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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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sogar dankbar dafür, weil wir durch dich einen Verdächtigen festnehmen konnten. Aber diesmal bist du eindeutig zu weit gegangen. Erst mischst du dich in Detective Stavos’ Ermittlungen ein …“
    „Wenn du damit auf Estelle anspielst …“
    „Ja, ich spiele auf Estelle an. Paul kocht vor Wut, und ich kann es ihm nicht verdenken. Du hättest nicht mit dieser Frau reden dürfen. Sie ist auch so schon verwirrt genug, aber du hast alles noch schlimmer gemacht. Das erschwert es uns, sie dem Gericht als glaubwürdige Zeugin zu präsentieren. Und jetzt erzählst du mir auch noch, dass du dich mit Adams Sekretärin verschworen hast – ja,
verschworen“
, wiederholte sie, als Jenna etwas dagegen einwenden wollte, „damit sie Adams Büro durchsucht! Und dass das ihren Tod herbeigeführt hat!“
    Marcie sprach zwar leise, vielleicht weil ihre Sekretärin sonst hätte mithören können, doch man sah ihr an, dass sie um ihre Beherrschung kämpfen musste. Das wütende Funkeln in ihren Augen sagten Jenna, dass sie diesmal vielleicht wirklich zu weit gegangen war.
    „Ich wollte Claire davon abhalten“, widersprach Jenna, doch es klang wie eine Ausflucht. Wem versuchte sie, etwas vorzumachen? Marcie hatte Recht, sie
war
schuld an Claires Tod.
    „Setz dich hin“, sagte Marcie, und sie klang mit einem Mal viel sanfter. Offenbar hatte sie erkannt, wie sehr Claires Tod Jenna zu schaffen machte. „Ich muss telefonieren.“
    Jenna nahm Platz. Marcie nahm den Hörer ab und tippte eine Nummer. Demjenigen, der sich am anderen Ende der Leitung meldete, erklärte sie, sie benötige eine Auskunft über den tödlichen Unfall bei Global Access. Eine Zeit lang hörte sie aufmerksam zu, dann fragte sie: „Haben Sie eine Aktentasche gefunden?“
    Sie nickte Jenna zu, dann sprach sie weiter. „Es besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen dem Tod von Miss Peabody und dem Mord an Adam Lear. Ich werde den Detective, der den Fall bearbeitet, zu Ihnen schicken, damit er sich den Unfallbericht ansieht. Sein Name ist Paul Stavos. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie ihn in vollem Umfang unterstützen.“
    Sie legte auf und wandte sich wieder Jenna zu. „Claires Leichnam befindet sich noch immer im Eastern General Hospital.“
    „Und die Aktentasche?“
    „Zusammen mit ihrer Handtasche ebenfalls im Eastern General. Paul wird sofort hinfahren und beides sicherstellen. Wenn es eine Akte über Faxel gibt, dann werden wir das bald wissen. So lange gilt Claires Tod als Folge eines Unfalls.“
    „Glaubst du, dass es ein Unfall war, Marcie?“
    „Solange ich keinen Grund habe …“
    „Ich habe dir einen gewichtigen Grund genannt. Claire rief mich kurz vor Mittag an, um mir zu sagen, dass sie die Faxel-Akte gefunden hat. Eine halbe Stunde später verlässt sie ihr Büro und stürzt in den Tod. Soll das wirklich Zufall sein?“
    „Leider ereignen sich in dieser Stadt fast täglich solche Unglücke.“ Dennoch sah Marcie besorgt aus. Es schien Jenna, als würde sie an ihren eigenen Worten zweifeln.
    „Weißt du, wann ich an einen Unfall glaube?“ erwiderte Jenna. „Wenn Detective Stavos anruft und meldet, dass er die Akte in Claires Tasche gefunden hat. Wenn nicht …“ Sie brauchte den Satz nicht zu vollenden, Marcie verstand auch so.
    „Es war gut, dass du hergekommen bist.“ Marcie erhob sich und trat auf Jenna zu. „Glaub aber bloß nicht, du wärst damit aus dem Schneider. Geh nach Hause oder ins Studio oder wo auch immer du als Fotografin jetzt sein solltest. Aber überlass das Detektivspielen uns. Wenn irgendjemand den Tod von Claire Peabody mit Absicht herbeigeführt hat, dann ist es gut möglich, dass du ebenfalls in großer Gefahr schwebst. Ich hoffe, du hast verstanden.“
    „Dann glaubst du mir also?“
    „Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“
    „Ja“, antwortete Jenna kleinlaut.
    „Gut. Wenn ich erfahre, dass du dich wieder in die Ermittlungen einmischst, bringe ich dich hinter Gitter.“
    Jenna wollte fast „Das wagst du nicht“ entgegnen, besann sich jedoch eines Besseren. Marcie Hollander war eine gute Freundin der Familie, aber sie hatte ihre Prinzipien, und sie würde es nicht durchgehen lassen, wenn Jenna durch ihr Verhalten ihr Amt und Ansehen beschädigte.
    „Wirst du mir wenigstens Bescheid geben, ob die Akte da war?“ fragte sie.
    Marcie seufzte. „Ich werde Paul sagen, er soll dich anrufen.“
    Erst als sie das Büro verlassen hatte, fiel Jenna ein, dass sie Marcie gar nichts von der Datei über

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