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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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was wollen Sie dann hier?“
    „Ich hab gehofft, Sie lassen mich vielleicht einmal einen Blick in die Akte werfen.“
    Stavos hörte auf zu tippen und lachte. „Ihr vom FBI seid doch alle gleich. Selbst wenn ihr längst nicht mehr dem Laden angehört, spielt ihr euch immer noch auf wie der Allmächtige.“
    „Ich habe mich nie als FBI-Agent aufgespielt. Das wissen Sie ganz genau.“
    „Natürlich haben Sie das. Und im Moment tun Sie es wieder. Sie platzen hier rein, knallen mir ein paar lausige Doughnuts auf den Tisch und meinen, Sie könnten hier die Regie übernehmen. Aber Sie haben hier nichts zu sagen, Mr. Ex-FBI – sondern ich!“
    „Ich will Ihnen nicht Ihre Autorität streitig machen. Können Sie nicht begreifen? Adam war mein Freund, und ich will seinen Mörder schnappen!“
    „Wir haben seinen Mörder!“
    „Möglicherweise glaube ich aber nicht, dass Roy Ballard der Mörder ist.“
    „Oh Gott, fangen Sie nicht auch damit an!“ Stavos sprang auf und stützte die geballten Fäuste auf die Schreibtischplatte, während zwei andere Detectives von ihrer Arbeit aufblickten. „Haben Sie mit ihr gesprochen? Hat sie Sie hergeschickt?“
    „Wer?“ fragte Frank und spielte den Ahnungslosen.
    „Kommen Sie mir nicht auf die Tour. Sie wissen genau, wen ich meine. Jenna Meyerson. Sie war gestern zur Gegenüberstellung mit Ballard hier. Die Frau hat mich wahnsinnig gemacht. Erst kann sie den Typ nicht identifizieren, und auf einmal beharrt sie darauf, dass er es nicht ist. Und wissen Sie auch, warum? Hat sie Ihnen das Beste von allem erzählt?“
    „Nein“, log Frank.
    „Weil der
Geruch
nicht stimmt!“ sagte Stavos in mädchenhaftem Tonfall. Frank musste sich bemühen, nicht zu grinsen. „Haben Sie so einen Blödsinn schon mal gehört? Ein Penner ist ein Penner, die riechen alle gleich!“
    „Ich weiß nicht. Sie könnte ja Recht haben.“
    Paul winkte ab. „Hören Sie auf, meine Zeit zu verplempern, Renaldi. Gehen Sie.“
    Frank blieb sitzen. „Ich meine es ernst, Paul. Was ist, wenn sie Recht hat, und Ballard ist gar nicht der Mörder? Wenn Sie einen voreiligen Schluss gezogen haben?“
    „Ich bin seit achtundzwanzig Jahren bei der Polizei“, fauchte Stavos ihn an, „davon seit zwanzig Jahren im Morddezernat. Unterstellen Sie mir nicht, ich würde voreilige Schlüsse ziehen. Wir haben Beweise, dass Ballard der Täter ist. Wenn Sie bei der Pressekonferenz besser aufgepasst hätten, dann wüssten Sie’s.“
    „Und wenn Sie es nicht so verdammt eilig gehabt hätten, den erstbesten Verdächtigen zum Mörder abzustempeln, dann wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, wo Ihnen ein dicker Fehler unterlaufen ist. Überlegen Sie doch mal. Der Mann hat kein Alibi, keinen, der sich für ihn verbürgen würde, und als Sie seine Sachen durchsuchen, da finden Sie – oh, welch Wunder – nicht nur Adams goldene Uhr, Bargeld und Kreditkarten, sondern auch noch die Mordwaffe. Wie groß sind die Chancen, dass ein Cop so viel Glück auf einmal hat?“
    Stavos versteifte sich. „Ballards Fingerabdrücke befinden sich auf der Tatwaffe.“
    Frank spielte den Verblüfften. „Nein, jetzt sagen Sie bloß, er war auch noch so absolut dämlich, die Tatwaffe nicht abzuwischen? Er hat die Fingerabdrücke draufgelassen, ebenso das Blut des Opfers, und dann hat er das Messer einfach so unter seine Decke gesteckt und darauf gewartet, dass ihr Jungs kommt und ihn festnehmt?“ Er schüttelte den Kopf. „Sie müssen wirklich ein sehr rechtschaffenes Leben führen, Stavos. So viel Glück habe ich bei meinen Ermittlungen nie.“
    „Vielleicht sollten Sie das Fach wechseln. Schon mal daran gedacht?“
    „Wenn ich wirklich so unfähig bin, wieso bin ich dann auf etwas gestoßen, das Ihnen entgangen ist? Etwas, das den ganzen Fall auf den Kopf stellen könnte?“
    Lautstarkes Gebrüll auf dem Korridor unterbrach ihren Disput.
    „Was, zum Teufel, ist denn jetzt los?“ Stavos sprang hinter seinem Schreibtisch auf und eilte zur Tür, Frank dicht hinter ihm. „Was ist hier los?“ rief der Detective aufgebracht.
    Ein uniformierter Officer hielt eine ältere Frau am Arm gepackt. Sie wirkte heruntergekommen, mal abgesehen von der modischen und so gut wie neu aussehenden Jacke. Nach ihrem roten Kopf und ihrer finsteren Miene zu schließen, war sie diejenige, die so laut geschrien hatte.
    „Ich habe sie dabei erwischt, wie sie sich zu den Zellen schleichen wollte, Detective“, erklärte der Officer. „Als ich ihr sagte, sie müsse

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