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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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aber sie hatte vor, es herauszufinden.
    »Lessing stand nach der Geschichte auf der Brücke ziemlich neben sich. Er macht sich Vorwürfe deswegen. Vielleicht kannst du mir sagen, was da wirklich passiert ist?«, fragte Gabler.
    Sie würden den Vorfall noch bis zum Erbrechen durchkauen müssen, aber es war Gablers gutes Recht, sich auch vorab bei ihr zu informieren. Pia schilderte, was sich seit Enno von Alsens Befragung in seinem Haus zugetragen hatte. Warum sie und Lessing in der Feldeinfahrt gestanden hatten, als der Rover an ihnen vorbeigerast war, ließ sie unerwähnt. Als sie zu der Schilderung der Kollision kam und berichtete, wie von Alsen sie aus dem Auto gezerrt hatte, geriet sie ins Stocken. »Ich dachte, in der Spritze, die er mir an den Hals gehalten hat, sei das Zeug, mit dem man Pferde einschläfert. Kaliumchlorid. Das hat von Alsen jedenfalls behauptet.«
    »Aber es war ein Sedativ?«
    »Stresnil.«
    Er nickte. »Ich habe mich danach erkundigt. Bleibt die Frage, warum von Alsen es benutzt hat.«
    »Er wollte wohl um keinen Preis der Welt ins Gefängnis gehen, und die Aussicht, von der Brücke zu springen …« Pia ließ das Ende ihres Satzes in der Luft hängen. Sie hatte letzte Nacht mehrmals geträumt, von der Fehmarnsundbrücke zu fallen.
    »Wenn du willst, sprich bei Gelegenheit mit unserem Psychologen darüber«, sagte Gabler. »Manchmal hilft’s.« Er klang nicht überzeugt.
    »Ja, vielleicht.« Pia merkte, dass sie sich auch nicht gerade enthusiastisch anhörte, doch es war ihr egal. »Ich werde heute noch mal in die Nähe von Düsterbruch fahren«, sagte sie. »In das Altenheim, wo der ehemalige Kollege von uns wohnt. Walter Stolze. Es wird ihn interessieren, was sich vor dreißig Jahren wirklich dort zugetragen hat.«
    »Tut mir leid, Sie können Herrn Stolze nicht sprechen.« Die Pflegerin baute sich mit verschränkten Armen vor Pia auf.
    »Ist ihm etwas passiert?«
    »Eigentlich nicht. Aber seine Schwiegertochter wünscht jetzt ausdrücklich, über jeden Besucher unterrichtet zu werden.«
    »Mit welcher Berechtigung? Ist Herr Stolze entmündigt worden?«
    »Es ist in seinem eigenen Interesse«, sagte die Pflegerin. Ihre Ohren leuchteten rot vor dem straff zurückgebundenen Haar. »Jede Art von Aufregung ist schlecht für ihn.«
    »Ist das eine ärztliche Anordnung?«
    Die Pflegerin presste die Lippen aufeinander.
    »Ich habe nicht die Absicht, ihn aufzuregen. Ich bin von der Kriminalpolizei. Er hat mir in einer Ermittlung geholfen, und ich habe ihm etwas Wichtiges dazu mitzuteilen. Herr Stolze wird zu Recht empört sein, wenn er erfährt, dass Sie über seinen Kopf hinweg Entscheidungen für ihn treffen. Und dann regt er sich auf.«
    »Klären Sie das mit seiner Schwiegertochter ab. Ich befolge nur meine Anweisungen.«
    »Lassen wir ihn doch selbst entscheiden, ob er mit mir reden möchte«, sagte Pia und ging an der Frau vorbei. Sie hörte, wie ihr die Pflegerin auf quietschenden Gummisohlen hinterhereilte. Pia klopfte kurz an Stolzes Zimmertür und öffnete sie dann. Er saß am Fenster und las.
    Die Pflegerin schoss an Pia vorbei und baute sich vor ihr auf. »Herr Stolze. Bitte entschuldigen Sie die Störung, aber diese Frau lässt sich nicht wegschicken. Dabei hatten wir doch mit Ihrer Schwiegertochter besprochen, dass Sie sich erst mal ein paar Tage ausruhen möchten, nicht wahr?«
    »Wenn Betty sich etwas weniger in mein Leben einmischen würde, das wäre schon was«, seufzte er. »Wen haben wir denn da?« Er blinzelte.
    »Pia Korittki. Kriminalpolizei Lübeck«, sagte Pia. »Ich war neulich schon mal bei Ihnen, weil ich Fragen wegen eines früheren Falles an Sie hatte.«
    Er reckte den Hals, um an der Pflegerin vorbeizusehen. »Natürlich erinnere ich mich an Sie!« Sein Gesicht hellte sich auf. »Nur mit Namen habe ich mittlerweile meine Probleme. Setzen Sie sich. Schwester, können wir bitte etwas Kaffee bekommen? Das wäre so freundlich von Ihnen.«
    »Aber nur den kastrierten«, murrte sie, warf Pia noch einen warnenden Blick zu und eilte hinaus.
    Pia setzte sich zu Stolze auf einen Stuhl. Den Ordner mit seinen Aufzeichnungen, den er ihr geliehen hatte, legte sie auf den kleinen Tisch neben ihm. »Ist es wirklich in Ordnung? Ich kann auch an einem anderen Tag wiederkommen.«
    »Sachen aufzuschieben bringt nichts mehr in meiner Lage. Irgendwann ist es vorbei, nicht wahr?«
    Pia zuckte verlegen mit den Schultern. »Ich will Ihnen eigentlich nur erzählen, was sich im Fall

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