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Duestere Verlockung

Duestere Verlockung

Titel: Duestere Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Veel
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viel zu weiten T-Shirt und meiner Unterwäsche rein gar nichts trage. Hatte ich etwa einen One Night Stand gehabt? Aber wo war dann der Typ geblieben? Bevor ich überhaupt ganz aufstehen kann, öffnet sich auf einmal die Tür. David kommt herein. Und jetzt mit einem Schlag kommt auch meine Erinnerung zurück. Ich hatte ihn gestern Nacht angerufen, nachdem Carl mich sitzen gelassen hatte. Jetzt, wo ich wieder nüchtern bin, will ich mich dafür am liebsten selbst ohrfeigen.
     
    „Na, gut geschlafen?“ begrüßt er mich mit einem Unterton der Schadenfreude, so kommt es mir zumindest vor. Er stellt eine schwarze Tasse auf die Kommode neben dem Bett, die verführerisch nach Kaffee riecht. David setzt sich mir gegenüber auf einen schmalen Ledersessel, grinst mich an und schlürft seinen Kaffee. Er sieht perfekt aus, sein Haar sitzt, er hat keine Augenringe, er sieht nicht so aus als habe er gestern getrunken. Ich muss furchtbar aussehen, geht es mir sofort durch den Kopf.
     
    „Bin ich... hab ich dich gestern wirklich angerufen?“ frage ich vorsichtig.
     
    David lacht und stellt seine Tasse ab. „Weißt du das etwa nicht mehr?“
     
    „Doch... aber ich hoffe, dass ich nicht gesagt habe, woran ich mich zu erinnern glaube.“
     
    „Woran erinnerst du dich denn?“
     
    „Ich hab gesagt, dass du mich abholen sollst.“
     
    „Und?“
     
    Ich will in diesem Moment am liebsten im Boden versinken. Jetzt scheine ich mich an alles zu erinnern, an Dinge, an die ich mich am liebsten nicht erinnern will.
     
    „Und?“ hakt er nochmal nach.
     
    „Und... du hast mich abgeholt.“
     
    „Und dann?“
     
    „Das weißt du doch ganz genau.“ Er nervt mich mit seinem Gefrage.
     
    „Nein... ich weiß gar nichts.“ scherzt er und grinst mich nur noch breiter an.
     
    „Und dann habe ich dich geküsst. Im Auto. Und dir gesagt, dass ich es mir anders überlegt habe. Dass ich mit dir schlafen will.“
     
    Ich versuche, meine Stimme möglichst unbeteiligt klingen zu lassen. Mir ist das alles furchtbar peinlich und unangenehm, möchte die Zeit am liebsten zurückspulen. Ja, wie viel würde ich dafür geben um den gestrigen Abend nochmal neu zu beginnen.
     
    „Nur damit du es weißt.“ füge ich hastig hinzu. „Ich hab das alles nur gesagt, weil ich schrecklich betrunken war. Ich hatte viel zu viele Shots mit meiner Mitbewohnerin.“
     
    „Das hast du gestern auch schon gesagt. Aber du weißt ja, was man sagt. Kinder und Betrunkene sagen immer die Wahrheit.“
     
    So ein Schwachsinn. Meine kleine Cousine ist sieben Jahre alt und sie belügt ständig ihre Eltern darüber, wie sie die Schule findet, ob sie ihre Hausaufgaben schon gemacht hat und wer ihre neue Hose kaputt  gemacht hat. Und Betrunkene? Nein, das will ich einfach nicht glauben.
     
    „Nein, ich erzähle nur Unfug wenn ich betrunken bin.“ sage ich kleinlaut und klinge dabei nicht besonders überzeugend.
     
    David sieht mich so intensiv an dass ich glaube, er kann durch meine Augen hindurch sehen, bis auf meine nackte Seele. Schnell schaue ich weg.
     
    „Du weißt selbst, dass du die Wahrheit gesagt hast. Aber keine Angst, ich schlafe sowieso nicht mit betrunkenen Frauen. Das macht mich nicht an.“
     
    „Das heißt wir haben nicht... du weißt schon...“
     
    „Natürlich nicht. Glaub mir, daran würdest du dich erinnern. Und das ist nicht die Art, wie ich eine Nacht mit dir verbringen will. Wenn du es tun willst, dann wird es nach meinen Regeln sein. Und ich verspreche dir, du wirst es nicht eine Sekunde bereuen.“
     
    Nun sehe ich wieder in seine seine so unglaublich blauen Augen, die mich nun ernst ansehen. Er ist also noch immer völlig überzeugt von dem, was er mir letzte Woche vorgeschlagen hat. Und für einen Moment frage ich mich, ob er Recht hat. Ob er so gut im Bett ist, dass ich es nicht bereuen und vielleicht sogar niemals vergessen werde. Ob er mir etwas bieten kann, was mir vorher noch kein anderer Mann gegeben hat. Ich bin keine Jungfrau, aber auch nicht sonderlich erfahren. In meinem ganzen bisherigen Leben hatte ich nur drei Männer, keine besonders hohe Zahl, erst Recht nicht für New York. In New York galt ich mit einer Zahl wie dieser fast schon als Jungfrau. In New York dreht sich alles um Dating und Sex, zumindest, wenn man am regen Nachtleben teilnahm.
     
    „Okay.“ höre ich mich plötzlich sagen. „Ich werde mit dir schlafen.“
     
    Ich erschrecke über mich selbst, auch wenn ich mir natürlich bewusst bin,

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