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Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Duft der Unschuld - Tennington (German Edition)

Titel: Duft der Unschuld - Tennington (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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Augenblick, in dem mir seine Haltung auffiel. Bis ich begriff, was ich hier tat.
    Ich wich von ihm zurück und schämte mich. Ich liebte ihn, mehr als alles andere, wie hatte ich mir von meinem Schwanz vorschreiben lassen können, ihm weh zu tun?!
    Ich schluckte hart und sah auf seine demütig vorgebeugt dastehende Gestalt. Er zitterte, seine Schultern und sein Kopf hingen herab. Sein Anblick brach mir das Herz noch einmal. Ich wich weiter zurück und murmelte: „Es tut mir leid, Etienne, so leid!“ Ich trat wieder auf ihn zu, ergriff seine Handgelenke und löste seine Arme von den Gitterstäben. Er sah nicht auf, wirkte so wehr- und hoffnungslos, dass ich nach Luft schnappte. Ich zog ihn in den Stand, drehte ihn zu mir herum und hob sein Kinn an.
    Es war nass, Tränen liefen über seine Wangen und sammelten sich dort, seine Augen hielt er geschlossen, sein Mund war verkniffen. Ich begriff, dass er nicht wollte, dass ich ihn so sah.
    „Es tut mir leid!“, wiederholte ich und strich mit den Daumen über seine Wangen.
    Es dauerte noch eine Weile, bis er seine Augen öffnete. Die ganze Zeit blieb er stocksteif stehen, machte noch immer keinen Versuch, vor mir zu flüchten. Ich war mir sicher, ich hätte es getan, wäre weggerannt, so weit und so schnell ich könnte.
    Etienne nicht. Er blieb einfach hier, sah mich aus tränennassen Augen an und schwieg.
    „Bitte verzeih mir, ich …“, stammelte ich und streckte mich, um ihn zu küssen.
    Zum ersten Mal zeigte er eine Reaktion. Er wandte den Kopf ab. Dann sprach er. Leise und dabei so durchdringend, dass ich schauderte.
    „Ich habe dich in diese Situation gebracht, es ist nur recht und billig, dass du dir nimmst, was du brauchst.“
    Jedes seiner Worte traf mich ins Mark. Er sagte das so emotionslos, so kalt. Und doch hörte ich daraus, dass er jeglichen Biss verloren hatte. Jegliches Selbstvertrauen.
    Ich starrte in das Stroh, das durch Drents Hufbewegungen raschelte. Das Blut rauschte laut durch meine Ohren, ich hatte mich noch nie im Leben so mies gefühlt.
    „Bist du fertig geworden?“
    Wie hatte ich denken können, seine Worte zuvor hätten mich getroffen? Diese simple Frage tat es um Längen mehr. Ich hob den Blick, der über seine Blöße glitt. Er sah mich nicht an, starrte irgendwo an mir vorbei. Tränen brannten in meinen Augen und ich beugte mich herab, um seine Hosen wieder hochzuziehen. Ganz sanft, ohne ruckartige Bewegungen. Ich schloss seine Reithose und murmelte: „Ich habe keine Erlösung verdient für das, was ich dir angetan habe.“
    Ich machte kehrt, schob meinen schlaffen Schwanz wieder in meine Hose und schloss den Reißverschluss, bevor ich auf die Stallgasse hinaustrat.
    Ich fühlte mich so erbärmlich. Sacrebleu , ich liebte ihn doch! Wieso hatte ich das getan? Wieso hatte ich ihn vergewaltigt?
    Ich würde mir das nie verzeihen, da war ich mir sicher.
    Meine Schritte aus dem Stall hinaus waren mechanisch, schwerfällig. Ich verfluchte mich und mein Verhalten, ging in mein Zimmer und schloss mich ein. Etwas anderes, als mich zu verkriechen fiel mir nicht ein.
    Ich erwachte mitten in der Nacht, mein Kopfkissen war nass und kalt, ekelhaft. Aber nicht so ekelhaft, wie ich mich benommen hatte.
    Ich musste das unbedingt wiedergutmachen. Irgendwie!
    Aber wie machte man einen solchen Übergriff wieder gut? Zumal er ja auch noch dachte, er hätte das verdient!
    Allein dieser Umstand tat mir so weh, dass ich laut aufschluchzte. Ich sah auf das Bücherregal an der Wand, hinter der Etienne, mein wunderbarer, unschuldiger Etienne jetzt liegen musste.
    Ob er Schmerzen hatte? Mein Magen krampfte sich zusammen. Noch nie im Leben hatte ich ein so schlechtes Gewissen gehabt.
    Ich trug noch immer die Reitkleidung und musste dringend duschen. Ich schnappte mir Wäsche und verschwand im Badezimmer. Etienne würde sowieso nicht auf mein Klopfen reagieren. Und wenn doch, dann sicher nur, um mich zu fragen, ob ich ihn noch einmal benutzen wollte. Er würde es nicht so ausdrücken. Er sah mich im Recht und ich hasste mich dafür.
    Ich machte Licht im Bad und ging in die Dusche. Mir war egal, ob sich morgen jemand beschwerte, weil nachts die Leitungen gegluckert hatten. Ich fühlte mich schmutzig, nein dreckig!, und das, weil ich ausgerechnet meinen süßen, unschuldigen Etienne hatte benutzen wollen. Ich hatte es ja sogar getan! Ich war nichts weiter als ein mieses hormongetriebenes Arschloch!
    Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut und ich genoss den

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