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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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zitterten. »Was ist die Alternative dazu?«
    »Sagen Sie sich von Ihrem lieben Neffen Rabban los.«
    »Ich soll mich ...« Der Baron brach ab und stierte Hawat an.
    »Hören Sie auf damit, ihm Truppen zu senden oder irgendwelchen Nachschub. Hören Sie auf, seine Botschaften zu beantworten, und lassen Sie ihm statt dessen mitteilen, daß Sie über sein Vorgehen auf Arrakis entsetzt sind und bei nächster Gelegenheit Gegenmaßnahmen ergreifen werden. Daß die Spitzel des Imperators diese Botschaften in die Hände bekommen, ist von vornherein eine klare Sache.«
    »Aber was ist mit dem Gewürz, mit den Abgaben, den ...«
    »Verlangen Sie die Ihnen zustehenden Profite, aber gehen Sie dabei vorsichtig zu Werke. Teilen Sie ihm nur mit, wieviel er abzuführen hat. Wir können ...«
    Der Baron legte die Hände mit den Handflächen nach oben auf den Tisch, blickte sie an und sagte: »Aber wie kann ich denn sicher sein, daß dieser gerissene Hund nicht ...«
    »Immerhin haben wir auch noch unsere Spione auf Arrakis. Sagen Sie Rabban, daß er entweder die Gewürzquoten erzielt, die sie ihm gesetzt haben, oder sich an den Gedanken gewöhnen muß, ersetzt zu werden.«
    »Ich kenne meinen Neffen«, sagte der Baron. »Das würde ihn nur dazu verleiten, die Bevölkerung noch mehr anzutreiben.«
    »Natürlich wird er das!« sagte Hawat. »Sie sollen auch gar nicht im Ernst beabsichtigen, ihn daran zu hindern! Alles, auf was Sie zu achten haben, ist, daß Ihre eigenen Hände bei der ganzen Geschichte sauber bleiben! Lassen Sie Rabban aus Arrakis ein zweites Salusa Secundus machen. Wir brauchen ihm nicht einmal Häftlinge zu schicken. Die ganze Bevölkerung steht ihm zur Verfügung. Wenn er es darauf anlegt, die angeforderten Quoten zu erreichen, wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als die Leute zu unterdrücken. Und der Imperator wird hinter seiner Drangsaliererei kein anderes Motiv erkennen. Folglich wird er sich auch nicht sonderlich um Arrakis kümmern. Und Sie, Baron, werden mit keinem Wort und keiner Bewegung erwähnen, daß es noch einen anderen Grund für Rabbans Vorgehensweise gibt.«
    Die Stimme des Barons klang widerwillig bewundernd. »Ah, Hawat, Sie sind ja ein ganz gerissener Hund. Aber wie bringen wir Arrakis wieder an uns, nachdem Rabban diese nützliche Vorarbeit geleistet hat?«
    »Nichts ist einfacher als das, Baron. Wenn Sie die Quoten jedes Jahr ein wenig höher ansetzen, wird es bald zu einer Eskalation kommen. Die Leute werden es nicht mehr schaffen, und Sie können Rabban absetzen – wegen Unfähigkeit. Und dann übernehmen Sie den Planeten selbst ... um die Lage vordergründig wieder zu normalisieren.«
    »Das könnte klappen«, erwiderte der Baron. »Aber ich fühle, daß ich allmählich zu müde werde, um all das noch auf mich zu nehmen. Ich bin bereits dabei, einen anderen darauf vorzubereiten, das für mich zu tun.«
    Hawat musterte das fette Gesicht seines Gegenübers. Langsam begann der alte Soldatenspitzel zu nicken. »Feyd-Rautha«, meinte er. »Das ist also der Grund für die gegenwärtige Unterdrückung der Bevölkerung. Sie sind selbst ein gerissener Hund, Baron. Vielleicht können wir diese Pläne irgendwie in Einklang bringen. Bestimmt können wir das. Ihr Feyd-Rautha kann nach Arrakis gehen und sich dort als Retter präsentieren. Damit kann er die Bevölkerung für sich gewinnen. Ja.«
    Der Baron lächelte. Und hinter seinem Lächeln stellte er sich die Frage: Und wie paßt das alles zu Hawats persönlichen Plänen?
    Hawat, der erkannte, daß er nicht mehr gebraucht wurde, erhob sich und verließ den rotwandigen Raum. Und während er ging, dachte er an die störenden Unbekannten, die jede Vorausberechnung auf Arrakis so unsicher machten. Dieser neue religiöse Führer, den Gurney Halleck in seinen Berichten von seinem Versteck bei den Schmugglern erwähnte, dieser Muad'dib.
    Vielleicht hätte ich dem Baron doch nicht raten sollen, diese neue Religion unbeachtet fortbestehen zu lassen, dachte er. Aber andererseits ist es eine Binsenweisheit, daß gerade Unterdrückungssysteme ständig Sektiererbewegungen ins Leben rufen.
    Und er dachte an die Berichte, die Halleck ihm über die Kampftaktiken der Fremen übermittelt hatte. Sie erinnerten an Halleck selbst ... und Idaho ... und sogar an ihn, Hawat. Ob Idaho überlebt hat? fragte er sich.
    Eine müßige Frage. Er wagte es noch nicht einmal, sich die Frage zu stellen, ob Paul noch lebte. Ihm war klar, daß der Baron von der Voraussetzung ausging,

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