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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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und dass mein Name bei den polizeilichenErmittlungen irgendwann genannt werden würde. Ich war ziemlich perplex, als ich von dem Mord in der Zeitung las, und habe dann das Netbook verschwinden lassen, weil mir klar war, dass der Verdacht auf mich fallen könnte.«
    »Vielleicht haben Sie einfach ein bisschen gepokert, dass man das Fehlen des Netbooks nicht so schnell bemerken würde«, wandte Romy ein. »Ihr Alibi hätte sogar gute Chancen gehabt standzuhalten – allein diesem kleinen Ohrstöpsel haben Sie es nun zu verdanken, dass Sie hier sitzen. Man kann eben nicht alles planen. Sie haben sich mit Monika getroffen, um auf sie einzuwirken, die Nachforschungen einzustellen, aber sie dachte gar nicht daran. Ihrer Ansicht nach war es höchste Zeit, endlich alles aufzudecken und das Schweigen zu beenden. Es gab Streit, einen heftigen Streit, in dessen Verlauf Sie die Frau schließlich niedergeschlagen und dann ins Wasser gezogen haben, so dass sie ertrank. Anschließend haben Sie sich das Netbook gegriffen, um vorbereitet zu sein auf das, was an alten Geschichten auf Sie zukommen könnte.«
    Heise sah sie einen Augenblick ruhig an. »Nein«, erwiderte er dann schlicht. »Ich habe die Frau an dem Abend nicht einmal zu Gesicht bekommen. Ich ging davon aus, dass sie jemanden besuchte, und spekulierte darauf, dass sie nach ihrer Verabredung schlicht davon ausgehen würde, bestohlen worden zu sein. Und können Sie mir mal verraten, warum ich mich ausgerechnet am Südstrand von Göhren mit ihr hätte treffen sollen? Mitten im Winter?«
    »Sie tauchen auch im Winter, oder? Sogar vor Göhren«, hielt Romy ihm entgegen. »Außerdem ist es um diese Jahreszeit sehr einsam dort. Und noch mal, Herr Heise – Ihr Motiv ist verdammt stark. Wir werden Ihr Haus, die Firma, die Tauchschule auf den Kopf stellen, Ihre PCs und Telefonverbindungen prüfen und weitere Spuren entdecken, die beweisen, dass Sie der Mörder von Monika Sänger sind!«
    Heise knallte beide Hände flach auf den Tisch. »Das bin ich nicht!«, wehrte er nun mit deutlich erhobener Stimme ab. »Ich war dabei, wie ihr Bruder starb, verstehen Sie? Ich werde doch die Frau nicht umbringen, weil sie … ein bisschen herumgeschnüffelt hat! Sie ist mir auf die Nerven gegangen, und ich wollte wissen, woran ich war. Ja, das wollte ich unbedingt wissen. Ende!«
    Kasper beugte sich vor. »Die Frau hatte Sie im Verdacht, Ihren Bruder auf dem Gewissen zu haben, weil der, genau wie sie, Ihrer Stasi-Tätigkeit auf die Schliche gekommen war …«
    Heise atmete heftig. »Das Thema hatten wir schon, Herr Kommissar.«
    »Ist mir bekannt, aber inzwischen wissen wir auch dazu einiges mehr.«
    Romy fasste Kasper neugierig ins Auge. Er trug immer noch sein Griesgramgesicht.
    »Tatsächlich?«, gab Heise zynisch zurück.
    »Nun, Sie kennen die Familie Arnolt recht gut, nicht wahr?«, fuhr Kasper fort. »Rolf und Monika, aber auch Konrad, nicht wahr?«
    Heise strich erneut mit einer Hand über seinen Magen. »Ich habe weder mit dem Tod von Rolf noch mit dem von Monika etwas zu tun. Dieser verdammte Ohrstöpsel beweist, dass ich im Auto war, und das gebe ich auch zu.«
    »Der Ohrstöpsel beweist, dass Sie am Tatort waren«, bekräftigte Kasper. »Sie haben Monika Sänger verfolgt, bestohlen und getötet oder auch verfolgt, getötet und bestohlen.«
    »Nein.«
    »Woher wussten Sie, dass Monika Sänger in Göhren anzutreffen war?«, mischte Romy sich wieder ein. »Ihre Gegenargumente sind nicht sonderlich überzeugend. Um genau zu sein, sind sie völlig haltlos und bestehen in schlichtem Leugnen. Wie wäre es, wenn Sie uns ein bisschen mehr bietenwürden? So, wie es im Moment aussieht, kriegen wir ohne große Probleme U-Haft für Sie durch. Dann prüfen wir alles, was nicht niet- und nagelfest ist und …«
    Heise legte die Hände auf den Tisch, beugte sich vor und nickte in Richtung des Aufnahmegeräts. »Ich hätte jetzt gerne eine Tasse Kaffee und eine kurze Pause. Das dürfen Sie mir nicht verwehren.«
    »Habe ich nicht vor.«
    Romy und Kasper verließen kurz darauf gemeinsam den Raum, nachdem ein Polizist sich zu Heise gesellt hatte. Kasper blieb mit seinem Kaffee am Fenster im Besprechungsraum stehen und blickte in die Dunkelheit, während Romy ein Brötchen verschlang und ihre Gedanken zu sortieren versuchte. »Warum ist er plötzlich so unsicher?«, fragte sie in die Stille hinein.
    Kasper drehte sich um. »Ist die Frage ernst gemeint? Der Ohrstöpsel belastet ihn

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