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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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beobachtete also Amber und Billy Ray in der Snackbar, und ihr wurde sofort klar, dass die beiden kein Liebespaar mehr waren. Sie unterhielten sich im Flüsterton, und offenbar herrschte zwischen ihnen Feindseligkeit. Leider war es in Ruby’s Café zu laut, sodass Tanya sie nicht belauschen konnte. Dafür sah sie bei beiden Treffen einen dicken Umschlag, den Amber Billy Ray zuschob. Jedes Mal öffnete er den Umschlag unter dem Tisch, warf einen Blick hinein und steckte ihn dann ein.
    „Sie muss ihm Geld gegeben haben“, sagte Tanya ihrem Chef.
    Frank war der gleichen Ansicht. Amber ging also nicht fremd, und damit war sein Auftrag erledigt. Um in dieser Sache weiterzuermitteln und herauszufinden, warum Mrs. Lear ihrem Exfreund Geld gab, brauchte er Adams Einverständnis beziehungsweise einen neuen Auftrag. Am Montagabend hinterließ er deshalb auf Adams Anrufbeantworter eine Nachricht, doch am nächsten Morgen erfolgte kein Rückruf. Dafür wurde in den 6-Uhr-Nachrichten Adams Tod gemeldet.
    Es dauerte eine Weile, bis er die Nachricht verarbeitet hatte. Dann machte er sich seine Gedanken und wunderte sich. So wie die meisten New Yorker wusste Adam, dass man nachts nicht im Central Park spazieren ging. Warum also war er um diese Uhrzeit dort? Seltsam war auch, dass es ihm nicht gelang, sich erfolgreich zur Wehr zu setzen. Er hatte zwar nicht Schwarzeneggers Statur, aber er war auch kein Schwächling.
    Wie hatte Jenna gesagt? „
Auch wenn hinter Adams Tod mehr steckt, als die Polizei vermutet?“
    Was sollte das bedeuten?
    Der Bus nach Uptown stoppte an der Haltestelle, und Jenna half einer älteren Frau beim Einsteigen. Diese Geste erinnerte ihn an Jenna, wie er sie kannte – freundlich und aufmerksam. Dieselbe Jenna, die erst vor wenigen Minuten in seinem Büro gewesen war, bereit, sein fünfzehn Jahre währendes Schweigen zu vergessen. Wäre er nicht so sehr damit beschäftigt gewesen, sich wie ein Idiot aufzuführen, dann hätte er das sofort gemerkt. Jetzt war es zu spät.
    Jenna stieg ein, dann fuhr der Bus los, und Frank blieb mit seinen Gefühlen und Erinnerungen in seinem Büro zurück.
    Den Rest des Tages verbrachte Frank damit, Ralph Loomis aufzuspüren, seinen zahlungsunwilligen Klienten. Schließlich fand er ihn in einer zwielichtigen Bar in der MacDougal Street. Erst als er ihm damit drohte, die Rechnung an ein Inkassounternehmen weiterzureichen, war Ralph bereit, den halben Rechnungsbetrag sofort und den Rest am Ende der Woche zu bezahlen.
    Dann endlich war dieser verrückte Tag vorüber, und Frank machte sich auf den Heimweg. Der Thunderbird schnurrte wie ein Kätzchen, als er durch den Battery Tunnel fuhr. Marty hatte ihm den Wagen persönlich um Punkt fünf Uhr gebracht und sich überschwänglich dafür entschuldigt, dass er seinen Lehrling am Motor hatte arbeiten lassen.
    „Sag’s bitte nicht meinem Vater, okay, Frankie? Er würde mich umbringen, wenn er wüsste, was ich da wieder verbockt hab.“
    Es war nicht Franks Absicht, Vinnie etwas davon zu erzählen. Marty war okay. Er war kein so guter Automechaniker wie sein Vater, aber er lernte dazu. Außerdem wollte Frank im Moment ohnehin nichts anderes, als nach Hause, ein kaltes Bier trinken und ein paar Stunden mit seinem Sohn verbringen.
    Vor eineinhalb Jahren, als Denise mit dem italienischen Radsportler durchbrannte, wusste Frank nicht, ob er es schaffte, sich ausreichend um einen zwölfjährigen Jungen zu kümmern und gleichzeitig für das FBI zu arbeiten. Sein Job als Special Agent forderte ihn, und oft musste er von einem Moment auf den nächsten seinen Koffer packen, um in einem anderen Bundesstaat die Ermittlungen fortzuführen. Freunde und Nachbarn in Alexandria, Virginia, wo er die letzten dreizehn Jahre lebte, halfen ihm und sprangen für ihn ein, wenn er verhindert war, doch sie waren für den Jungen kein Ersatz für eine Familie.
    Er spielte bereits mit dem Gedanken, eine Haushälterin in Vollzeit einzustellen, als das Schicksal zuschlug. Etwa zur gleichen Zeit, als Denise ihn verließ, verabschiedete sich sein Onkel Vinnie vom Ruhestand, um seinem alten Freund Johnny Caruso unter die Arme zu greifen, der ein Abfallunternehmen betrieb. Nach zwei Herzanfällen brauchte Johnny jemanden an seiner Seite, der clever und umsichtig war – ein Job, wie für Vinnie geschaffen.
    Ein neidischer Kollege von Frank, der von Vinnies neuem Job erfuhr, durchleuchtete auf eigene Faust Johnny Carusos Abfallbetrieb und stieß auf eine alte

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