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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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war eine Handynummer hinzugefügt.
    „Ich möchte, dass du dich einmal am Tag meldest und mir Bericht erstattest. Klar?“
    Meine Gedanken kreisten immer noch um die rechtliche Situation, dir mir so konkret nie bewusst gewesen war.
    „Aye aye, Sir“, ich führte meine Handkante kurz zur Stirn. „Reicht es, wenn ich Ihnen die Anzahl der Schubkarren mit Mist melde, oder möchten Sie wissen, wie viel das einzelne Pferd geäppelt hat?“, funkelte ich ihn böse an.
    Er grinste matt. „Die Anzahl der Schubkarren reicht vollkommen.“ Einen Teufel würde ich tun.
    Henning stieg aus dem Auto. Ich folgte ihm, schlug die Beifahrertür dabei mit Wucht zu. Ich wusste, wie sehr er es hasste, wenn man seinem Auto Gewalt antat. Aber es hatte nicht den Effekt, den ich erhoffte. Er verkniff sich eine Bemerkung und lief stattdessen zum Haus, um den Schlüssel für den Pick-up zu holen. Ich blieb bei der Garage. Nichts auf der Welt hätte mich dazu bewegen können, in das Haus der Sanders zu gehen.
    Als Henning mit dem Schlüssel und der Tankkarte zurückkam, streckte ich die Hand danach aus. Er hielt beides fest und sah mich stattdessen an.
    „Was? Muss ich jetzt erst noch ein Formular unterschreiben?“
    „Danke, Vera, dass du das für mich machst. Es tut mir leid, dass ich dich gestern so unter Druck gesetzt habe. Ich weiß nicht, wie lange man braucht, bis man mit so etwas klarkommt.“ Ich wand mich unter seinem Blick und hielt die Augen konzentriert auf meine Hände gerichtet. „Jedenfalls bin ich sehr froh darüber, dass du hier bist. Gestern hast du hervorragende Arbeit geleistet. Ohne dich wäre der Draht wohl durch den Knochen gegangen, und wir hätten Duke nur noch einschläfern können. Jetzt hat er zumindest eine Chance.“
    „Quatsch. Rede nicht so ein Unsinn.“ Ich hob den Kopf, sah aber sicherheitshalber an ihm vorbei. Seine Worte brannten in mir, viel stärker, als sie es sollten. „Außerdem tue ich es nicht für dich, sondern für Papa, und wenn du denkst, ich würde mich um Duke kümmern, dann hast du dich geschnitten.“
    „Ich denke gar nichts, und ich erwarte auch nichts von dir. Und wenn du jetzt sauer bist wegen dem Vertrag“, Henning schüttelte den Kopf, „dann kapiere ich sowieso nichts mehr. Du bist ganz schön kompliziert, Vera Kamphoven.“
    „Das Kompliment kann ich ohne Probleme zurückgeben.“ Ich hoffte, dass meine Stimme sarkastisch klang.
    Er seufzte tief. „Egal, was ich mache, egal, was ich sage, alles ist falsch. Ich höre jetzt einfach auf. Hier sind die Schlüssel, und denk bitte an den Bericht.“ Er wollte schon den ersten Schritt zurück zum Haus machen, hielt aber kurz inne und drehte sich zu mir um.
    „Ich meine es ernst, Vera.“
    Seine Augen bohrten sich kurz in meine, dann verschwand er ins Haus.

9

    Nach einem ausgiebigen Frühstück kehrte ich in den Stall zurück. Diesmal gelang es mir, mein Zittern zu unterdrücken. Soweit es ging, wollte ich die neugierigen Pferde ignorieren. Ich würde mich einfach auf die vor mir liegende Arbeit konzentrieren.
    Melanie war mit dem Rappen in der Halle. Ich konnte nicht verstehen, wie jemand freiwillig in einer staubigen Halle reiten konnte. Ich liebte es, draußen zu sein. In der Halle hatte man mich nur gefunden, wenn es in Strömen regnete. Ich ging die Boxen durch und glaubte, nicht richtig zu sehen: Es gab keine einzige saubere Box. Bei solchen Zuständen hätte Papa mir die Hölle heiß gemacht. Ich ging an der Halle vorbei bis zum Ende der Stallgasse. Links am Ende befanden sich die ganzen Gerätschaften. Genau gegenüber von der Eingangstür, am anderen Ende der Stallgasse, gab es eine Schiebetür, die nach draußen zur Miste führte. Ich öffnete die Tür und war froh, dass wenigstens dort noch genug Platz war für die nächsten paar Tage.
    Ein leichter Wind wehte durch die Stallgasse und brachte frische Luft, die ich dankbar einatmete. Ich packte mir Schubkarre, Mistgabel und Besen. Als Erstes nahm ich mir die Boxen auf der linken Seite vor, die alle einen Paddock hatten, auf dem die Pferde sich bewegen oder ein Sonnenbad nehmen konnten. Ich lächelte, als ich mich erinnerte, wie überrascht manche Besucher reagierten, wenn sie sahen, dass die Pferde sogar im Regen gerne draußen standen und beobachteten, was auf dem Hof vorging. Die Boxen zur Halle hin verfügten nicht über so einen Luxus.
    Nachdem ich aus der ersten Box zehn Schubkarren altes Stroh entfernt hatte, entschied ich, dass die Box erst mal mit Wasser

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