Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
Vom Netzwerk:
behandelte!

    ~*~

    Ich blieb dort hocken, bis der Morgen graute. Dann zog ich mich an und schlich vom Campus.
    Ich musste mit Zac sprechen. Dringend!
    Ich rannte bis zum Buchladen und klopfte minutenlang an die Hintertür zu Zacs Haus, bis er endlich, vollkommen genervt und verschlafen, vor mir stand.
    „Yves! Was in drei Teufels Namen ist denn los?! Ist was mit Etienne?“ Oh und wie was mit Etienne war!
    Ich schob mich an ihm vorbei zur Küche, hörte, wie er die Tür schloss und mir folgte.
    „Ich hab’s so gründlich versaut, Zac, ich weiß nicht mehr weiter!“, brachte ich hervor, während ich den Pfeifenkessel mit Wasser befüllte und auf den Herd stellte.
    Zac setzte sich an den Küchentisch und fuhr sich mit der Hand durch sein wirres Haar. „Du meinst die Sache mit Frank.“
    Ich staunte kurz darüber, dass er es wusste, aber war das wirklich so verwunderlich? Immerhin hatte Etienne mittlerweile ganz offizielle Papiere, die ihn zu Zacs leiblichem Sohn erklärten! „Nein, nein! Viel schlimmer!“
    Er sah mich irritiert an und klang jetzt deutlich schärfer. „Yves, was ist los?“
    „Ich …“, es fiel mir nun wirklich nicht leicht, meine gestrige Verfehlung zu beichten, „habe ihn …“
    Zac blinzelte. „Was denn?“
    Ich seufzte und ging in der Küche auf und ab, während ich erzählte, was in den letzten Wochen passiert war.
    „… Dann kam Frank dazwischen und ich Blödmann hab es verschwiegen, weil ich dachte, es erspart Etienne und mir ’ne Menge Ärger … War eine glatte Fehleinschätzung, denn seitdem er es herausgefunden hat, sind wir getrennt und kommen doch nicht voneinander los … Das … fällt mir nicht leicht zu sagen …“
    Zac starrte mich erwartungsvoll an, deshalb sprach ich weiter: „Gestern Abend traf ich ihn im Stall an … ich … sacrebleu , ich hab nicht mehr nachgedacht, ich hab ihn an mich gerissen und ziemlich grob … behandelt.“ Ich seufzte. „Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn mehr oder weniger mit Gewalt genommen …“
    Zac atmete scharf ein. „Yves!“
    Ich nickte. „Ja, ich weiß, ich bin ein mieses Arschloch … ich erwarte gar nicht, dass mir das irgendjemand verzeiht! Es … geht nur um Etienne! Er … er denkt wegen der Verbindung, dass ich das Recht dazu hätte, mir zu nehmen, was ich brauche, verstehst du? Er denkt, ich hätte nichts falsch gemacht!“
    Ich brach in die Knie und hielt mir den Kopf. Das alles machte mich wahnsinnig!
    Erst als Zac mich vom Boden hochzog und ich blinzeln musste, um ihn ansehen zu können, begriff ich, dass ich Rotz und Wasser heulte.
    „Du musst dich beruhigen, Yves. Wo ist Etienne jetzt?“
    „In seinem Zimmer, denke ich. Ich fand ihn … es war so schrecklich! Ich fand ihn heute Nacht weinend im Bad und alles, was er fragte, war, ob ich ihn ficken wolle! Ich bin so ein …!“ Nein, mir fiel kein passendes Wort ein, das mein Vergehen auch nur halbwegs beschrieb.
    Zac schob mich auf die Eckbank und sah mich ernst an. „Es war ganz sicher nicht richtig, was du getan hast, aber ich kann schlecht beurteilen, wie eure Verbindung wirkt …“
    Wie eine Droge, endgültiger und abhängig machender als Crack, aber das rechtfertigte mein Verhalten noch lange nicht! Ich schwieg, schluchzte vor mich hin und zog die Beine zu mir auf die Sitzfläche, um sie zu umklammern, mich daran festzuhalten.

Kapitel 15
ETIENNE
    Einmal mehr starrte ich die Decke über meinem Bett an und versuchte, an nichts zu denken. Yves’ trauriger Gesichtsausdruck, den er gezeigt hatte, als er mich im Badezimmer fand, lag so klar und nachdrücklich vor meinem inneren Auge, als wollte ich ihn gerade zeichnen. Um nichts in der Welt würde ich das jetzt tun! Er tat mir weh, dieser sichtbare Schmerz in der tiefen Jadefarbe.
    Ich wusste nicht, wieso ich geheult hatte, als er mich nahm. Er hatte doch genau das getan, was ich mir wünschte. Was ich mir auch jetzt, hier in meinem Bett wünschte!
    Ich wollte ihn, egal, ob hart oder zart, ich wollte ihn einfach nur spüren. In mir, an mir, um mich herum. Ich wollte fühlen, wie er in mir kam, wollte seine Schreie hören, wollte ihn ausfüllen und mich in ihm verströmen. Mon dieu , ich liebte ihn doch! Wieso hatte ich mich so benommen?
    Die Erkenntnis sickerte langsam in meinen Kopf. Es war das Vertrauen, das mir fehlte. Sein Vertrauen.
    Und solange das so war, konnte ich ihn nicht küssen. Und ohne Küsse … ohne seine Lippen, seine Zunge, war Sex für mich … eben nur Sex.
    Ich rollte mich unter

Weitere Kostenlose Bücher