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Dürre Beweise

Dürre Beweise

Titel: Dürre Beweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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vergewaltigen lässt. Das da in ihrem Gesicht, in und um ihren Mund sowie an Hals und Brust ist übrigens kein Zitronensaft, meine lieben Herren, das ist Sperma, und zwar aus zwei verschiedenen Rohren abgefeuert.“
    Guttmann ging wie ein Seekranker zur Seite in Richtung Mistkübel, er war jetzt ganz weiß im Gesicht. Ich selbst war auch schon schwer in der Defensive, denn mir fiel zu dem Thema natürlich wieder nur Lemmy ein, wie er kollabierte, aber ich stammelte noch halbwegs tapfer: „Du kannst doch nicht von ein paar wenigen auf uns alle schließen, Guttmann zum Beispiel hat überhaupt nie Sex, das gleicht das ganze Unrecht wieder ein wenig aus, wie ich finde!“
    Sie sagte: „Es gibt Gründe, warum Guttmann nie Sex hat, einer davon ist, dass er ein extrem übergewichtiger Mann ist.“
    Irgendwie war sie heute schwer zu schlagen.
    Guttmann fand gar nicht witzig, wie da über ihn geredet wurde, konnte sich aber nicht mehr wehren, weil seine Pumpe genug zu tun hatte, ihn überhaupt aufrecht zu halten. Ich musste dringend punkten, damit wir nicht als komplette Idioten vor ihr standen, am besten mit Wissen, das ich mir bei Lemmy angeeignet hatte, ich sagte:
    „UGC heißt übrigens ‚Ugly Girls Contest‘, das ist eine Seite im Internet, auf der man Fotos posten kann von Mädchen, die einem gerade einen blasen. Aber von möglichst hässlichen Mädchen, deswegen Ugly Girls. Die Bildchen kann man dann bewerten, 10 ist top, und zwar top-hässlich.“
    Das machte die Biene nicht glücklicher: „Eine Art Stempel also, wie bei einer Fleischbeschau?“
    „Ein negatives Gütesiegel, ja.“
    „Erst missbraucht, und dann für hässlich befunden.“
    Ich korrigierte: „Zuerst für hässlich befunden, und dann missbraucht. Diese jungen Leute haben heute ein anderes Sexualleben als wir damals, alles wird immer gleich mit der Kamera festgehalten und ins Internet gestellt, Gutti, weißt du, was ‚Sexualleben‘ heißt?“
    Gutti legte kurz die Hand an seine Dienstwaffe, eine verzweifelte Drohgebärde, die er aber wieder abbrechen musste, um sich an den Brustkorb zu fassen, dann wurde er wieder ganz rot im Gesicht, nachdem er die meiste Zeit ganz weiß gewesen war, und die Biene ließ nicht locker: „Hast du auch eine Seite namens ‚Ugly Boys Contest‘ gefunden?“
    Ich sagte: „Boys interessieren mich nicht.“
    Sie sagte: „Du wirst auch keine finden, denn Mädchen machen so etwas nicht. Auch wenn ihr alle Höchstnoten verdient hättet.“
    ***
    Die Biene Mayr zog das Lätzchen von der Nächsten, die sie für uns aufgeschnitten hatte, diesmal sozusagen das genaue Gegenteil von der Ersten, vom Typ her ein Strich in der Landschaft, aber als Wasserleiche furchtbar aufgequollen. Maxi von Hagen ihr Name, die Biene erzählte: „Die gute Nachricht: Sie muss über einen längeren Zeitraum ganz schön gekifft haben, in ihrem Körper war genug drin, um sie auch noch drüben im Jenseits ordentlich abtanzen zu lassen.“
    Ich sagte: „Und wenn ich jetzt ein Säckchen Gras von Lemmy neben sie legen würde, dann würde sie vielleicht danach greifen, denn es war Lemmys Zeug, das sie tanzen ließ.“
    Ich berichtete ihr über die genaueren Umstände der Deals zwischen ihr und dem Onkel Ronnie, der eigentlich ihr Vater war, worüber ich ihr auch berichtete, und während ich das tat, drehte ich uns einen schönen dicken Joint, und Guttmann fragte dann: „Ist sie ertrunken?“
    „Sie ist dehydriert“, sagte die Biene. „Das heißt, sie ist entwässert.“
    Guttmann fragte: „Im Wasser?“
    Ich sagte: „Verdammt, Guttmann!“
    „Wenn man nicht in gleichem Maße, wie man sie ausscheidet, Nahrung und, noch wichtiger, Flüssigkeit zuführt, dann gibt der Kreislauf irgendwann den Geist auf“, sagte die Biene.
    Ich wollte uns gerade einen ordentlichen Schluck einschenken, kleine Pause, kleine Auflockerung, damit wir nicht völlig entwässerten, aber da zeigte uns die Biene auch noch die Unterhose des Mädchens, die vorne nach außen hin sehr hübsch aussah mit ihren Blümchen drauf, innen und hinten aber total verdeckt war, und die Biene sagte: „Jetzt leider die schlechte Nachricht: Obwohl sie vermutlich ein, zwei Tage im Wasser gewesen sein muss, fand sich an ihrer Unterhose und dieser seltsamen Lederhose immer noch genug von der Substanz, die man gemeinhin Scheiße nennt.“
    Guttmann konnte nun nicht mehr an sich halten und lief hinaus, als könnte er dadurch sein Herz zwingen, weiterzuschlagen. Ich sagte: „Herrje, da

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