Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
und ich bin nicht weit von zu Hause weg.“
    „Es tut mir leid, aber ich muss dich tatsächlich hier allein lassen.“ Er ging zum Wagen zurück. „Ich rufe Roger an, sobald ich im Hotel bin.“
    Frances spielte nervös mit den Fingern. „Es ist meine Schuld. Ich hätte daran denken müssen. Sally ist so jung, und sie ist so arglos. Und sie hat gesagt, dass sie vom Fenster aus gesehen hat, wie die Frau April mitgenommen hat, und April schien sich so sehr zu freuen …“
    Duncan knallte die Tür hinter sich zu. Er wendete auf dem kleinen Platz und fuhr zurück in Richtung Druidheachd.
    „Es ist Lisa“, sagte er, nachdem Frances aus dem Blickfeld verschwunden war.
    „Aye.“
    „Verdammt, ich wusste, dass sie versuchen würde, April zu sehen, nachdem sie angefangen hat, mit ihr zu telefonieren! Ich kenne sie. Ich weiß, wozu sie fähig ist.“
    „Sie ist ihre Mutter, Duncan. Wenn du nicht zugelassen hättest, dass sie mit April redet, wäre sie vielleicht noch früher gekommen.“
    „Du weißt nicht, was du da sagst.“
    „Ich weiß mehr, als du denkst.“
    „Was?“ Er hatte Angst, aber er überdeckte seine Furcht mit Wut. „Was kannst du denn schon wissen?“
    „Ich weiß, dass es April gut geht, und dass Lisa nicht die Absicht hat, sie dir wegzunehmen. Sie hat sie irgendwohin mitgenommen, wo du die beiden nicht störst, aber sie hat vor, April zurückzubringen.“
    „Ach wirklich? Da fühle ich mich gleich viel besser. Herzlichen Dank!“
    Sie sagte sich, dass sie sich nicht verletzt fühlen durfte. Er litt, und sie diente ihm nur als Blitzableiter. „Ich weiß, dass du meiner Gabe nicht vertraust. Aber bitte hör mir dieses Mal zu. Lisa hat keine bösen Absichten!“
    „Wenn du all das sehen kannst, dann sag mir nur, wo sie sind. Ich werde hinfahren, wo auch immer du willst. Sag mir nur, wo diese Frau meine Tochter hingebracht hat.“
    „Das kann ich nicht.“
    „Kannst du nicht oder willst du nicht?“
    „Bei jemandem, den ich liebe, kann ich die Zukunft nicht sehen.“
    „Du siehst genug, damit ich aufhöre, mir Sorgen zu machen, aber nicht genug, um mir zu sagen, wo sie ist?“
    „Ich kann nichts sehen , als hätte ich Augen. Ich spüre es in meinem Herzen. Lisa liebt April auch. Sie will das Beste für sie, und sie will dir zeigen, dass sie sich verantwortungsvoll verhalten kann.“
    „Da hat sie sich aber eine merkwürdige Methode ausgesucht, meinst du nicht? Sie hat meine Tochter entführt! Dazu hat sie absolut kein Recht.“
    „Sie hat das Recht einer Mutter, ihr Kind zu sehen.“
    Sie konnte erkennen, wie er die Kiefermuskeln anspannte und fragte sich, welche furchtbaren Worte er zurückzuhalten versuchte.
    Ihr war schlecht, und ihr Kopf hörte nicht auf zu hämmern. Seit sie Frances getroffen hatten, füllten Visionen ihren Kopf; verschwommene Bilder, die sie nicht verstand, untermalt von einem Missklang ununterscheidbarer Töne. Es war, als blicke sie in dichten Nebel, und jedes Bild, auf das sie einen kurzen Blick erhaschen konnte, war unvertraut und geheimnisvoll.
    Das Einzige, was sie sicher wusste, war, dass Lisa weder Duncan noch April wehtun wollte.
    Sie schwiegen, bis sie das Hotel erreichten. Sally war inzwischen gegangen, und Mara hörte zu, wie Duncan am Telefon mit ihr sprach. Er legte den Hörer mit großer Vorsicht auf, als hätte er Angst, er könnte seinem Impuls nachgeben und das Telefon an die Wand schleudern.
    „Es war Lisa“, sagte er. „Es kann nur Lisa gewesen sein.“ Er rief den Polizisten an, der in Druidheachd allein Dienst tat, und erklärte ihm die Situation, dann legte er erneut auf. „Er kann anscheinend nicht viel tun. Aber er wird in ein paar Minuten hier sein.“
    „Kann sie vielleicht eine Nachricht hinterlassen haben?“
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Das bezweifle ich, aber ich kann mal nachschauen.“
    „Ich rufe Roger an, und dann suche ich auf dem Schreibtisch. Vielleicht solltest du in der Wohnung nachsehen?“
    Ohne ein Wort ging er ins Obergeschoss. Sie sagte sich, dass er verstört war, und dass seine Wut Lisa galt, nicht ihr. Aber sie wusste, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Sie war diejenige gewesen, die ihn dazu überredet hatte, Lisa mit April telefonieren zu lassen. Sie war hinter die Mauern geschlüpft, die Duncan errichtet hatte, um sich vor seinen Gefühlen zu schützen. Und sie war diejenige, die am besten verstand, was er durchmachte.
    Wenige Minuten später klopfte sie an seiner Tür. Als er nicht sofort

Weitere Kostenlose Bücher