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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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Küsste mich und schlief kurz danach ein. Auch ich konnte meine Augen nicht mehr lange offen halten. Am Sonntag wachte ich erst mittags auf. Nick schlief noch, und sein schönes Gesicht war im Schlaf ganz entspannt. Leise stand ich auf, duschte und kochte dann Kaffee. Mit zwei Tassen in der Hand ging ich zurück ins Schlafzimmer, wo Nick gerade aufwachte.
    »Was für ein Service«, lächelte er. »Und bestimmt ganz ohne Hintergedanken, was?«
    Ich lächelte zurück. »Natürlich. Ich möchte nur, dass es dir gutgeht.«
    Er trank seinen Kaffee, ging ins Bad und kam danach wieder zu mir ins Bett. »So, jetzt möchte ich die Geschichte von dir hören. Was war da los?«
    Ich erzählte erneut die ganze verrückte Sache.
    »Verstehst du, warum ich dir das nicht erzählen konnte? Du warst in Gedanken schon bei deinem Einsatz. Ich konnte dir da doch nicht noch mit so einer Geschichte kommen.«
    »Das war ja sehr lieb von dir, aber ob ich das richtig finde, weiß ich noch nicht. Ach Süße, wie schaffst du es nur immer wieder, aus deinem Leben eine Katastrophe zu machen?«
    »Das weiß ich leider auch nicht. Bestimmt war dies das letzte Mal, da bin ich ganz sicher. Aber wie geht es jetzt weiter? Habt ihr Hollerbeck schon verhaftet?«
    Nicks Gesicht wurde wütend. »Tja, das war gestern Abend noch die Krönung. Sein schmieriger Anwalt hat Schlüter angerufen und behauptet, sein Mandant wäre in allen Punkten unschuldig. Am Montagmittag werden die beiden zusammen zu uns kommen. Aber damit kommt er nicht durch, wir haben genug Aussagen, die ihn belasten. Aber jetzt ist Sonntag, lass uns heute nicht mehr daran denken. Wir machen uns einen schönen Tag, okay? Ich könnte uns für heute Nachmittag einen Kuchen holen, du liebst doch diese Schwarzwälder-Kirschtorte, oder?«
    »Oh Himmel, so ein Mist. Der Schwarzwald!«, rief ich entsetzt.
    Nick sah mich fragend an.
    »Ich müsste längst auf dem Weg in den Schwarzwald sein, zu einer Fortbildung. Das habe ich total vergessen, was mache ich denn jetzt? Bernie bringt mich um.«
    »Wird er nicht«, beruhigte mich Nick. »Nicht, wenn ich ihm erzähle, dass du ab morgen als wichtige Zeugin benötigt wirst. Oder möchtest du unbedingt zu dieser Fortbildung?«
    »Nein, ganz sicher nicht, da geht es um furchtbar langweiliges Zeug. Ich habe nur zugesagt, damit ich mal eine Woche aus der Schusslinie komme. Ja, das ist gut, ich werde hier gebraucht. Ich rufe ihn gleich an.«
    Bernie nahm das allerdings nicht so gut auf, auch nicht, als ich ihm eine Kurzfassung der Ereignisse erzählte. »Mensch, Alice, kann denn diese Zeugenaussage nicht ein paar Tage warten? Ich habe dem Vorsitzenden versprochen, dass du den Platz übernimmst. Wie stehe ich denn jetzt da?«
    »Also wirklich, Bernie«, erwiderte ich vorwurfsvoll. »In solchen Zeiten sollten persönliche Belange wirklich nicht wichtig sein. Hier geht es um Verbrechen, um unschuldige Opfer, um wehrlose Frauen, denen man alles genommen hat. Wie kannst du da an den Vorsitzenden denken? Es ist meine staatsbürgerliche Pflicht, zu helfen, dieses abscheuliche Verbrechen aufzuklären.«
    »Hm«, machte Bernie. »Na ja, wenn man es so sieht. Gut, dann fährst du eben nicht zu der Fortbildung, aber wir sehen uns morgen früh im Büro, und ich will die ganze Sache von dir noch mal in Ruhe erklärt bekommen.«
    Das sicherte ich ihm zu und wandte mich strahlend wieder an Nick. »So, und jetzt will ich Schwarzwälder-Kirschtorte. Und wenn wir dann noch mein Auto abholen könnten, wäre alles wieder gut.«
    Am nächsten Morgen erwarteten mich Bernie und Mimi schon im Büro, und ich erzählte noch mal alles von vorn. Mimi sprang auf und umarmte mich.
    »Du armes Ding, das muss ja furchtbar gewesen sein. Aber du bist jetzt eine Heldin. Ohne dich wären die Frauen wirklich verkauft worden. Stell dir das nur mal vor.«
    »Ich hoffe, sie müssen nicht zurück. Vielleicht können wir Schlüter ja überzeugen, sie in ein Zeugenschutzprogramm oder so was aufnehmen zu lassen. Was meinst du?«, fragte ich Mimi.
    »Auf alle Fälle versuchen wir das. Ich hole eben die Akte, und dann fahren wir ins Präsidium.«
    »Ich komme mit«, bestimmte Bernie. »Ich muss verhindern, dass unsere Beteiligung an dieser schlimmen Sache an die Öffentlichkeit kommt. Das wäre gar keine gute Werbung.«
    Zu dritt machten wir uns auf ins Präsidium und wurden gleich zu Schlüter hochgeschickt. Nick und Steven saßen in seinem Büro, und zu dritt wälzten sie Akten.
    »Hallo, ihr beiden«,

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