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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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nie darüber nachgedacht, obwohl der Zusammenhang ihm jetzt vollkommen logisch erschien. Aber so leicht konnte er sich nicht von seiner Schuld lossprechen. „Selbst wenn das stimmt, wäre es kaum eine Entschuldigung.“
    „Wir sind zu alt, um noch nach Entschuldigungen zu suchen, Duncan. Aber möglicherweise hilft es dir dabei, etwas zu erklären, worunter du offensichtlich leidest.“
    Vor einem Monat wäre er jetzt wütend geworden.
    Vor einem Monat war er wütend geworden, als er glaubte, sie versuche ihn zu analysieren. Jetzt beugte er sich vor und küsste sanft ihre Lippen. „Du versuchst immer, mir zu helfen. Du scheinst fest entschlossen, mir das Gefühl geben zu wollen, ein guter Vater zu sein.“
    „Ist das so schlecht?“
    Sie wollte es wirklich wissen. Er sah seine eigenen Fragen in ihrem Blick. Fragen, die sie tief in ihrem Inneren bewegten, aufgeworfen durch das Leben, zu dem sie gezwungen war. „Nichts, was du tust, könnte schlecht sein, Mara.“ Er war sich sehr wohl bewusst, dass der Dorfanger gedrängt voll war mit tratschsüchtigen Dorfbewohnern. Er dachte an ihren und seinen Ruf, an alte Bräuche und Aberglauben. Und er dachte an Generationen von Sinclair-Männern, von denen wahrscheinlich der eine oder andere mit der Frau, die er liebte, an genau diesem Platz gesessen hatte. „Nichts.“
    Er küsste sie noch einmal. Er nahm alles um sich herum wahr, doch vor allem spürte er sie.
    Sie wusste nicht, was geschehen oder wer betroffen sein würde. Sie hatte keine klare Vision, kein eindeutiges Wissen um die Zukunft. Sie wusste nur, dass irgendetwas passieren würde, und zwar bald.
    Mara beobachtete Duncan, der Andrew beim Baumstammwerfen anfeuerte. Der Stamm, fast achtzehn Fuß lang und sicherlich mehr als hundert Pfund schwer, musste hochgehoben und geworfen werden, sodass er wie die Zeiger einer Uhr um Mitternacht vor dem Wettkämpfer auf dem Boden landete. Die Menge schwieg gespannt, und Andrew stemmte den Baumstamm in die Höhe, lief die erforderlichen Schritte und warf ihn in eine fast perfekte Position.
    Die Menge tobte. Duncan hatte April auf seine Schultern gehoben, damit sie besser sehen konnte. Jetzt ging er über den Platz, um seinem alten Freund zu gratulieren. Mara sah eine Gruppe junger Frauen, die Andrew sehnsuchtsvolle Blicke zuwarfen. Andrew mochte Frauen, und im Gegenzug schienen sie ihn doppelt so gern zu mögen.
    Für einen Moment verschwamm ihr Blick, so wie ihre Augen sie schon den ganzen Morgen über ab und zu im Stich gelassen hatten. Plötzlich fröstelte sie, und ihr Kopf begann zu pochen. Die Szene vor ihr verschwand und wurde von einem Bild überlagert, das dem ersten sehr ähnlich war. Sie sah den Dorfanger und die Menschen, die sich darauf drängten. Die Sonne schien immer noch, obwohl sie etwas tiefer am Himmel stand. Doch obwohl sie die warmen Strahlen auf ihrer Haut spürte, hörte sie ein dumpfes Donnergrollen. Entsetzen erfasste sie. Sie versuchte, sich zu bewegen, aber ihre Glieder waren schwach und gehorchten ihr nicht mehr. Sie kämpfte …
    „Mara?“
    Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. Sie schluckte, dann schnappte sie nach Luft. Die Vision verblasste und verschwand schließlich ganz. Duncan war neben ihr, und es war seine Hand, die sie gespürt hatte.
    Wärme strömte zurück in ihren Körper, doch ihr Kopf pochte immer noch.
    „Mara, ist alles in Ordnung mit dir?“
    Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht sprechen.
    Duncan hob April von seinen Schultern und deutete auf Sally, die in einer Schlange in der Nähe stand. „Sally holt gerade Rosinenbrötchen für dich und die Mädchen. Hilf ihr lieber dabei, oder die kleine Fanny wird sie alle aufessen, und du bekommst keines ab.“
    „Geht es Mara denn wieder besser?“
    „Sicher. Sie ist nur den Sonnenschein nicht gewöhnt.“
    April tätschelte Maras Hand, dann hüpfte sie davon, um Sally zu suchen.
    „Es ist nicht die Sonne, oder?“, fragte Duncan, als sie allein waren.
    Erneut schüttelte sie den Kopf.
    „Willst du mir sagen, was los ist?“
    „Du würdest es nicht verstehen.“
    „Du kannst mich ja auf die Probe stellen.“
    Sie versuchte, sich auf sein Gesicht zu konzentrieren. Nach und nach wurde ihr Blick wieder klarer, bis sie jede Nuance in seiner Miene erkennen konnte.
    Sie begriff, dass sie ihm nichts sagen konnte. Er war argwöhnisch, schon fast misstrauisch, dass ihr Benehmen etwas mit dem zweiten Gesicht zu tun haben könnte, an das er nicht glaubte. Sie hatte mit diesem

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