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Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition)

Titel: Düstere Schatten (Darian & Victoria #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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ist!«, brüllte sie nun. Ihre Schutzhülle glühte im Rot der untergehenden Sonne. »Er hat mich einfach vergessen«, fuhr sie fort. »Ich habe mir Gedanken um ihn gemacht und er hat mich vergessen?«
    »Es ist nicht seine Schuld. Tief in dir musst du das doch erkennen.« Tabea versuchte, Victorias Schutz zu durchdringen. Sie ging langsam immer weiter auf sie zu, bis sie nur noch eine Armlänge von ihr entfernt war. Die Nähe war Victoria zu viel. Sie schleuderte einen Fluch auf Tabea. »Wärst du nicht gewesen, hätte Balthasar Darian und mich nie gefunden. Du bist an allem schuld!«, zischte Victoria.
    Tabea war sofort wieder auf den Beinen, ging aber auf Distanz und schützte sich durch einen Verteidigungszauber.
    Nun wollte ich es versuchen: »Der Einzige, der daran Schuld hat, ist Balthasar. Nur er und kein anderer. Er hat Darian an die Sirenen übergeben. Er ist dafür verantwortlich, dass Darian sich nicht mehr an seine Liebe zu dir erinnert. Die Sirenen haben seinen Verstand umnebelt und täuschen ihm die echte und wahre Liebe vor. Früher oder später werden sie ihn freilassen. Er wird nicht wie die Menschen sterben, die sie in die Ebenen verschleppen. Irgendwann werden sie seiner überdrüssig. Und auf diesen Moment müssen wir warten.«
    »Ich will nicht warten!«, brüllte Victoria zornig. »Ich will Darian. Helft mir. Oder ich werde alleine gehen.«
    Sie sprang vom Bett und machte sich auf den Weg zur Tür. Sie zog eine Spur roten Nebels hinter sich her. Wir hatten verloren. Ich hatte meinen Schützling an die Dunkelheit verloren und mein Versprechen gebrochen.
    In Sinas Gedanken spiegelten sich die meinen. Auch sie sah das Ende. Während sie nach der Türklinke griff, erschlaffte mit einem Mal Victorias Körper und sie sackte in sich zusammen.

 
     
     

Ausgelöscht
     
    Victoria
     
    Ich fühlte mich verraten. Mein Vertrauen war gebrochen. Die Wut loderte in mir. Ich wollte sie nicht mehr eindämmen, sie abschmettern und mich von ihr fernhalten. Ich hatte auch keinen Grund mehr, einen auf liebes Mädchen zu machen. Darian hatte mich vergessen. Wessen Schuld es war, war mir egal. Wenn er sich nicht mehr erinnern konnte, wie sollte er jemals zu mir zurückfinden? Die Gefühle in mir brodelten, entwickelten sich vom zarten Lufthauch zu einem Orkan. Ich ließ ihn gewähren, ließ zu, dass er mein altes Ich hinfort trug und eine neue Victoria zum Vorschein kam. Die Wut verteidigte mich, zauberte für mich, traf Entscheidungen für mich. Ich musste es ihr nur gestatten.
    Als ich aus dem Raum gehen wollte, fühlte ich, wie mich eine Welle der Ohnmacht überkam. Ich fiel zu Boden.
    Im nächsten Moment befand ich mich auf einer wunderschönen, saftigen grünen Wiese wieder. In einer Senke floss ein kleiner Bach, an dessen Ufer sich die schönsten Wiesenblumen angesiedelt hatten. Über eine antike Holzbrücke kam sie auf meine Seite des Baches. Sie winkte mir zu und lächelte freundlich. In mir sträubte sich alles gegen ihre Art, die dermaßen beruhigend auf mich wirkte.
    Als sie bei mir angekommen war, umarmte sie mich: »Meine Tochter! Es tut mir und meinem Gemahl so unendlich leid. Es war niemals beabsichtigt, dich so leiden zu lassen. Doch deine Verantwortung für die Gemeinschaft ist zu groß. Wir werden nicht zusehen, wie du dich der Dunkelheit hingibst.«
    Ich wollte schon antworten, dass ich zufrieden mit meinem neuen Ich war, aber Diana gegenüber konnte ich nicht so unverschämt sein. Etwas hielt mich zurück. Anstand?
    Diana fuhr fort: »Wir werden die Erinnerung an Darian bereits jetzt in den Schlaf schicken. Bis zu deinem Ruf wird jeder Gedanke, der sich um ihn dreht, gelöscht. Bei dir und allen anderen Kindern des Mondes.«
    »Das könnt ihr nicht machen!«, rief ich verzweifelt. Sie wollten mir dasselbe antun, was Darian zugestoßen war? Wie sollten wir uns jemals wieder finden, wenn sich keiner von uns mehr an den anderen erinnern konnte? Ich hatte Pläne, wollte die neue Macht in mir nutzen, ihn zu befreien, ihn zu retten. Ich wollte mein Happy End an seiner Seite, egal ob im Licht oder der Dunkelheit.
    »Es ist nur zu deinem Besten, meine Tochter. Mit der Trauer und Wut in dir wirst du nie wieder glücklich sein und dich nicht auf deine Ausbildung konzentrieren können. Du bist für Großes bestimmt. Liebste Tochter, finde eine neue Liebe, lass dich von ihr verzaubern. Erinnere dich nicht mehr an Darian.«
    Ihre letzten Worte wurden von einem blendend hellen Licht begleitet. Ich sah

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