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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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beseitigen, würde es jede Menge Ärger geben und böse Verdachtsmomente, wie sie immer zur Sprache kamen, wenn es um alte Geschichten ging.
    »Na gut«, stimmte sie schließlich zu. »Aber lasst uns alles so weit vorbereiten, dass wir im Fall der Fälle sofort loslegen können.«
    Zehn Minuten später machte Kasper sich mit zwei uniformierten Kollegen aus Bergen auf den Weg, während Fine den bürokratischen Kram in Angriff nahm und Romy sich zu Max setzte, um mit ihm gemeinsam Heises Angaben für den Tatabend ein weiteres Mal zu durchleuchten und sie mitSchneiders Befragungen abzugleichen. Max rief die Datenbank mit den aktuellen Eintragungen aller fallspezifischen Details auf – die auf den ersten Blick nichts anderes als eine umfangreiche Tabelle darstellte, in die alle Informationen einflossen. Spannend wurde sie erst aufgrund der Möglichkeit, mittels konkreter Abfragen Zusammenhänge herzustellen.
    »Der Geschäftsführer des Hotels hat erwähnt, dass Heise häufiger gebucht wird, auch als Personenschützer. Die Alarmanlage hat auch er eingebaut, und er wartet sie regelmäßig«, erläuterte er.
    »Ich hab’s gelesen. Worauf willst du hinaus?«
    »Ich hatte bereits mit Kasper darüber gesprochen, dass es bei den Aufzeichnungen im Rahmen der Hotelinspektion zeitliche Lücken geben könnte, die Heises Abwesenheit beweisen würden.«
    »Falls im Nachhinein nichts manipuliert wurde. Es dürfte ihm nicht so schwerfallen …«
    Max nickte. »Schon klar, nur: Was ist mit der Alarmanlage des Hotels?«
    »Was soll damit sein?«
    »Er hat sie geprüft.«
    »Ich weiß, Max.« Sie verdrehte die Augen. »Bitte, komm zum Punkt, Kollege.«
    »Sehr wahrscheinlich ist das Hotel rundherum videoüberwacht, einschließlich der Parkplätze«, entgegnete Breder. »Vielleicht gibt es eine Kamera, die ihn an dem Abend aufgenommen hat – zum Beispiel, als er zu einer bestimmten Uhrzeit das Gelände verließ und wieder zurückkehrte.«
    Romy spitzte die Lippen. »Spannende Idee. Bleibt nur die Frage offen, wie lange das Hotel seine Videoaufzeichnungen aufbewahrt und ob Heise so schlau und umsichtig war, auch diesen Umstand zu bedenken. Aber der Hinweis an sich ist ziemlich interessant. Da werden wir zu gegebener Zeit nachhaken, um Nägel mit Köpfen zu machen.«
    Max lächelte. »Dachte ich mir. Und noch etwas – es gibt eine Beziehung zwischen Heise und dem Strand von Göhren. Er taucht dort regelmäßig. Auf seiner Website kann man schöne Fotos von verschiedenen Tauchgängen begutachten. Allerdings ist der Strand sehr beliebt. Das kann auch Zufall sein.«
    »Oder auch nicht.«
    Kasper rief eine Dreiviertelstunde nach seinem Aufbruch an, als Romy gerade begann, unruhig zu werden. »Wir sind unterwegs«, sagte er knapp.
    »Wie hat er reagiert?«
    »Total perplex. Damit hat er nicht gerechnet.«
    »Dann beeilt euch, damit wir seine Verwirrung nutzen können.«
    »Es ist verdammt glatt. Wir müssen langsam fahren. Bis nachher.«
    »Bis gleich.«
    Heise war bleich und wirkte in sich gekehrt – das war das Erste, was Romy auffiel, als sie zu dritt im Vernehmungsraum Platz nahmen. Seine Selbstsicherheit hatte beträchtlich gelitten. Sie schätzte, dass das Verhör relativ zügig über die Bühne gehen und vielleicht sogar mit einem Geständnis enden würde. Kasper hatte seine besonders ernste Grüblermiene aufgesetzt, die auf sensible Charaktere durchaus irritierend wirken konnte.
    »Möchten Sie etwas trinken, Herr Heise?«, fragte Romy höflich. Auf einem Nebentisch hatte Fine Wasser und Kaffee bereitgestellt.
    »Nein, danke.« Er lehnte sich zurück. »Ihr Kollege sagte, Sie hätten DNA-Spuren in der Nähe des Mordopfers gefunden, meine DNA-Spuren, und dazu müssten Sie mich noch heute befragen – ganz offiziell, mit Protokoll und so weiter.«
    »So ist es.« Romy lächelte. »Immerhin geht es um Mord.Was halten Sie eigentlich davon, ein Geständnis abzulegen – Sie wissen, so was macht sich gut vor Gericht, und es macht sich noch besser, wenn man eine Tat zugibt, bevor alle Beweismittel auf dem Tisch liegen oder weitere Ermittlungen nötig werden. Sie könnten uns die Arbeit erleichtern und den Richter beeindrucken.«
    Heise versuchte zurückzulächeln, aber es gelang ihm nicht. Er strich sich mit einer Hand über den Magen. »Was für DNA-Spuren, Frau Kommissarin?«
    Romy öffnete die Akte und entnahm ihr das Foto mit dem Ohrstöpsel. »Kommt Ihnen der bekannt vor? Vermissen Sie ihn vielleicht seit Donnerstagabend?«, fragte

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