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Duenenmond

Duenenmond

Titel: Duenenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Johannson
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befreien. Silke, eine Freundin von Jan, die so vertraut mit ihm umging, dass Jo eifersüchtig wurde, lud sie noch auf ein Getränk ein.
    »Ihr habt bestimmt ordentlich geschwitzt«, vermutete sie.
    »Wir sind fast verdurstet«, bestätigte Jan und berührte kurz ihren Arm. »Ist lieb von dir, uns etwas anzubieten.«
    Sie saßen unter einer riesigen Buche auf einer grobgezimmerten Bank, deren Sitzfläche die Hälfte eines der Länge nach durchgesägten Baumstamms war. Amseln, Meisen und ein Zaunkönig zwitscherten um die Wette, mehrere Spechte untermalten ihren Gesang mit hohlem Klopfen. Wäre ihre Mutter nicht aufs Land gezogen, hätte Jo die Vogelstimmen niemals erkannt. Und auch so blieb noch genug Piepen und Tschilpen, Krächzen und Flöten übrig, das sie nicht zuordnen konnte.
    »Du wirst morgen einen ausgewachsenen Muskelkaterhaben«, kündigte Silke an. Sie war auf einem Reitstall in Hessen aufgewachsen, als junges Mädchen für ein Turnier hierher gekommen und hängengeblieben. Bei einem Einheimischen, der jetzt ihr Mann war, wie Jo erfreut zur Kenntnis nahm.
    »So schlimm wird es schon nicht werden.«
    »Wart’s ab!« Silke lachte.
    Als Jo kurz darauf aufstand, um sich zu verabschieden, zog ein reißender Schmerz durch ihren Oberschenkel.
    »Herrje«, stöhnte sie lachend, »ich habe bestimmt einen Gang wie John Wayne.«
    Sie fuhren die Straße zurück nach Ahrenshoop. Jo musste ständig aus dem Fenster sehen, hinaus in die Wälder, die sie auf dem Rücken der Pferde durchstreift hatten.
    »Das war wirklich ein schöner Nachmittag.« Sie strahlte ihn an. »Danke! Ich fürchte, du kommst nicht um einen Besuch in Hamburg herum, damit ich mich mal revanchieren kann.«
    »Mal sehen, ob ich das schaffe.«
    Jo boxte ihn gegen das Bein.
    »Au!«, schrie er. »Ist ja gut, ich komm ja.«
    Sie erreichten das Künstlerdorf.
    »Muss ich dich am Hotel absetzen, oder kommst du gleich mit zu mir?«
    »Ich würde gerne duschen und mich umziehen.«
    »Du musst aber nicht denken, dass wieder so ein netter Techniker in deinem Bad steht, wenn du aus der Dusche kommst. Es sei denn …« Er beugte sich zu ihr herüber und gab ihr einen Kuss, »… du schnappst deine Sachen und duschst bei mir.«
    Die Schmetterlinge erwachten.
    »Klingt verführerisch.« Jetzt beugte sie sich zu ihm, um ihn lange und zärtlich zu küssen.
    Hinter ihnen hupte jemand. Natürlich, der Käfer stand mal wieder mitten auf der Straße.
    »Okay«, sagte Jo, »ich hole meine Sachen. Wir treffen uns dann bei dir.«
    Jo stand in seinem Bad unter seiner Dusche. Noch vor kurzem war sie sicher, dass sie diesen Flirt, der so nett hätte werden können, gemeinsam vermasselt hatten. Jetzt war wieder alles offen. Ob mehr daraus würde, ob sie trotz der Entfernung eine Chance hatten, etwas zu entwickeln, wusste sie nicht. Sie wollte sich auch keine Gedanken darüber machen, sondern nur noch genießen.
    »Hunger?«
    Der Duschvorhang wehte und verriet, dass Jan die Tür geöffnet hatte.
    »Appetit«, antwortete sie. »Ich wollte dich doch vorhin schon anknabbern.«
    »Moment!« Er lugte vorsichtig um den Vorhang herum. »Du wolltest mich vernaschen. Und zwar mit Haut und Haaren, wenn ich mich richtig erinnere. Von wegen nur anknabbern.«
    Jo schob das Plastik zur Seite und beugte sich vor, als wolle sie ihn küssen. Als er ihr sein Gesicht entgegenhielt, schüttelte sie schwungvoll ihr Haar.
    »Hey, ich hab schon geduscht. Na warte!«
    Mit einem Schritt war er bei ihr in der Wanne. Sie lachtelaut auf. Damit hatte sie nicht gerechnet. Immerhin trug er noch seine Shorts. Jo zog ihn zu sich unter den Wasserstrahl. Er nahm sie in den Arm, küsste sie fest auf die nassen Lippen.
    »Ich habe auch Appetit«, flüsterte er, naschte ihr die Tropfen von den Wangen.
    Sie spürte, dass er erregt war. Der raue nasse Stoff, an dem sich Jo rieb, steigerte auch ihre Lust. Sie wollte nicht mehr warten. Ihre Hände streichelten über seinen Rücken, an den Lenden entlang zu seinem Bauch. Sie öffnete seine Hose.
    Jan sog hörbar die Luft ein. »O Gott, die kriege ich nie runter«, seufzte er.
    Jo warf den Kopf zurück und lachte. »Ich helfe dir.«
    Mit vereinten Kräften zerrten sie ihm die Jeans vom Körper. Er stieg heraus, machte dabei einen Schritt auf sie zu und drängte sie gegen die Wand. Noch immer prasselte das Wasser auf sie nieder, während er zum ersten Mal in sie eindrang. Spielerisch glitt er wieder heraus, küsste und leckte ihren Hals, saugte sich an den Brüsten

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