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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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brüllte der Imperator und stand auf. »Beleidigen Sie meine Intelligenz nicht noch mehr! Sie wagen es, sich in kindlicher Naivität hinzustellen und ...«
    »Majestät«, sagte die alte Wahrsagerin.
    Der Imperator gab ihr mit einem Wink zu verstehen, daß sie schweigen solle. »Sie behaupten also, nichts davon zu wissen, wie stark die Fremen sind und wie meisterhaft sie kämpfen? Für wie dumm halten Sie mich eigentlich, Baron?«
    Harkonnen tat zwei angsterfüllte Schritte zurück, während die Gedanken durch seinen Kopf rasten. Es war Rabban. Nur Rabban kann mir das angetan haben. Rabban hat ...
    »Und Ihre angebliche Fehde mit Herzog Leto«, fuhr der Imperator, sich wieder hinsetzend, fort. »Das war wahrlich Ihr Meisterstück!«
    »Majestät«, flehte der Baron. »Was glauben Sie ...«
    »Schweigen Sie!«
    Die alte Bene Gesserit legte erneut eine Hand auf die Schulter des Herrschers und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Das kleine Mädchen hörte jetzt auf, die Beine baumeln zu lassen und sagte statt dessen: »Jag ihm noch mehr Angst ein, Shaddam. Ich weiß zwar, daß man sich über so etwas nicht freuen sollte, aber ich kann diesen Genuß einfach nicht unterdrücken.«
    »Sei still, Kind«, sagte der Imperator. Er beugte sich vor, legte eine Hand auf den Kopf des Mädchens und starrte erneut den Baron an. »Halten Sie das für möglich, Baron? Sind Sie wirklich ein solcher Dummkopf, wie meine Wahrsagerin behauptet? Erkennen Sie in diesem Kind wirklich nicht die Tochter Ihres ehemaligen Verbündeten Herzog Leto?«
    »Mein Vater war niemals sein Verbündeter«, sagte das Kind. »Mein Vater ist tot, und was dieses alte Harkonnen-Ungeheuer angeht, so hat es mich nie zuvor gesehen.«
    Der Baron starrte das Mädchen wie gelähmt an. Als er seine Stimme endlich wiederfand, keuchte er:
    »Wer?«
    »Ich bin Alia, die Tochter von Herzog Leto und Lady Jessica, die Schwester von Paul Muad'dib«, erwiderte das Mädchen. Sie zog sich auf das Podium hinauf und sprang dann auf den tieferliegenden Boden des Audienzzimmers. »Mein Bruder hat sich geschworen, Ihren Kopf eines Tages auf der Spitze seiner Flagge aufgespießt vor sich herzutragen – und ich glaube, er wird das auch schaffen.«
    »Sei still, Kind«, wiederholte der Imperator. Er lehnte sich in seinen Thron zurück, stützte mit einem Arm seinen Kopf und schaute abwartend den Baron an.
    »Die Anweisungen des Imperators betreffen mich nicht«, sagte das Kind. Es wandte sich um, zeigte mit ausgestreckter Hand auf die Wahrsagerin und fügte hinzu: »Sie weiß, warum.«
    »Was meint sie damit?« fragte der Imperator und sah die Wahrsagerin neugierig an.
    »Dieses Kind ist mir ein Greuel!« stieß die alte Frau keuchend hervor. »Seine Mutter verfügt über eine Kraft, die größer ist als jede zuvor in der Geschichte der Menschheit! Tod! Er kann gar nicht schnell genug zu diesem Kind oder zu der, die sie mit diesen Kräften ausgestattet hat, kommen!« Die Alte deutete mit einem Finger auf Alia und krächzte: »Hinaus! Verschwinde aus meinem Bewußtsein!«
    »T-P?« flüsterte der Imperator erschreckt. Er starrte Alia an. »Bei der Großen Mutter!«
    »Sie verstehen nicht, Majestät«, sagte die alte Frau. »Es handelt sich nicht um Telepathie. Sie ist in meinem Bewußtsein. Sie ist wie die, die vor mir waren; wie jene, die mir ihre Erinnerungen gaben. Sie ist in meinem Bewußtsein! Sie kann normalerweise gar nicht dort sein – aber sie ist es trotzdem!«
    »Welche anderen?« fragte der Imperator verständnislos. »Was soll dieser Unfug?«
    Die alte Frau straffte ihre Gestalt und senkte die ausgestreckte Hand. »Ich habe schon zuviel geredet, aber Tatsache ist, daß dieses Kind kein Kind ist und vernichtet werden muß. Wir sind lange darauf vorbereitet worden und haben eine solche Geburt erwartet – aber wir hätten niemals erwartet, daß es eine der unsrigen ist, die uns betrügen wird.«
    »Du schwätzt zuviel, alte Frau«, sagte Alia. »Obwohl du keine Ahnung hast, wie es geschehen ist, führst du dich hier auf wie eine in die Ecke getriebene Klapperschlange. Das beweist deine Blindheit.« Alia schloß die Augen und hielt den Atem an.
    Die alte Ehrwürdige Mutter stöhnte und keuchte.
    Alia öffnete die Augen wieder. »So war es«, erklärte sie. »Ein Vorfall kosmischen Ausmaßes, und auch du hast deine Rolle darin gespielt.«
    Die Ehrwürdige Mutter hielt jetzt beide Hände weit von sich gestreckt. Ihre Handflächen tasteten hilflos in der Luft herum.
    »Was wird hier

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