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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Südregion unbewohnbar ist ... und daß es dort von Würmern nur so wimmelt. Man hat dort keinerlei ... äh ... Schutz vor den Stürmen und ... es gibt dort auch kein Gewürz.«
    »Sie haben also noch nichts davon gehört, daß es dort unten grüne Zonen geben soll?«
    »Es hat schon immer solche Berichte gegeben, Majestät. Vor langer Zeit hat man Vorstöße in diese Gebiete unternommen. Man hat ein paar Grünpflanzen gesehen, aber die vielen Thopter, die man bei diesen Erkundungsreisen verloren hat, haben uns zu der Ansicht gelangen lassen, daß derartige Unternehmungen zu kostspielig sind, um sie fortzusetzen. Es ist einfach so, daß die Südregion von Arrakis zu unwirtlich ist, um dort Menschen anzusiedeln.«
    »Soso«, meinte der Imperator. Er schnappte mit den Fingern, und links von seinem Thron öffnete sich eine Tür. Zwei Sardaukar, die ein etwa vier Jahre altes Mädchen zwischen sich führten, traten ein. Das Kind trug eine schwarze Aba und hatte die Kapuze seiner Robe zurückgeschlagen. Seine Augen besaßen die typische volle Bläue der Fremen und starrten die Anwesenden aus einem runden, weichen Gesicht an. Dem Baron fiel sofort auf, daß das Mädchen keinerlei Angst verspürte – und dies erzeugte in ihm ein seltsames Gefühl, für das er keine Worte fand.
    Selbst die alte Wahrsagerin zuckte zurück, als das Mädchen an ihr vorbeigeführt wurde. Sofort machte sie das abwehrende Zeichen gegen den bösen Blick. Es war offensichtlich, daß die alte Hexe ebenfalls Angst hatte.
    Der Imperator räusperte sich, doch bevor er etwas sagen konnte, öffnete das kleine Mädchen den Mund und sagte in einem klaren, wenn auch einem kindhaften Lispeln ähnlichen Tonfall: »Das ist er also.« Sie ging bis an den Rand des Throns heran, musterte den Baron und meinte: »Er ist wirklich nicht mehr als ein fetter alter Mann, der seine Körpermasse nur mit Hilfe von Suspensoren in Bewegung bringen kann.«
    Der Baron war über diese Feststellung aus dem Mund eines Kindes derart beeindruckt, daß er sich nicht in der Lage fühlte zu antworten. Sprachlos starrte er sie an, während die Wut in ihm aufstieg. Ist es eine Zwergin? fragte er sich.
    »Mein lieber Baron«, sagte der Imperator, »ich möchte Sie mit der Schwester des Muad'dib bekannt machen.«
    »Der Schwes...« Der Baron verstummte und starrte seinen Herrscher an. »Ich verstehe nicht.«
    »Ich gehöre ebenfalls zu jenen Menschen, die anständig getroffene Vorsichtsmaßnahmen zu schätzen wissen«, eröffnete ihm der Imperator. »Mir wurde berichtet, daß Ihre angeblich unbewohnten Südregionen eine ganze Menge Anzeichen menschlicher Besiedlung zeigen.«
    »Aber ... das ist unmöglich!« protestierte der Baron heftig. »Die Würmer ... es ist doch klar, daß dort ...«
    »Die Fremen scheinen da anderer Meinung zu sein«, sagte der Imperator.
    Das kleine Mädchen hatte sich auf den Rand des Podiums gesetzt, auf dem der kaiserliche Thron stand, und ließ die Beine herunterbaumeln. Offenbar war sie von ihrer Umgebung nicht im geringsten beeindruckt.
    Der Baron starrte verwirrt auf die baumelnden Beine. Das Kind trug Sandalen.
    »Unglücklicherweise«, fuhr der Imperator unbeeindruckt fort, »habe ich nur fünf Truppentransporter ausgeschickt, um einige Gefangene zu machen. Zurückgekehrt ist nur ein einziger Transporter. Und mit ihm drei Gefangene. Können Sie sich vorstellen, Baron, daß meine Sardaukar von einer Gruppe von Frauen, Kindern und Greisen überwältigt wurden? Dieses Kind hier kommandierte eine Truppe!«
    »Da sehen Sie es«, keuchte der Baron entsetzt. »Jetzt wissen Sie es selbst, wie diese Leute sind!«
    »Ich habe mich freiwillig in Gefangenschaft begeben«, sagte das Kind plötzlich. »Ich wußte nicht, wie ich vor meinen Bruder treten und ihm sagen sollte, daß sein Sohn nicht mehr lebt.«
    »Nur eine Handvoll meiner Männer konnte entkommen«, sagte der Imperator. » Entkommen! Sagt Ihnen das etwas?«
    »Wir hätten sie auch noch erwischt«, sagte das Mädchen. »Nur die Flammen haben uns zu schaffen gemacht.«
    »Meine Männer setzten die Triebwerke ihrer Maschinen als Flammenwerfer ein«, erklärte der Imperator. »Es war die letzte, verzweifelte Anstrengung, die sie unternehmen konnten. Stellen Sie sich das vor, Baron: Meine Sardaukar waren gezwungen, sich vor einer Horde Frauen, Kinder und Greise zurückzuziehen!«
    »Wir müssen unsere Kräfte sammeln«, keuchte der Baron. »Wir müssen sie ausrotten und jeden einzelnen ...«
    »Schweigen Sie!«

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