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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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verkuppeln?
    „Ich hab doch gar nicht behauptet, dass ich ihn mag“, versuchte Brooke es noch einmal.
    Damit kam sie bei Ada aber nicht weiter. „Dies ist das erste Gespräch über einen anderen Mann als deinen Vater, das länger als sechs Sekunden dauert“, erklärte sie, als sei das Beweis genug. „Es gibt Webseiten im Internet, wo du jede Menge Informationen über jemanden bekommen kannst, auch wenn du nur den Namen hast“, fuhr sie mit Kennermiene fort. „Das solltest du mal versuchen.“
    Brooke fühlte sich, als würde sie von einem D-Zug überrollt. Mit dem Mut der Verzweiflung griff sie nach einem der Bücher und hielt es ihrer Großmutter hin.
    „Was wirst du also mit deiner Wölfling-Gruppe zuerst unternehmen?“
    Ungeduldig wedelte Ada mit der Hand. „Das interessiert dich doch gar nicht.“
    So in die Enge getrieben, konnte Brooke genau so stur sein wie Granny. „Und wie“, widersprach sie. „Ich kann es nicht abwarten, mehr darüber zu hören.“
    Ada lächelte breit. „Wie wär’s, wenn du es aus erster Hand erlebst? Ich hatte vor, ihnen den Laden zu zeigen, gleich morgen früh. Das wird unser erster Ausflug sein.“
    Diese Grube hatte sie sich ja ganz allein gegraben. Brooke schüttelte den Kopf und warf ihrer Schwester einen Blick zu, der nichts Gutes verhieß für den Fall, dass Heather morgen zu spät kommen sollte.
    Die Gruppe bestand aus achtunddreißig Mädchen unter zehn Jahren. Brooke beobachtete, wie sie sich wie ein Heuschreckenschwarm im Laden verteilten, und drückte die Daumen, dass alles gut ging. Bis jetzt benahmen sie sich ganz ordentlich.
    Ada stand neben ihr hinter dem Tresen, und Brooke beugte sich näher zu ihr.
    „Hier sieht’s aus wie bei einer Pfadfinderversammlung“, bemerkte sie.
    „Hoffentlich schreckt das deine anderen Kunden nicht ab“, erwiderte Ada. Bis auf die Wölflinge war niemand im Laden.
    Zuerst wollte Brooke widersprechen, doch womöglich hatte Granny Recht. „Na ja, es ist ja für einen guten Zweck“, sagte sie deshalb nur.
    „Oh, hier kommt ein Kunde!“ verkündete Ada, als ein Mann mit drei Mädchen im Schlepptau den Laden betrat. „Das ist doch nicht etwa dein Mann, oder?“ fragte sie verschmitzt.
    Obwohl Brooke ihre Großmutter von ganzem Herzen liebte, hätte sie sie in diesem Augenblick doch am liebsten in den Besenschrank gesperrt – zumindest bis Tyler wieder gegangen war. „Du darfst dir von Heather nichts einreden lassen“, beschwor sie Ada. „Und jetzt entschuldige mich bitte einen Moment.“
    „Mit dem allergrößten Vergnügen“, murmelte Granny, so dass Brooke es noch hören konnte. „Heather hatte vollkommen Recht, er sieht fantastisch aus.“
    Gab es Maulkörbe für alte Damen?
    Tyler blickte sich etwas entsetzt im Laden um, als sie sich ihm näherte. „Hi“, sagte sie freundlich. „So bald hatte ich Sie gar nicht zurückerwartet.“ Sie wandte sich an die Mädchen. „Habt ihr eure Bücher etwa schon ausgelesen?“
    „Ja“, erwiderte Stephany etwas eingeschüchtert.
    Tiffany dagegen betrachtete die Wölflinge in ihren Uniformen mit offener Bewunderung. „Warum tragen sie alle braune Kleider?“ fragte sie. „Müssen wir auch braune Kleider tragen, wenn wir hierher kommen?“
    „Ihr könnt anziehen, was ihr wollt“, erklärte Brooke. „Sie tragen eine Uniform, weil sie zu einer Gruppe gehören, die man Wölflinge nennt. Es ist der erste Rang bei den Pfadfindern.“
    Bethany dachte darüber nach und blickte dann zu ihrem Vater auf. „Können wir auch Wölflinge werden, Daddy?“
    Eins nach dem anderen, dachte er. „Wir können darüber reden.“
    Brooke hatte den Eindruck, dass er der Idee nicht besonders aufgeschlossen gegenüberstand. Offenbar war er übervorsichtig, was seine Töchter anging.
    „Sollen wir lieber später wiederkommen?“ fragte er sie.
    Ehrlich gesagt, wollte sie nicht, dass er schon ging. „Nein, ich mag es, wenn der Laden voll ist“, lächelte sie und breitete die Arme aus. „Je mehr, desto besser.“
    Dann beugte sie sich zu ihm und sagte vertraulich: „Wissen Sie, es ist vielleicht keine so schlechte Idee.“
    Er hatte nicht den Eindruck gehabt, dass sie irgendetwas besprachen, und fragte verwirrt: „Was ist keine schlechte Idee?“
    „Dass Ihre Mädchen den Wölflingen beitreten.“ Granny würde sich über drei Neuzugänge auf jeden Fall freuen. Sie liebte es, das Haus voller Kinder zu haben.
    „Wenn Sie gerade erst hergezogen sind, ist das eine wunderbare Gelegenheit,

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