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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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als ich schnell meinen Beutel öffnete, das Handy hervorholte und es abstellte. Sicherheitshalber drückte ich auf die Austaste, obwohl mir klar war, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich das Gerät wieder anbekommen sollte. Irgendwo gab es einen Zettel von Henning mit der Pin für das Gerät, falls es aufgrund eines nicht aufgeladenen Akkus ausgehen sollte. Darüber würde ich mir später den Kopf zerbrechen. Henning hatte mir das Teil am Flughafen gegen meinen Willen in die Hand gedrückt. Drohend, dass er nicht abfliegen werde, wenn ich nicht versprach, jeden Tag einmal mit ihm zu telefonieren. Nun ja, er würde ja nicht direkt wieder in den Flieger zurück steigen, wenn ich gleich beim ersten Mal nicht dranging.
    „Seit wann hast du ein Handy?“, fragte Mama erstaunt.
    „Och, noch nicht so lange“, antwortete ich ausweichend.
    „Und warum machst du es aus, anstatt dranzugehen?“, fragte mich Papa interessiert. Verflixtes Gerät, dachte ich genervt, was sollte ich bloß sagen? Mir fiel partout nichts Sinnvolles ein.
    „Ich finde es albern, damit in der Öffentlichkeit herumzutelefonieren.“
    „Also hast du dir ein Handy gekauft, um zu Hause zu telefonieren, und nimmst es trotzdem mit, wenn du unterwegs bist?“ Papa war verwirrt.
    „Stefan, lass Vera in Ruhe, du siehst doch, dass ihr deine Fragerei unangenehm ist. Erzähle ihr lieber von unserer Reise, die wir für das nächste Jahr planen.“
    „Ihr wollt verreisen?“
    Papa grinste, griff nach der Hand von Mama. „Ja, das hier ist eine ganz neue Erfahrung für uns.“ Mama lächelte Papa an. „Und wir dachten, dass wir uns das nächste Mal lieber einen Ort aussuchen, den wir selber bestimmen.“
    Ich lauschte völlig verblüfft den Plänen meiner Eltern für eine Reise nach Wien. Sie wussten schon genau, in welchem Hotel sie absteigen und was sie sich ansehen wollten. Die Spanische Hofreitschule war natürlich dabei. Wieder klingelte ein Handy in der Eisdiele. Diesmal war es Mamas Apparat, sie zückte es gelassen, es war ihr kein bisschen unangenehm. „Kamphoven.“ Sie lauschte, während sie von mir und Papa beobachtet wurde.
    „Hallo, Henning, schön dass du dich meldest.“ Ihr Gesicht hellte sich auf.
    „Gib ihn mir auch noch“, flüsterte Papa ihr zu. Sie winkte ab.
    „Wieso bist du schon wieder in Kanada, du warst doch gerade erst gekommen?“, rief sie verblüfft aus. Viel zu laut, wie ich fand, als sich die Leute am Nachbartisch zu uns umdrehten. Sie runzelte die Stirn und warf mir einen Blick zu. Ich spürte, wie ich nervös wurde.
    „Ach so, ja klar, da hattest du natürlich keine Wahl. Es ist aber auch ein Pech im Moment, jetzt bleibt wieder alles an Vera hängen.“ Ich verdrehte die Augen. Mama machte eine beschwichtigende Handbewegung, während sie Hennings Erwiderung folgte.
    „Henning, Stefan wollte dich noch sprechen.“ Sie reichte ihr Handy an Papa weiter.
    „Hallo, Henning, ich wollte mich nur noch mal bei dir bedanken, du weißt schon wofür.“ Ein scheuer Blick traf mich. Ich witterte die Gefahr und versuchte Papa zu signalisieren, dass ich nicht da war.
    „Ja, sie sitzt gerade neben mir und bricht in Hektik aus. Aber ich denke doch, dass es von deiner Seite in Ordnung ist, wenn sie sich nach dem stressigen Wochenende einen Tag freinimmt.“ Er grinste mir beruhigend zu. Papa hatte ja keine Ahnung, in welche Schwierigkeiten er mich brachte. „Klar kannst du sie sprechen.“
    Papa reichte mir das Handy. Roter konnte ich nicht mehr werden. Zum Glück schienen meine Eltern das eher dem Umstand zuzuschreiben, dass ich mir das Telefonieren in der Öffentlichkeit peinlich war. Ich nahm das Telefon an und stand auf. Meine Eltern sahen mir nach, wie ich mich in die Fußgängerzone verdrückte.
    „Vera?“, knurrte es leise aus dem Handy.
    „Warte“, antwortete ich knapp.
    „Bist du außer Hörweite?“, fragte er mich einen Moment später.
    „Ja“, flüsterte ich leise, obwohl niemand auf der Straße auf mich achtete. Ich suchte eine Ecke, hinter der ich mich verstecken konnte.
    „Was fällt dir ein“, fauchte er mich an. „Ich saß schon fast wieder im Flieger zurück, weil du nicht an dein Handy gegangen bist!“
    „Ich habe vergessen, das Teil zu laden“, log ich, weil es mir so einfacher erschien.
    „Blödsinn, dann wäre deine Mailbox drangegangen und es hätte nicht geklingelt. Also, was ist los?“
    Autsch, dass mich die Technik verraten würde, darüber hatte ich nicht nachgedacht. „Ich saß mit Mama und

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