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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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begütigend die rechte Hand. »Es war ja nur ein Vorschlag.«
    »Ich komme schon allein zurecht, kein Problem«, sagte Ken.
    Jack zuckte die Achseln und verließ das Zimmer.
    »Was war denn das?«, fragte Mari.
    Ken wandte sich wieder zu ihr um, und sein Gesicht war so ausdruckslos wie eh und je. »Du weißt es nicht?«
    Wusste sie es? Ihre Reaktionen auf ihn, ihr eigenes Verhalten und der Umstand, dass sie keine fürchterlichen Schmerzen hatte, solange sie in seiner Nähe war, verwirrten sie so sehr, dass es schien, als könnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Er hatte zugegeben, dass er ihr
ein Schmerzmittel verabreicht hatte; vielleicht benebelte es ihren Verstand, denn nichts erschien ihr einleuchtend.
    Es sei denn ... Das konnte nicht sein. Sie wüsste es, oder etwa nicht? Ihr Mund wurde trocken bei dem Gedanken, Whitney hätte ihr irgendwie diesen Mann als Partner zugedacht. Ihre Finger spannten sich enger um sein Handgelenk. »Komm näher zu mir.« Whitney hatte zahllose Experimente durchgeführt, und das schlimmste von allen war, dass er Paare zusammenstellte – sein Zuchtprogramm. Deshalb hatte sie die anderen aus ihrer Einheit überredet, dass sie ihr erlaubten, sich ihnen noch ein letztes Mal anzuschließen, damit sie persönlich mit dem Senator sprechen konnte.
    Violet kannte sie. Violet würde sich für sie verbürgen. Nur wenn sie mit dem Senator sprach und ihn bat – ihn anflehte –, einzuschreiten, konnten sie und die anderen Frauen weiterhin ihre Pflicht als Soldaten erfüllen. Und wenn sie nicht bald in das Lager zurückkehrte, würden zu viele Menschen leiden müssen.
    »Du weißt es«, sagte er mit sanfter Stimme.
    Sie schloss die Augen und wandte den Blick von ihm ab. Sie war fast vom Tage ihrer Geburt an zum Soldaten ausgebildet worden, und sie war stolz auf ihre Fähigkeiten. Aber plötzlich hatte Whitney die Frauen aus den Einheiten abgezogen und sie an einen neuen Standort gebracht, in ein neues Ausbildungslager, und dort waren sie regelrecht als Gefangene gehalten worden. Whitney hatte unter Verwendung irgendwelcher miteinander kompatiblen Duftstoffe aus einigen der Männer und Frauen Paare zusammengestellt. Es verhielt sich wesentlich komplizierter, aber sie hatte die Ergebnisse gesehen, und die waren nicht gerade erfreulich. Die Männer waren
besessen von den Frauen, ganz gleich, ob diese auch umgekehrt auf sie reagierten oder nicht. Und die meisten schienen sich nicht daran zu stören, dass sich die Frauen nichts aus ihnen machten. Mari und die anderen Frauen hatten ein Komplott geschmiedet, um zu erreichen, dass eine von ihnen aus dem Lager herauskam und sich in der Hoffnung an Senator Freeman und Violet wandte, er würde Whitneys Projekt beenden und sie zu ihren Einheiten zurückkehren lassen.
    Mari hatte sich nie zu einem der Männer, die sie kannte und respektierte, hingezogen gefühlt, doch jetzt war sie fasziniert von einem Wildfremden, der ihr Feind war, einem Mann, der sie getötet hätte. Sie fühlte sich nicht nur zu ihm hingezogen; das Gefühl umschloss noch viel mehr. Sie wollte seine Qualen lindern. Sie wollte eine Möglichkeit finden, ihm die trostlose Einsamkeit zu nehmen, die sie in ihm sah.
    Irgendwie hatte Whitney sie und diesen Mann als Paar angelegt. Er benahm sich nicht so, als erwiderte er ihre Gefühle, und Mari schämte sich ihrer selbst. Sie verabscheute die Männer in dem Zuchtprogramm für ihren Mangel an Disziplin und Selbstbeherrschung, und doch benahm sie sich beinah genauso schlecht. Es war eine grauenhafte Situation, und es würde nicht einfach sein, damit fertigzuwerden.
    Was wollte sie überhaupt? Mit ihm schlafen, wie es die Männer mit ihr wollten? Glaubte sie, er würde sich rasend in sie verlieben? So etwas gab es nicht. Die Liebe war eine Illusion. Laut Whitney war es ihrer aller Pflicht, mit ihrem jeweiligen Partner zu schlafen, um ein Kind zu bekommen. Bisher hatte sie sich geweigert, und dafür war sie zahllose Male bestraft worden, aber der Gedanke, ausgerechnet
mit Brett intim zu werden – einem gemeinen Rohling von einem Mann, dem es Spaß machte, sie zu züchtigen –, ging zu weit und rief ihre Sturheit auf den Plan.
    Ken hatte seinen Arm nicht zurückgezogen, und jetzt ließ sie ihn los, da sich die Glut seiner Haut in ihre Handfläche brannte. Er weigerte sich, den Blick von ihr abzuwenden. Sie konnte seine Augen auf sich spüren und schüttelte den Kopf.
    »Du kennst Whitney«, sagte er.
    »Du auch. Warum kennen wir einander nicht?«

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