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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Damenklo einen Stapel grüner Papiertücher aus dem Spender. Sie tränkte sie mit Wasser und rieb über den Fleck. Er wurde größer und größer. Sie verdrehte genervt die Augen und ging zurück in ihr Büro. Nun stand Gerlach auch noch da herum.
    »Miss Wet-T-Shirt heute?«, fragte er amüsiert.
    Es hatte mal Zeiten gegeben, da wäre sie über etwas mehr Trubel in ihrem Büro erfreut gewesen. Wie lange war das her? »Ich bin gleich noch auf ’ner Beachparty eingeladen. Und was willst du hier? Noch mehr unbeantwortete Telefonanrufe?«
    »Nein. Ich wollte Broders nur sagen, dass er heute mit mir noch mal nach Kiel fahren darf. Und wo findet deine Beachparty statt, Pia?«
    »Ich weiß es noch nicht.« Sie nahm den Notizzettel mit der Kieler Behörden-Telefonnummer entgegen.
    »Du kannst heute zurückrufen«, meinte Broders im Gehen. »Er hat gesagt, er ist von neun bis eins im Büro.«
    Der Anrufer war Thomas Ellert, Maiwalds Kollege. »Ich habe ein paar Hintergrundinformationen für euch«, sagte er nach den einleitenden Sätzen. »Den Mord an André Falke betreffend. Maiwald hat mir erzählt, dass ihr deswegen hier wart.«
    »Hat sich schon bei euch herumgesprochen, dass André Falkes Mutter ebenfalls zu Tode gekommen ist?«, fragte Pia. »Sie ist noch nicht zweifelsfrei identifiziert, aber es ist ziemlich sicher.«
    »Oh, Mann! Nein. Etwa auch in Düsterbruch?«
    »Wir haben sie gestern tot in ihrem Haus aufgefunden. Ein Kopfschuss.«
    »Kaum zu glauben. In dem lütten Kaff. Umso wichtiger vielleicht, was ich sagen wollte. Ich war vor knapp zwei Jahren in die Ermittlungen um André Falke involviert. Die große Drogengeschichte, mit GER und allem. Du hast wahrscheinlich davon gehört?«
    »Klar.« Der Erfolg der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift, kurz » GER «, einen Drogendealerring betreffend, der die norddeutsche Diskothekenszene versorgt hatte, war in aller Munde gewesen.
    »André Falke ist aufgrund unserer Ermittlungen verurteilt worden. Ich war deswegen auch ein paarmal in Düsterbruch. Wir hatten vermutet, dass sich dort noch ein Drogenversteck befindet, aber nie etwas gefunden. Dabei habe ich eher nebenbei gehört, dass ein früherer Kollege von uns in dem Dorf mal einen richtig großen Fall hatte. Eine Kindesentführung, vor etwa dreißig Jahren.«
    »Ach ja?« Pia wusste nicht so recht, wohin die Reise gehen sollte.
    »Es ging um die Familie, die in dem großen Gutshaus wohnt. Die Mutter von André Falke war auch in die Sache involviert. Der Kollege, der damals in dem Von-Alsen-Fall den Hut aufhatte, hieß Walter Stolze.«
    »Meinst du, es gibt eine Verbindung zu den aktuellen Morden?«
    »Nun ja … Die Falkes hängen wieder mit drin.«
    »Kann ich mit dem Kollegen Stolze darüber sprechen?«
    »Das ist ein bisschen schwierig.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, pensioniert. Seine Frau ist verstorben. Er lebt jetzt in einer Seniorenwohnanlage.«
    Pia ließ sich Adresse und Telefonnummer des pensionierten Kollegen diktieren. »Und was ist mit dem entführten Kind passiert?«, fragte sie, bevor sie auflegte.
    »Äh … verschwunden. Es ist nie wieder aufgetaucht.«
    Das war ja ermutigend.

15. Kapitel
    D u warst also nicht mehr beim Arzt«, stellte Pia mit Blick auf Lessings Hinterkopf fest, wo sich ein neues, wenig kunstvoll aufgeklebtes Pflaster befand. Sie waren auf dem Weg zu Lars Kuhn. Sein Status als bloße Auskunftsperson hatte sich nach dem Auffinden von Mona Falkes Leiche in den eines möglichen Zeugen verwandelt.
    »Ich brauche keinen Arzt. Die Kopfschmerzen sind schon fast weg.« Sie fuhren die Marienstraße hinunter in Richtung Wall-Halbinsel. Vor der Drehbrücke bog Pia nach links in die Willy-Brandt-Allee zu den Mediadocks ab. »Wenn das am Ende ’ne hässliche Narbe auf deinem Superschädel gibt: Beschwer dich nicht bei mir.«
    »Ach, Quatsch!« Er klang verunsichert, wie sie mit böser Genugtuung feststellte. Natürlich war er eitel.
    Ein widerlicher Instinkt trieb sie nach diesem verpatzten Morgen dazu, noch ein wenig zu sticheln: »Und falls es doch eine Narbe gibt, lässt du sie einfach durch ein weiteres hübsches Tattoo verdecken.«
    »Woher weißt du …?« Er verstummte ärgerlich.
    »Wahrscheinlichkeitsrechnung«, sagte Pia und hielt vor einer der Laderampen an.
    Kuhn – Mediadesign , wies ein schlichtes Schild aus geätztem Glas den ansonsten unauffälligen Eingang aus. Eine junge Frau, entschieden Angelina-Jolie-Format, ließ sie ein. Pia dachte an den nassen Fleck auf ihrer

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