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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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wird. Beantwortet das deine Frage?“, antwortete ich mit seinen Worten. Seine Hand streichelte meine Schulter, dann beugte er sich vor und küsste sie. Ich schloss die Augen, seine Zärtlichkeit tat mir weh.
    „Weinst du deshalb auf dem Bild? Wegen Thomas?“
    „Ja, und weil ich bei der Arbeit so unkonzentriert gewesen war. In der ganzen Zeit war ich nicht ich selbst gewesen. Fly durfte das ausbaden, und trotzdem war er für mich da.“
    „Er war ein sehr kluges Pferd, klüger als ich.“ Henning küsste meinen Hals.
    „Als ich in Flying Highs Augen sah, wie sein Lebenslicht erlosch, da wollte ich sterben“, flüsterte ich leise. Noch nie hatte ich mit jemandem darüber gesprochen.
    „Hat er dir so viel bedeutet, dass du dir nicht vorstellen konntest, ohne ihn zu leben?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, es war, weil er mir vertraut hat und ich schuld an seinem Tod bin.“
    Hennig hielt inne. „Erinnerst du dich noch, was damals eigentlich passiert ist?“
    „Es war auf der langen Galoppstrecke vor dem Doppelsprung. Irgendetwas passierte da, er wollte nicht springen, aber ich habe ihn dazu gezwungen. Er ist immer für mich gesprungen, egal, ob er das Hindernis unheimlich fand oder nicht. Er hat mir vertraut, dass ich weiß, was ich tue.“ Wieder liefen mir die Tränen aus den Augen. Sanft zog Henning mich in seine Arme, küsste meinen Kopf und trocknete mir das Gesicht. „Ich habe seinen Schmerz gefühlt, als wir aufkamen“, brach es aus mir heraus. Irgendwie wusste ich, dass er das verstehen würde.
    „Und deshalb willst du nicht mehr reiten?“
    Ich nickte und drückte mein Gesicht an seine Brust. Er ließ mich heulen, reichte mir die Papiertaschentücher, hielt mich fest. Nach einer Weile beruhigte ich mich.
    „Du hast einen Fehler gemacht, Vera, und das lässt sich nicht mehr ändern. Aber du kannst daraus lernen und es in Zukunft besser machen. Genauso haben vielleicht andere an dem Tag Fehler gemacht. Ich hoffe du kannst ihnen das Verzeihen.“ Ich wollte protestieren, doch Henning verschloss mir mit einem Kuss den Mund. Ein weiteres Mal gab ich mich seiner Zärtlichkeit hin. „Versprich mir, dass du darüber nachdenkst, und versprich mir, dass du da bist, wenn ich wiederkomme“, flüsterte er leise in mein Ohr, und ich versprach es ihm, weil ich ihn wieder ganz in mir spüren wollte.
    Am nächsten Tag kam ich mit Hennings Auto auf den Hof zurück, was mir seltsame Blicke von Melanie eintrug. Der neue Mitarbeiter traf kurze Zeit später ein. Es war ein kleiner, stämmiger Mann mit kräftigen Armen, etwa Ende dreißig. Sein Äußeres war nicht sehr anziehend. Tiefe Aknenarben bestimmten sein Gesicht. Seine Nase war krumm, so als wäre sie bereits mehrmals gebrochen gewesen. Er besaß ausgeprägte Jochbeine über den Augen mit buschigen Augenbraunen, die einen verschlagenen Gesichtsausdruck entstehen ließen wären da nicht seine lustigen hellgrauen Augen gewesen. Er lechzte nach Arbeit, was mir entgegenkam. Nachdem ich ihn zwei Stunden lang auf dem Hof mitsamt dem dazu gehörigem Land herumgeführt hatte, startete er direkt durch.
    Ich war erschöpft von seinen Fragen, vielleicht auch von dem wenigen Schlaf in den letzten Tagen. Ich machte fünf Boxen sauber und beschloss, den Rest Melanie zu überlassen. Als Nächstes knöpfte ich mir Lucky vor. Wir verstanden uns immer besser, er gefiel mir in seiner unnahbaren Art. In seinen Augen stand eine wache Intelligenz.
    Inzwischen war Melanie mit Van Gogh und Taifun durch. Nun stand das Training von Melanie mit Lady an. Ich versuchte mich in Geduld, kam aber bei ihr absolut nicht durch. Sie verstand einfach nicht, was ich von ihr wollte. Mein Geduldsfaden riss, und ich schrie sie an, woraufhin sie heulend vom Pferd stieg. Ich brauchte einen Moment, um mich zu beruhigen. Die letzten Tage waren einfach zu viel für mich gewesen. Und der Gedanke, heute Nacht alleine im Haus zu sein, machte mir Angst. Gleichzeitig war ich wütend auf mich, weil ich Henning bereits jetzt so sehr vermisste.
    Ich brauchte eine Pause von dem Hof und beschloss, mir spontan einen Tag frei zu nehmen. Zuerst besprach ich mit Herrn Hartmann, was er am nächsten Tag machen sollte. Genauso ging ich mit Melanie die Trainingspläne für die Pferde durch. Zuvor entschuldigte ich mich allerdings bei ihr. Sie trug mir meinen Ausbruch nicht nach. Die Turnierpferde würden für den Tag frei bekommen, so wie es ursprünglich für den Sonntag geplant gewesen war. Dennoch musste ich mit

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