Duestere Vorzeichen
unnötigerweise.
»Colonel, beordern Sie einige Marines zum Schutz der Brücke nach oben.«
»Aye-aye, Captain.«
David ging unruhig auf und ab, dabei bestrebt, niemandem in die Quere zu kommen. Er musste kein Experte sein, um zu sehen, dass der Kampf nicht gut verlief. Um eine Schlacht zu koordinieren, brauchte man Kontakt zu seinen Truppen. Aber aus irgendeinem Grund waren alle Funkkanäle entweder zusammengebrochen oder es antwortete niemand.
Er musste etwas tun. Eine der weniger wichtigen Stationen auf der Brücke war unbesetzt. Und was noch wichtiger war, sie verfügte über ein Computerterminal. David ließ sich in den Sessel fallen und hackte wild auf die Tastatur ein.
Umfangreiches Computerwissen war unerlässlich für die Arbeit beim Geheimdienst. Zwar wusste er noch nicht, was er suchte, aber wenn er es sah, dann würde er es ohne Zweifel erkennen. Dessen war er sich sicher.
Die Funkkanäle schienen gestört zu sein. Entweder durch Feindeinwirkung oder durch einen technischen Defekt. Deswegen schien es angebracht, zuerst die technischen Daten und Spezifikationen der Datenübertragung der Lydia aufzurufen.
Der Bildschirm spuckte verschiedene Verzeichnisstrukturen aus, die von unten nach oben über dem Bildschirm liefen. David sah auf den ersten Blick, was hier nicht stimmte. Verschiedene Dateien waren gelöscht worden. Wichtige Dateien. Dateien, die bestimmte Frequenzen beinhalteten, ohne die die entsprechenden Empfänger nicht angefunkt werden können. Das war kein technischer Defekt, wie er gehofft hatte. Die gelöschten Protokolle und Daten waren viel zu spezifisch. Und sie dienten nur einem Zweck. Das ruulanische Enterkommando zu unterstützen. Es war eindeutig Sabotage.
»Meyer«, sprach David den Kommunikationsoffizier an. »Überprüfen Sie die Verzeichnisstruktur E 17 bis O 08 auf fehlerhafte oder fehlende Dateien.«
Der Mann drehte sich verwirrt zu ihm um. DiCarlo war Davids Befehl nicht entgangen und auch er wandte sich dem MAD-Offizier zu und fauchte ihn an: »Falls es Ihnen nicht entgangen ist, wir haben hier eine Krisensituation und Meyer ist beschäftigt! So, wie wir anderen auch.«
»Meyer kann sich seine Bemühungen sparen, und wenn er sich die entsprechenden Dateien ansieht, dann weiß er auch wieso. Sie fehlen nämlich. Unsere Kommunikation wurde absichtlich außer Gefecht gesetzt.«
»Er hat recht!«, schrie Meyer plötzlich, der inzwischen die Dateien aufgerufen hatte. »Die Verzeichnisstruktur weist erhebliche Lücken auf. Vor allem bei den Frequenzen, die wir brauchen, um mit den Marines zu kommunizieren.«
»Ist es möglich, dass das nur ein Zufall ist?«, fragte der Captain im Tonfall eines Mannes, der hofft, dass die Antwort ja lautet, obwohl er sie bereits kennt.
David und Meyer wechselten einen vielsagenden Blick und der Offizier schüttelte schließlich den Kopf.
»Völlig unmöglich.«
»Als hätten wir nicht schon genug Probleme«, fluchte DiCarlo. »Wo sind die Ruul jetzt?«
»Sir rücken über Deck 8 nach oben vor und eine zweite Streitmacht hat von der Manassas auf der Backbordseite kommend die Decks 6 und 7 überrannt«, berichtete Salazzar aufgeregt. »Wenn sich beide Streitkräfte vereinen, sind wir erledigt.«
»Ich weiß, Hassan, ich weiß.«
»Sir«, mische sich Ivanov ein. »Die Slugs auf Deck 8 rücken auf die Krankenstation vor.«
»Krankenstation?«, hakte David nach. »Karpov und Mallory sind gerade dort.«
»Tut mir leid, das zu hören, Major, aber wir können im Augenblick nichts für sie tun. Wenn wir die Slugs nicht stoppen können, dann ist alles aus.«
David wusste, dass DiCarlo recht hatte. Alles deutete darauf hin, dass die Ruul auf die Kommandobrücke zumarschierten. Da es das Befehlszentrum war und die Wahrscheinlichkeit hoch, alle höheren Offiziere hier anzutreffen, handelte es sich um ein logisches Hauptziel.
Die Aufzugtüren öffneten sich und zwei Trupps Marines strömten heraus. Die Soldaten begrüßten Wetherby mit einem kurzen Nicken und machten sich sofort daran, schweres Gerät aufzubauen. Leichte Lasergeschütze und schwere Maschinengewehre wurden auf Stative montiert und gegenüber dem Aufzug und allen weiteren Zugängen postiert. David hoffte, dass es reichen würde.
»Sir«, meldete sich Ivanov wieder zu Wort. »Die beiden ruulanischen Verbände sind nur noch ein Deck voneinander entfernt. Und außerdem …«
»Außerdem was?«, fragte Salazzar ungeduldig.
»Die Slugs haben die Krankenstation erreicht.«
Einer der Sanitäter wurde quer
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