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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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Zeitverschwendung.“ Er sah Jenna an. „Schon mal von diesen Typen gehört?“
    „Nicht viel.
Bratstvo
war auch das Steckenpferd meines Vaters. In seiner Zeit als Staatsanwalt hat er etliche Angehörige dieser Organisation vor Gericht gestellt, aber er ist nie an die Hintermänner herangekommen. Hin und wieder landet einer der entsprechenden Namen auf Marcies Schreibtisch, dann steht ihr mein Vater zur Seite, doch es ist heute so aussichtslos wie früher.“
    „Warum hast du Marcie nichts von dieser Datei gesagt?“
    „Weil sie dann Stavos davon erzählt hätte.“
    „Das sollte sie auch. Immerhin leitet er die Ermittlungen.“
    „Ich traue ihm nicht. Er glaubt, er hat seinen Mörder, und darum ist er nicht daran interessiert, sich weiter mit diesem Fall zu befassen. Wenn ich ihm diese Datei übergebe, landet sie in irgendeinem Archiv und verstaubt dort die nächsten hundert Jahre.“
    An Franks amüsierter Miene erkannte sie, dass er ihren Vorwurf gegen Stavos nicht nur für grundlos, sondern auch für lächerlich hielt. „Paul würde so etwas niemals tun, nur um einen Fall vorzeitig abschließen zu können. Er hat noch zwei Jahre. Warum sollte er seinen Ruf und seine Rente aufs Spiel setzen?“
    „Du hast deine Meinung über Detective Stavos, ich habe meine.“
    „Okay.“ Er beugte sich nach vorn und stützte die Ellbogen auf die Knie. „Und wie steht es mit mir? Vertraust du mir, Jenna?“
    Mit dieser Frage hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, dennoch antwortete sie, ohne zu zögern. „Ja, ich vertraue dir.“
    „Dann traust du mir auch zu, dass ich weiß, was für dich am besten ist?“
    „Ich denke schon.“
    „Gut. Ich muss nämlich mit dir über unsere Zusammenarbeit reden.“
    Sie sah ihn einen Moment lang argwöhnisch an. „Um was geht es?“
    „Sie ist beendet. Von diesem Augenblick an ist …“
    „Beendet? Was soll das heißen?“ fragte sie mit erstickter Stimme. „Wieso?“
    „Weil ich jetzt weiß, dass möglicherweise
Bratstvo
hinter dem Mord an Adam steckt. Du hast keine Vorstellung, auf was du dich da einlassen würdest, Jenna. Diese Leuten sind erbarmungsloser als jede andere Verbrecherorganisation, von der du je gehört hast. Neben denen wirken Mafiaclans wie die Gambinos oder Gottis wie Chorknaben.“
    „Das weiß ich.“
    „Weißt du auch, dass
Bratstvo
überall Augen und Ohren hat, sogar in Gefängniszellen? Unzählige Zeugen sind tödlich
verunglückt
, während sie darauf warteten, vor Gericht ihre Aussage machen zu können. Niemand ist vor dieser Organisation sicher.“
    „Ohne mich wüsstest du überhaupt nicht, dass
Bratstvo
in den Fall verstrickt ist. Du hättest auch keines der Fotos von der Party bei Faxel zu sehen bekommen, und die Tätowierung wäre dir dann auch nicht aufgefallen.“
    „Das stimmt, und ich bin dir für alles dankbar, Jenna. Aber du bedeutest mir zu viel, als dass ich dich noch weitere Risiken eingehen lasse. Ab jetzt ermittle
ich
, und
ich
halte meinen Kopf hin, nicht du.“
    „Und wenn ich mich weigere?“
    „Das hast du nicht zu entscheiden. Ich werde dich ab jetzt nicht weiter über meine Ermittlungen auf dem Laufenden halten. Je weniger du weißt, umso besser ist es für dich.“
    So war das also! Er erwartete, dass sie das brave Mädchen spielte und in den Hintergrund trat. Er kam gar nicht erst auf die Idee, ihre Empfindungen für Adam und ihre Schuldgefühle bezüglich Claires Tod in seine Gedanken mit einzubeziehen. Ihm ging es nur um ihre Sicherheit. Das klang zwar nett, aber sie fühlte sich alles andere geschmeichelt, weil es letztendlich bedeutete, dass er sie für unfähig hielt, auf sich selbst aufzupassen. Was glaubte er, wen er vor sich hatte? Ein Kleinkind?
    „Weißt du was? Ich glaube, du bist gar nicht um meine Sicherheit besorgt“, sagte sie voller Wut und Verbitterung. „Und von wegen, ich würde dir so viel bedeuten. Du willst bloß den ganzen Ruhm für dich einstreichen!“
    Sie hatte es nicht so schroff sagen wollen, doch die Worte waren ihr über die Lippen gekommen, ehe sie sich bremsen konnte.
    Er verkniff den Mund. „Du glaubst wirklich, du würdest mir nichts bedeuten?“
    „Das hast du doch selbst gesagt. Ich zitiere: Ich bin schon lange über dich hinweg. Wenn ich zurückdenke, dann weiß ich gar nicht, wieso ich mich überhaupt jemals in dich verliebt habe.“
    Ohne Vorwarnung packte er sie an den Schultern und zog sie zu sich heran. Einen Moment lang sahen sie sich nur an, dann presste er seinen Mund

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