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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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schließt die Möglichkeit, ich könnte der Kwisatz Haderach sein, nicht aus«, versetzte er. »Ihr redet über mich, aber verschwendet keinen Gedanken daran, wie wir meinem Vater beistehen könnten. Ich habe Euch mit meiner Mutter reden gehört, und Eure Worte klangen so, als sei mein Vater bereits tot. Aber das ist er nicht!«
    »Gäbe es eine Möglichkeit, ihm zu helfen, hätten wir das längst getan«, knurrte die alte Frau. »Aber vielleicht können wir dich retten! Es wird schwierig sein, aber nicht unmöglich. Für deinen Vater gibt es keinen Ausweg. Wenn du das begreifen würdest, hättest du bereits eine Bene-Gesserit-Lektion verstanden.«
    Es war für Paul unübersehbar, daß diese Worte seine Mutter hart trafen. Er musterte die alte Frau. Wie konnte sie sich erdreisten, in dieser Weise über seinen Vater zu sprechen? Was machte sie überhaupt so sicher? Er zitterte vor Wut.
    Die Ehrwürdige Mutter wandte sich an Jessica. »Du hast ihn nach Art der Bene Gesserit erzogen, die Anzeichen sind unverkennbar. Ich an deiner Stelle hätte mich nicht anders verhalten und ebenfalls auf die Regeln gepfiffen.« Jessica nickte.
    »Aber trotzdem warne ich dich davor«, fuhr die alte Frau fort, »den regulären Anweisungen des Ausbildungsprogramms nicht Folge zu leisten. Er muß ebenfalls lernen, seine innere Stimme unter Kontrolle zu halten. Zwar zeigt er bereits gute Ansätze, aber es dürfte uns beiden klar sein, wieviel mehr an Training er noch benötigt. Und das ist das Wichtigste.« Sie ging einige Schritte auf Paul zu und blickte zu ihm hinunter. »Auf Wiedersehen, junger Mensch. Ich hoffe für dich, daß du es schaffst. Und wenn es dir nicht gelingen sollte – eines Tages werden wir bestimmt erfolgreich sein.«
    Sie sah noch einmal zu Jessica hinüber. Es schien, als verstünden sie sich auch ohne Worte. Dann verließ sie das Zimmer, ihre Gewänder raffend und ohne sich noch einmal umzusehen. Sie hinterließ bei den beiden Zurückbleibenden den Eindruck, als seien ihre Gedanken bereits mit anderen Problemen beschäftigt.
    Aber Jessica war keinesfalls verborgen geblieben, daß sich die verwelkten Wangen der Ehrwürdigen Mutter mit Tränen bedeckt hatten. Und dies erschien ihr wichtiger als alle Worte, die sie mit ihr gewechselt hatte.

4
     
Du hast gelesen, daß Muad'dib auf Caladan über keine gleichaltrigen Spielgefährten verfügte. Die Gefahren, denen er ausgesetzt gewesen wäre, konnte niemand tolerieren. Aber es gab wunderbare und kameradschaftliche Lehrer: einmal Gurney Halleck, den troubadurhaften Kämpfer, von dem Du einige Lieder in diesem Buch lesen wirst; und Thufir Hawat, den alten Mentaten und Befehlshaber der Assassinen, der selbst den Imperator das Fürchten lehrte; schließlich Duncan Idaho, den Schwertmeister der Ginaz. Dr. Wellington Yuehs Name haftet die verräterische Finsternis ebenso an wie der Glanz seines Wissens. Sie waren neben Lady Jessica, die ihn in der Art der Bene Gesserit erzog, und natürlich Herzog Leto – dessen väterliche Qualitäten lange Zeit unterschätzt wurden – wichtige Charaktere seiner Umwelt.
Aus ›Die Kindheitsgeschichte des Muad'dib‹,
von Prinzessin Irulan
     
     
    Thufir Hawat schlüpfte in den Trainingsraum von Burg Caladan und zog leise die Tür hinter sich ins Schloß. Er verharrte eine Weile und fühlte sich in diesem Moment alt und ausgelaugt. Das linke Bein, noch immer an der Verletzung leidend, die er sich während einer Schlacht für den Großvater Pauls zugezogen hatte, begann wieder zu schmerzen.
    Jetzt sind es drei Generationen, dachte er.
    Er warf einen Blick quer durch den Raum. Unter den hellen Strahlen der Mittagssonne saß der Junge an einem Tisch. Mit dem Rücken zur Tür. Der gesamte Tisch war mit Büchern und auseinandergefalteten Karten bedeckt.
    Wie oft werde ich dem Bürschlein noch sagen müssen, daß er sich nicht mit dem Rücken zur Tür zu setzen hat?
    Hawat räusperte sich.
    Paul las weiter.
    Eine Wolke verdunkelte die Oberlichter. Hawat räusperte sich ein zweitesmal.
    Paul reckte sich und sagte, ohne sich dabei umzudrehen: »Ich weiß schon. Ich sitze mal wieder mit dem Rücken zur Tür.«
    Seine Amüsiertheit unterdrückend kam Hawat näher.
    Paul sah den alten Graukopf an, der an der Tischkante verharrte. In Hawats Gesicht schienen nur die Augen zu leben.
    »Ich habe dich schon durch die Halle kommen hören«, erklärte Paul. »Und die Tür öffnen hören.«
    »Trotzdem könnte jemand meine charakteristischen Geräusche

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