt will ich nicht mehr!« zischte sie ihm ins Gesicht. »Jetzt nicht mehr. Laß mich los!«
    »Wer fragt, ob du willst?« Malenkows Atem wehte über ihr Gesicht. Jetzt verzerrte Wut ihre Schönheit, zu Schlitzen waren die Augen zusammengezogen, der Mund war nur noch ein roter Schnitt in diesem Gesicht. Mit den Fäusten wollte sie auf Malenkow einschlagen, aber er preßte seine Hände wie Eisenklammern um ihre Handgelenke, riß ihr die Arme über den Kopf, mit seinem ganzen Körper preßte er sie gegen die Wand, sie spürte an ihrem Leib seine harte Erregung, und wie damals, als sie mit 1 6 Jahren zum erstenmal eine hochragende Männlichkeit gesehen hatte, überfiel sie auch jetzt eine sterbensähnliche Angst.
    »Jurij!« schrie sie, so laut und so hell sie konnte. »Jurij! Laß mich los!«
    Vor Malenkows Augen begann die Welt zu flimmern. Die Kachelwand, das Schwimmbad, Ljubas Gesicht, ihre weit aufgerissenen Augen, in denen jetzt nur Schrecken lag, ihr nackter Körper mit den großen Brüsten und dem goldblonden Lockenhaar zwischen den Schenkeln, alles, alles zerstob in einem Flimmerregen, als seien die Sterne zerplatzt und regneten auf die Erde.
    Er riß sie von der Wand weg in die Mitte des Ganges am Schwimmbecken, und als sie zu treten, zu spucken, zu beißen begann und versuchte, ihre Arme aus seinen Handklammern zu reißen, drehte er sie mit einem wilden Ruck herum, stieß seine Knie in ihre Kniekehlen und drückte sie nach unten.
    Sie fiel hin, stieß mit dem Kopf auf den Boden, aber Malenkow war wie von Sinnen. Er ließ sie schreien, ging hinter ihr auf die Knie, umfaßte ihre Hüften und zog sie zu sich hoch. Ihr heller Aufschrei erzeugte bei ihm ein unbeschreibliches Gefühl des Triumphs.
    »Hündin«, sagte er, krallte seine Hände in ihr Fleisch und preßte sie an sich. »Hündin … Hündin …« Und dann, stöhnend, seufzend, verwirrt, erdenfern, schluchzend: »Hündin … Hüüüüündin … mein Hündchen!«
    Dann war es plötzlich vorbei. Die Welt wurde wieder klar. Er sah Ljuba zwischen seinen Händen auf dem Kachelboden knien, er hörte sie weinen, ja, sie weinte wirklich. Wieso kann sie weinen? dachte er erschrocken. Warum weint sie? Hält man das für möglich? Die Berreskowa kann weinen, ist wehrlos, liegt vor mir auf den Knien mit hochgestrecktem Gesäß und weint. Aber als

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