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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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machen. Ich gehe davon aus, dass seine Aussage sich nicht mit Ihrer decken wird. Es wäre also gut, wenn wir uns nachher noch mal unterhalten könnten. Können Sie so gegen 14.00 Uhr noch mal herkommen?«
    »Tja, ich weiß nicht. Ich meine, wegen dem Ganzen hier musste ich schon meine Fortbildung sausen lassen, und mein Chef will bestimmt, dass ich auch mal wieder arbeite. Ich habe ja schließlich auch noch einen Job.«
    »Hätten Sie sich auf genau den konzentriert, statt auf eigene Faust Detektivin zu spielen, säßen Sie jetzt nicht hier. Wir sehen uns also um 14.00 Uhr.«
    Mist. Dagegen fiel mir auf die Schnelle kein Gegenargument ein. Also willigte ich ein und fuhr zusammen mit Mimi erstmal zurück ins Büro. Bernie schoss aus seinem Zimmer sofort auf uns zu.
    »Und? Was sage ich jetzt dem Vorsitzenden?«
    »Ganz einfach«, überlegte ich. »Du sagst ihm, Hansi Hansen wäre so zufrieden mit uns, dass er uns all seinen Promi-Freunden weiterempfohlen hat. Und ich musste darum heute schnell nach Mallorca fliegen, um einem Star, dessen Namen wir nicht nennen dürfen, zwei Häuser zu zeigen.«
    »Das hört sich gut an«, freute sich Bernie. »Der wird grün vor Neid werden. Ich rufe ihn gleich an.«
    Mimi fuhr zur Baustelle, und ich versuchte, mir die Zeit bis 14.00 Uhr mit Arbeit zu vertreiben. Kurz vor Mittag rief mich Frau Schäfer an, der ich am Samstagmorgen das Haus von Frau Marschacht gezeigt hatte. »Hallo, Frau Wörthing, also, mein Mann und ich würden das Haus im Brahmsweg gerne kaufen. Allerdings ist uns der Kaufpreis etwas zu hoch. Wenn Sie uns einen Nachlass von 10 000 Euro anbieten, können wir sofort einen Notartermin machen. Vorausgesetzt, wir können in einem Monat einziehen.«
    Ich versprach ihr, sie gleich zurückzurufen, und wählte die Nummer von Frau Marschacht. Die war hocherfreut. »Das haben Sie toll hingekriegt. Ich hatte erwartet, mindestens zehn Prozent mit dem Preis runtergehen zu müssen. Finden Sie denn innerhalb von vier Wochen etwas Neues für mich?«
    Das konnte ich ihr versprechen. Und dass ich eigentlich gar nichts gemacht hatte, verschwieg ich lieber. War toll, wenn die Leute einen für kompetent hielten.
    Ich hüpfte zu Bernie und brachte ihm die guten Neuigkeiten. Er überlegte kurz. »Weißt du was? Ich möchte dich und Mimi heute Abend noch mal sprechen. Wir setzen uns um fünf hier bei mir zusammen.«
    Hm. Klang das erfreut? Zumindest mit einem großen Lob hatte ich gerechnet. Aber ich hatte keine Zeit, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, was Bernie von uns wollte, denn ich musste schon wieder ins Präsidium. So langsam kannte mein Auto den Weg von allein.
    »Und?«, platzte ich in Schlüters Büro raus. »Hat er alles gestanden? Sitzt er schon im Gefängnis?«
    Schlüter guckte mich merkwürdig an. »Nein, tut er nicht. Wir warten noch kurz auf die in dem Fall ermittelnden Beamten, und dann können wir uns unterhalten.« Du meine Güte, wie der sich immer ausdrückte. Er wusste doch, dass ich mit Nick zusammen war und Steven immerhin ganz gut kannte. Da könnte er doch sagen, »wir warten noch auf Nick und Steven«. Aber er war eben durch und durch Beamter.
    Die beiden kamen rein, und immerhin bekam ich von Nick einen Kuss auf den Hinterkopf und von Steven einen Tätschler auf die Schulter.
    »So, dann können wir ja anfangen«, sagte Schlüter. »Wir haben leider ein kleines Problem. Vorab aber, Frau Wörthing, alles, was hier besprochen wird, ist vertraulich. Und Sie sind nur dabei, weil Nick sich für Sie verbürgt hat. Sind wir uns da einig?«
    Ich nickte eifrig.
    »Gut. Hollerbeck hat nicht nur alles abgestritten, sondern erwägt eine Anzeige gegen Sie wegen Stalkings.«
    Meine Gesichtszüge entgleisten. »Was??«, kreischte ich. »Was will der? Ich soll den gestalkt haben? Aber das stimmt doch nicht.«
    Nick machte ein böses Gesicht. »Ich hoffe, du ziehst nicht mal in Erwägung, dass das stimmt«, sagte er zu Schlüter.
    »Nein, tue ich nicht«, sagte der. »Nur leider ist es völlig irrelevant, was ich glaube. Denn wie du weißt, sind wir in der Beweispflicht, nicht Hollerbeck. Zusammenfassend hat er ausgesagt, dass er das Haus in Glinde als Wochenendhaus gekauft hat, um Ruhe zu haben. Die beiden Herren Eberhardt Schuster und Andreas Blume sind von ihm eingestellt worden, um das Haus zu renovieren und später alles in Schuss zu halten. Die Frauen sollen von den beiden im Haus gefangen gehalten worden sein, angeblich hinter seinem Rücken. Er gibt an, von nichts

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