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Duenenmord

Duenenmord

Titel: Duenenmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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passiert?«
    »Keine Ahnung. Es gibt nichts dazu.«
    »Und das soll ich glauben?«
    »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Mehr kann ich dir nicht bieten.«
    Einen Moment blieb es still in der Leitung.
    »Sind wir jetzt quitt?«
    Lanz legte auf, ohne geantwortet zu haben. Auf die Torte verzichtete er.

9
    Romy hatte sich nach einer kurzen Besprechungsrunde mit Max und Kasper gerade entschlossen, den Rest des Sonntags für einen langen Winterspaziergang zu nutzen und die Kollegen ebenfalls ins Wochenende zu schicken, als Fine um die Ecke stapfte – in der einen Hand schwenkte sie das Telefon, in der anderen einen Fotoausdruck.
    »Der Buhl!«, kündigte sie an und drückte ihr beides in die Hand. »Klingt wichtig.«
    »Ich wollte gerade nach Hause«, sagte Romy statt einer Begrüßung und stellte den Lautsprecher an.
    »Würde ich mir noch mal überlegen«, ertönte Buhls lakonische Antwort.
    »Interessante Daten vom PC oder vom Handy, die ihr wiederherstellen konntet?«, riet Romy, während sie das Foto musterte und mit verständnisloser Miene an Kasper und Max weiterreichte.
    »Da sitzt mein bester Mann noch dran. Später vielleicht. Ich habe mir vorhin den Wagen noch mal genauer angeguckt. Die Spusi hat da einiges an Dreck zusammengetragen, unter anderem ist dieses Teil im Staubsauger gelandet, von dem ich das Foto mitgeschickt habe«, erklärte Buhl.
    »Ja, ich reiche die Aufnahme gerade herum. Was soll das sein?«
    »Ein Ohrstöpsel.«
    »Aha. Und?« Romy lächelte. »Hätte ich jetzt so auf den ersten Blick nicht erkannt. Ich benutze manchmal ähnliche Dinger, wenn ich schlafen will und die Nachbarn Fete machen. Vielleicht hat die Sänger sich hin und wieder vor dem Kinderkrach schützen müssen.«
    »Möglich. Doch das Teil gehörte nicht ihr. Das sind spezielle Ohrstöpsel, die Wassersportler benutzen, zum Beispiel Surfer oder auch …«
    »Taucher?«
    »Genau.«
    Romy hielt kurz die Luft an und warf Kasper einen raschen Blick zu. »Wichtiger Hinweis, aber …«
    »Moment, Kommissarin. Die Kollegin aus dem Labor konnte winzige DNA-Spuren sicherstellen, Ohrenschmalz und Hautpartikel, um genau zu sein, und es steht fest, dass die Sänger das Teil nicht getragen hat.«
    Romys Pulsschlag beschleunigte sich. »Habt ihr schon die Ergebnisse von …«
    »Haben wir«, unterbrach Buhl sie beherzt. »Der Stöpsel hat definitiv in einem der Ohren von Stefan Heise gesteckt.«
    »Ist das hundertprozentig?«
    »Ist es. Ich maile die Analysedaten gleich rüber – damit habt ihr beim Staatsanwalt gute Karten.«
    »Klasse, Buhl!«, meinte Romy und sprang so abrupt auf, dass Kasper zusammenzuckte. »Besten Dank.«
    »Gerne, vielleicht später noch mehr.«
    Romy drückte Fine das Telefon in die Hand und sah Schneider triumphierend an. »Das ist der entscheidende Beweis!«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Wahrscheinlich?« Romy schüttelte entrüstet den Kopf. »Was willst du denn noch?« Sie wandte sich an Fine und Max. »Kümmert ihr euch um den Staatsanwalt und das weitere Prozedere? Ich will einen Durchsuchungsbeschluss für sein Privathaus, aber auch für die Firma und …«
    »Wir könnten ihn zunächst auch einfach noch einmal vernehmen«, fiel Kasper ihr ins Wort.
    Sie hielte inne. »In der Zwischenzeit könnten alle möglichen Beweise verschwinden, das ist dir klar, oder?«
    »Glaubst du wirklich, dass das Netbook irgendwo bei ihm herumliegt?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber …«
    »Und seine Leute, sofern sie ihm bewusst ein Alibi verschafft haben, werden auch nicht gegen ihn aussagen.«
    Romy setzte sich auf einen der abgewetzten Schreibtische. Sie war verblüfft. »Warum bist du so vorsichtig?«
    »Ich will hören, wie er sich herausredet«, entgegnete er. »Vielleicht liefert er uns neue Hinweise, und wir verschwenden unnötig Energie, wenn wir zu früh losstürmen. Vielleicht zeigt er sich aber auch kooperativ, wenn wir ihm den Beweis unter die Nase halten. Das spart eine Menge Aufregung – auf beiden Seiten.«
    »Dein Gegenvorschlag?«
    »Ich fahre mit zwei Kollegen los und hole ihn ab, ohne großes Trara. Weigert er sich, starten wir sofort mit dem großen Programm. Ist er gesprächsbereit, warten wir erst mal ab, was er uns auftischt.«
    Das klang vernünftig, gut durchdacht und besonnen, musste Romy anerkennen, aber hundertprozentig wohl war ihr nicht. Falls sich im Nachhinein herausstellte, dass sie zu langsam reagiert und dem Tatverdächtigen damit die Möglichkeit eröffnet hatten, Beweismittel zu

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