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Duestere Verlockung

Duestere Verlockung

Titel: Duestere Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Veel
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Leute oder einfach keine Klimaanlage. Und ich trage auch noch einen langärmligen Strickpullover. Gut, gehen wir zurück zu Carl, vielleicht bleibe ich ja doch irgendwie in New York. Und wenn nicht, können wir doch trotzdem in Kontakt bleiben. Er könnte mich besuchen. Und ich ihn. Vielleicht verlieben wir uns unsterblich, heiraten und kriegen ein Dutzend Kinder, leben in einem großen Landhaus am Rand der Stadt. Oh je, ich habe vergessen wie kitschig und albern ich unter Alkoholeinfluss werden konnte. Trotzdem gefällt mir die Vorstellung irgendwie.
     
    Benebelt mache ich mich auf den Weg zurück zu Carl. Der steht nicht mehr an der Bar. War er zeitgleich mit mir auf die Toilette gegangen? Rachel steht noch immer mit Brian an der Bar und wie ich es vorausgesehen habe, sind die Beiden wild am knutschen. Ich sehe weg, drehe mich um und kneife leicht die Augen zusammen, um mehr erkennen zu können. Einige Meter entfernt auf der Tanzfläche sehe ich einen dunklen, strubbeligen Hinterkopf, darunter ein grünes T-Shirt. Das muss er sein. Ich dränge mich an den Leuten vorbei, bleibe dann wie angewurzelt stehen. Das ist Carl. Und er ist nicht allein. Er hat seine Arme um eine großgewachsene Blondine geschlungen, zieht sie eng an seinen Körper, während seine Hände über ihre Hüften fahren und er sie leidenschaftlich küsst. Wie in Trance starre ich die Beiden an. Wie um alles in der Welt hat er innerhalb von fünf Minuten ein Mädchen gefunden, mit dem er ungeniert rumknutschen kann? Und hat er vergessen, dass ich existiere? Okay, wir haben uns gerade erst kennengelernt, aber er schien doch Interesse zu haben. Und er schien nicht einfach darauf aus zu sein, irgendein x-beliebiges Mädchen hier anzubaggern und mit ihr rumzumachen. Im Gegenteil, er schien zu respektvoll, zurückhaltend und einfach nett zu sein. Habe ich hier etwas völlig falsch verstanden? Ich fühle mich in diesem Moment wie ein totaler Idiot. Wieso war ich überhaupt hier her gekommen. Jetzt fühle ich mich noch schlechter als vorher, will eigentlich nur weg hier, nur vergessen was geschehen ist. Ich drehe mich um und schlängle mir meinen Weg zurück zur Bar, um Rachel zu sagen, dass ich verschwinde. Die steht aber noch immer eng umschlungen mit Brian und an die Bar gepresst, in einem wilden, betrunkenen Kuss. Ich beschließe, einfach zu gehen. Gehe vor die Tür, sinke in die Knie. Jetzt dreht sich alles noch viel mehr, besonders, wenn ich die Augen schließe. Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll. Ich fühle mich nur beschissen, scheine auf andere Menschen so uninteressant zu wirken, dass sogar ein fremder Mann, den ich gerade erst kennengelernt hab, mich für ein anderes Mädchen stehen lässt. Wie automatisch greife ich in meine Handtasche, fische meine Geldbörse heraus und greife nach einer der Karten in ihr. David Parkers Visitenkarte. Als nächstes greife ich nach meinem Handy und tippe seine Nummer ein, ohne wirklich zu wissen, was ich hier gerade eigentlich tue und besonders, warum ich es überhaupt tue. Gerade, als mich mein angetrunkener Mut wieder verlassen will, höre ich eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
     
    „David Parker, hallo?“
     
     
     
    KAPITEL 7
     
    Grelles Licht dringt durch meine Augenlider, obwohl diese geschlossen sind. Langsam öffne ich meine Augen, kneife sie sofort zusammen, kann durch das Licht fast nichts sehen. Mein Kopf hämmert wie verrückt, als hätte letzte Nacht jemand mit einem Hammer auf ihn drauf geschlagen. Oder als ob ein LKW mich überfahren hätte. Vorsichtig richte ich mich auf und sehe mich um. Ich liege zusammengekauert in einem Bett mit dunkler Bettwäsche, während die Wände weiß wie Schnee sind. Durch die beiden ausladenden Fenster mit den terracottafarbenen Vorhängen dringt viel Sonnenlicht, welches dem Raum eine angenehme Wärme verleiht. An den Wänden hängt fast kein einziges Bild, bloß neben dem Regal aus dunklem Edelholz hängt ein eingerahmtes Gemälde, auf dem eine Landschaft zu sehen ist, die glatt in meiner Heimat England sein könnte. Ein kleiner See, hohes Gras und viele Laubbäume, dahinter Berge und ein grauer verhangener Himmel. Für einen Moment hängt mein Blick an diesem Bild fest, dann endlich komme ich zu weitaus Wichtigerem: Wo zur Hölle war ich hier? Und wie war ich überhaupt hier gelandet? Nichts hier kam mir auch nur ein bisschen bekannt vor. Ein unangenehmes Gefühl kriecht langsam meinen Rücken hoch. Ich merke nun auch, dass ich außer einem

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