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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Abendspaziergang, oder? Er lief hinten am Feldrand entlang. Am Knick, der irgendwann zum Hof der Seesens führt.«
    »Und weiter?«, fragte Pia. Keine vorläufigen Schlüsse. Kuhn musste die Geschichte auf seine Art erzählen.
    »Ich habe mich an das Backhaus erinnert. Da steht ein altes Backhaus hinten im Knick. Es gehört zum Seesen-Hof, aber es ist nur noch eine Ruine. Einsturzgefahr und alles. Die Seesens haben ein Warnschild angebracht und es dann vollkommen zuwuchern lassen. Wahrscheinlich haben sie es inzwischen vergessen.«
    »Glauben Sie, André Falke war an dem Abend, als Sie ihn gesehen haben, auf dem Weg zu diesem Backhaus?«, hakte Pia mit einer Spur Aufregung in der Stimme nach.
    »Möglich wäre es, oder?«
    »Danke für den Hinweis. Aber eine Frage habe ich noch.«
    »Ja?«
    »Vor knapp zwei Jahren, als André Falke verhaftet wurde, ist Mona Falkes Haus und Grund bestimmt gründlich durchsucht worden. Warum haben Sie der Polizei damals nichts von der Existenz dieses Backhauses gesagt? Haben Sie doch nicht, oder?«
    Sein Gesicht spiegelte kurz ein paar unerfreuliche Gefühle der Polizei gegenüber wider. »Es hat mich keiner danach gefragt«, war die lapidare Antwort.
    Am Montagvormittag fuhr Pia zu einer Seniorenwohnanlage unweit von Düsterbruch. Sie war allein unterwegs, um den pensionierten Polizisten aus Kiel zu befragen. Die Aufgabe fühlte sich für sie ein bisschen so an wie Brotkrumen, die vom Tisch gefallen waren, während die anderen ganze Brötchen bekamen. Lag es daran, dass sie am Samstagnachmittag nach Hause gefahren war, während ihre Kollegen das ganze Wochenende weitergearbeitet hatten?
    Walter Stolze saß in einem Rollstuhl am Fenster des Aufenthaltsraumes und sah hinaus. Sie wusste, dass er gesundheitliche Probleme hatte, und befürchtete, die Befragung könne schwierig werden.
    Als sie näher trat, richtete sich ein Paar hellblauer und erstaunlich klar blickender Augen auf sie. »Ah, Frau Korittki! Haben Sie meine Kerkermeister erfolgreich ausgetrickst?«
    »Wieso?« Pia hatte zwar den Eindruck gehabt, ihr Anliegen stoße beim Personal nicht gerade auf Gegenliebe, aber sie war auch nicht daran gehindert worden, Stolze zu besuchen.
    »Alle machen sich schreckliche Sorgen um meine Gesundheit. Besonders Betty, meine Schwiegertochter. Sie versucht, jegliche Aufregung von mir fernzuhalten. Aber wissen Sie was? Meine Mitbewohner vergehen vor Neid, wenn sie sehen, von was für jungem Gemüse ich Besuch bekomme!« Er zwinkerte amüsiert.
    Pia zog sich einen Stuhl heran und setzte sich Walter Stolze gegenüber. »Ich freue mich, dass Sie mir weiterhelfen wollen, Herr Stolze. Ich benötige ein paar Informationen über einen Ihrer früheren Fälle in Düsterbruch.«
    »Dann mal los.«
    »Der Fall steht vielleicht indirekt mit zwei aktuellen Morden in Zusammenhang. Ich weiß nicht, ob Sie darüber informiert sind?«
    »Aber selbstredend! Zeitungen und Bücher sind alles, was mich aufrecht hält. An guten Gesprächen herrscht hier leider Mangelware. Erzählen Sie doch erst mal!«
    Pia setzte ihn über die laufenden Ermittlungen ins Bild. Ob in Pension oder nicht, sie hatte sich dazu entschieden, ihm gegenüber offen zu sein.
    »Mona Falke ist erschossen worden? Das wusste ich allerdings noch nicht! Die Zeitungen nennen ja keine vollständigen Namen. Kaum zu glauben … Ich kannte sie schon als junge Frau. Sie war eine nette Person, hatte aber den Hang zu den falschen Männern.«
    »Und Hedwig Seesen?«
    »Ihr Selbstmord hat mich überrascht. Obwohl sie damals schon ein melancholischer Mensch war, hätte ich nicht erwartet, dass sie jemals Hand an sich legen würde. Nun ja, sie war nach dem Unfalltod ihres Mannes nicht mehr dieselbe. Er ist bei der Arbeit mit seinem Traktor ums Leben gekommen. Damals haben wir auch ermittelt.«
    »Was genau ist passiert?«
    »Er hat gepflügt. Himmelshorst hieß der Schlag. Irgendwie bezeichnend, aber der Name hat nichts mit dem Himmel zu tun: Es bedeutet so viel wie ›vorspringende Ecke‹ und bezieht sich auf die Moräne, die dort auf eine Bachniederung trifft. Unsere Ermittlungen hatten ergeben, dass Karl Seesen mit Handgas gefahren ist. Manchmal tun die Traktorfahrer das, um während des Pflügens oder Drillens auszutreten oder wenn sie etwas an der laufenden Maschine beobachten wollen. Karl Seesen muss während der Fahrt von seinem Trecker gestürzt sein. Die Räder können einen Menschen regelrecht unter sich ziehen. Manchmal, wenn so etwas passiert,

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