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Duestere Verlockung

Duestere Verlockung

Titel: Duestere Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Veel
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Oder war er wahnsinnig gut darin, Menschen zu lesen? Er sieht mich so intensiv an mit seinen stechend blauen Augen, dass ich nicht lügen kann.
     
    „Habe ich Recht?“ hakt er nach.
     
    „Ja.“ gebe ich kleinlaut zu.
     
    „Nein, Frauen haben mich in der Vergangenheit nie verletzt, mein Herz gebrochen und mich damit beziehungsunfähig gemacht. Ich war nie unsterblich verliebt und wurde verlassen. Nichts dergleichen.“ Erwartend sehe ich ihn an, warte darauf, dass er weiter spricht. Doch stattdessen nimmt er nur einen Schluck Champagner.
     
    „Und wieso bist du dann so?“
     
    „Emily, eins musst du lernen. Es gibt Menschen, die an festen Bindungen und besonders Ehe nicht interessiert sind. Das heisst nicht, dass sie traumatische Erfahrungen gemacht haben. Das heisst auch nicht, dass sie nicht glücklich sind. Das heisst nur, dass sie andere Prioritäten setzen. Ich bin einer von diesen Menschen. Und ich bin sehr glücklich mit meinem Leben.“ Den letzten Satz sagt er ein wenig lauter und es klingt so überzeugt, als hätte er in seinem Leben schon mehreren Menschen seine Position zum Thema Beziehungen und Ehen erklären müssen. Oder aber als ob er sich manchmal selbst überzeugen müsste. Irgendwie tut er mir auf einmal leid.
     
    „Wozu soll ich heiraten oder jemandem versprechen, für immer mit dieser Person zusammen zu bleiben? Das sind unrealistische Versprechungen, Versprechungen, die am Ende nur enttäuschen. Menschen sind nicht für die Ewigkeit bestimmt, vor allem nicht gemeinsam. Im Gegensatz zu anderen Leuten habe ich das bereits früh erkannt. Die meisten Leute merken es erst, wenn es zu spät ist.“
     
    Jetzt fühle ich irgendwie noch mehr Mitleid mit ihm. Er wurde nicht einfach nur enttäuscht, ihm wurde nicht bloss das Herz gebrochen, nein, er glaubt einfach nicht an die Liebe und an ein erfülltes Leben mit einer anderen Person.  Dann fällt mir ein, was diese Einstellung in ihm hervorgerufen haben könnte.
     
    „Sind deine Eltern geschieden?“
     
    Er sieht von seinem Teller auf, blickt mich irritiert an und nimmt einen weiteren großen Schluck seines Champagnerglases.
     
    „Was hat das damit zu tun?“
     
    „Naja, ich kenne viele Leute, die...“
     
    „Mir ist egal, was du für Leute kennst.“ unterbricht er mich grob.
     
    „Habe ich denn Recht? Deine Eltern sind geschieden`“ frage ich vorsichtig.
     
    Für einige Sekunden starrt er mich regungslos an. „Ja“ sagt er dann mit fester Stimme und greift erneut nach seinem Glas.
     
    „Tut mir leid, wenn dir das unangenehm war.“ sage ich beschwichtigend. „Ich wollte nicht neugierig sein.“
     
    Er antwortet nicht, starrt mich noch immer wortlos an. Dann steht er auf und setzt sich hinter mich. Greift nach meinem Hals und zieht mich fast schon grob nach hinten, beisst mir so fest in den Nacken, dass ich kurz aufschreie. Er greift nach meinem Mund und hält ihn zu, während er mir diesmal etwas sanfter in die Schulter beisst. Während er weitere Stellen meines Körpers leicht beisst, drückt er sich fest an mich und ich merke, wie seine Männlichkeit wieder hart anschwillt, gegen mein Steißbein pocht. Die Bissstellen pochen, schmerzen leicht, doch seine Hand wandert in meinen Schritt, lässt mich wieder in diese wunderbare Welt aus Schmerz, Lust, Ekstase und Leidenschaft eintauchen und ich gebe mich ihm wieder völlig hin.
     
     
     
    KAPITEL 11
     
    Drei Tage sind seit unserem Treffen vergangen. Wir hatten in der Waldhütte übernachtet, am nächsten Tag gemeinsam gefrühstückt und dann waren wir von seinem persönlichen Fahrer am Waldrand abgeholt worden. Alles in allem hatte unser Treffen fast 20 Stunden gedauert, viel länger als ich erwartet hatte. Ich war mit der Erwartung ins Auto gestiegen, vielleicht eine Stunde Sex mit ihm zu haben und dann wieder nach Hause zu fahren. Alles war anders gekommen und noch immer bin ich mit meinen Gedanken ständig bei David unseren 20 gemeinsamen Stunden. Am liebsten würde ich mich selbst ohrfeigen, denn die Richtung, in die meine Gedanken driften, ist alles andere als gut. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht nur Sex war zwischen uns. Die Chemie hat einfach gestimmt, sexuell als auch während unserer Gespräche. Meine Abneigung gegen ihn schien sich immer mehr aufzulösen und wurde durch etwas anderes ersetzt, etwas, von dem ich noch nicht sicher bin, was es eigentlich ist. Und wenn er doch nur Sex wollte, was sollte dann das ganze Drumherum? Die Kerzen, der

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