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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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verabschieden. Meine Trauer nagte bereits an den Mauern, die ich durch Aurelia in meinem Herzen bauen konnte und drohte auszubrechen.
    Doch ich konnte mich nicht - wie nennen es die jungen Leute - hängen lassen. Ich wies meine Trauer wieder in ihre Schranken und wartete weiterhin auf das Signal.
     

 
     
     

Machtlos
     
    Sofia
     
    »Sie haben den Übertritt geschafft.« Mars, der junge Elf, der uns während des Rituals bewachen sollte, klappte sein Mobiltelefon zu und schob es in die dafür vorgesehene Tasche an seiner Uniform.
    Sofort huschte jeder des Rates an seine Position, um den Schutzzauber und die Petition schnellstmöglich zu vollführen.
    Bevor alles beginnen sollte, beteten wir, jeder für sich im Stillen, zu unserem Gott. Ich sprach nur lautlos den Wunsch aus, dass meiner Tochter nichts passieren sollte, dass sich ihre düstere Prophezeiung nicht erfüllte. Danach blickte ich den Kreis von Brüdern und Schwestern entlang und beobachtete ihre Gedanken.
    Sie hatten verschiedene Wünsche, die sie unserem Gott vortrugen. Die einen wünschten sich ein schnelles Ende der Petition, die anderen baten um Schutz für ihre Familien. Dritte wiederum kannten Elfen, die das Hexentribunal bewachten und somit in ebenso großer Gefahr waren. Vielleicht waren sie ohne die Kenntnis darüber sogar gefährdeter. Ich sah auch den ein oder anderen egoistischen Wunsch nach mehr Macht, wenn man, wie in den Gedanken wortwörtlich zu lesen war, einem solchen Selbstmordkommando beiwohnte.
    Dann war die Zeit gekommen. Wie schon bei der Amtsenthebung von Aurelia und Victoria hielten wir alle unsere Kette der Macht fest umschlossen in unserer rechten Hand. Den Kontakt zu dem Bruder oder der Schwester an seiner Seite stellte jeder von uns mit der linken Hand auf der Schulter des Nachbarn her. So standen wir bald in einem Kreis aus purer Kraft, die nur darauf wartete, in einem Zauber zu explodieren.
    Wir beschworen gemeinsam die Macht des Rates und versiegelten zuerst die Zugänge zu dieser von uralter Magie durchtränkten Versammlungshalle. Unsere Schutzblase ließ die Nichtmitglieder, die sich jenseits der Eingänge postiert hatten, verblassen, so undurchdringlich wirkte sie. Dann sprachen wir gemeinsam die Worte, die dazu führen würden, dass kein Kind des Mondes auf dieser Welt bis zu der Aufhebung des Zaubers mehr in der Lage war, Magie zu wirken:
     
    »Kinder des Mondes, die Zeit ist gekommen,
    Macht wurde für Böses in Anspruch genommen.
    Kraft unsres Amtes im Rat hier auf Erden
    soll die Petition jetzt beschlossen werden.
    Kinder des Mondes, ich sag', seid bereit:
    lebt ohne Magie nun für lange Zeit.«
     
    Der Zauber wurde so lange wiederholt, bis auch der letzte Sohn und die letzte Tochter ihn spüren konnten. Wie ein überquellender Zauberkessel lief die Macht über unseren Kreis hinaus und entzog allen die Kraft. Ich konnte unsere Wachposten in Gedanken hören. Wie sehr sie darum baten, ihre Magie behalten zu können. Eine gefühlte Ewigkeit später schwappte der blaue Nebel zurück in unseren Kreis und war kurz davor, auch uns die Zauberkraft zu nehmen. In genau dieser letzten Sekunde vor der allgültigen Petition nahm ich etwas wahr, das keinesfalls in diesem Kreis auftauchen sollte: Dunkle Magie.
     
     
     
     

 
     
     

Ankunft
     
    Victoria
     
    Wieder einmal landete ich unsanft auf meinem Hintern, aber daran hatte ich mich bereits gewöhnt. Nur dass mir dieses Mal in Bruchteilen einer Sekunde Darian wieder auf die Beine half. Sina stand ebenfalls neben mir. Unsere Verbindung zueinander war so stark, dass wir fast auf demselben Fleck angekommen waren.
    Sofort schaute ich mich um. Aurelia, die mir direkt gegenüberstand, wirkte neben Miros wie eine junge Göttin. Ihr rötliches Haar schwebte in der leichten Brise um ihren Kopf wie Flammen. Wenige Schritte neben Darian stand Elric, beinahe so blass wie die Vampire direkt hinter ihm. Ich war mir nicht sicher, ob er sich nicht jeden Moment übergeben würde.
    Sofort, nachdem sich Miros noch einmal versichert hatte, dass wir für diese Mission bereit waren, hatte er Elric um den Portationsschlüssel gebeten. Dieser sah ganz anders aus als der tropfenförmige Anhänger, den Ratsmitglieder für die Portation nutzten. Er war eine handflächengroße Pyramide aus Mondgestein, die Miros sorgfältig in unserer Mitte aufgebaut hatte.
    Nachdem er einen Zauber in einer mir fremden Sprache gesprochen hatte, waren die Seiten der Pyramide auseinandergeklappt und eine

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