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Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten

Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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versagen, ist das Schwert zur Hand, wie? Sie denken an das Unrecht, das Ihrer Familie von den Harkonnen angetan wurde. Und durch seine Mutter ist Ihr hochgeschätzter Paul ein Harkonnen! Sie würden es nicht so schwierig finden, einen Harkonnen zu erschlagen, nicht wahr?«
    Bittere Enttäuschung überkam Hayt. War es Wut? Warum sollte diese Erklärung ihn in Wut versetzen?
    »He?« sagte Bijaz, und: »Ah, hah! Klick-klick. Der Groschen fällt. Aber da ist noch mehr an der Botschaft, nämlich ein Handel, den die Tleilax Ihrem verehrten Paul Atreides anbieten. Unsere Herren werden seine Geliebte wiederherstellen. Sie wird dann eine Art Schwester zu Ihnen sein, lieber Freund – ein neuer Ghola.«
    Hayt war es, als befände er sich in einem Universum, das nur von seinem eigenen Herzschlag belebt war.
    »Ein weiblicher Ghola«, bekräftigte Bijaz. »Sie wird die Gestalt seiner Geliebten haben. Sie wird seine Kinder zur Welt bringen. Sie wird nur ihn lieben. Wir können das Original sogar verbessern, wenn er es wünscht. Hatte je ein Mann eine günstigere Gelegenheit, wiederzugewinnen, was er verlor? Es ist ein Angebot, das er mit Freuden annehmen wird.«
    Der Zwerg nickte vor sich hin, und seine Lider sanken halb über die Augen, wie wenn er plötzlich schläfrig geworden wäre. Dann sagte er: »Jedenfalls wird er versucht sein, das Angebot anzunehmen ... und während er so abgelenkt ist, werden Sie sich heranschieben. In diesem Augenblick werden Sie zuschlagen! Zwei Gholas, nicht einer! Das ist es, was unsere Herren verlangen!« Der Zwerg nickte wieder, räusperte sich und sagte: »Sprechen Sie.«
    »Ich werde es nicht tun«, sagte Hayt.
    »Aber Duncan Idaho würde es tun«, sagte Bijaz. »Es wird der Augenblick sein, wo dieser Abkömmling der Harkonnen am verwundbarsten ist. Vergessen Sie das nicht. Sie werden ihm Verbesserungen an seiner Geliebten empfehlen – vielleicht ein unsterbliches Herz, oder ein sanfteres Wesen. Und während Sie sich ihm nähern, werden Sie ihm ein Asyl anbieten – einen Planeten seiner Wahl, irgendwo außerhalb des Imperiums. Denken Sie darüber nach! Seine Geliebte wiederhergestellt. Kein Grund mehr für Tränen. Einen idyllischen Ort, wo er den Rest seiner Tage verbringen kann.«
    »Ein kostspieliges Paket«, sagte Hayt vorsichtig. »Er wird den Preis erfahren wollen.«
    »Sagen Sie ihm, er muß seine Göttlichkeit widerrufen und das Qizarat verurteilen. Er muß sich selbst und seine Schwester verleugnen.«
    »Sonst nichts?«
    »Natürlich muß er auch seine Anteile an der MAFEA abgeben.«
    »Natürlich.«
    »Und wenn Sie glauben, daß es noch immer nicht reicht, dann reden Sie davon, wie sehr die Tleilax bewundern, was er sie über die Möglichkeiten der Religion gelehrt hat. Erzählen Sie ihm, daß die Tleilax eine Abteilung für Religionsplanung haben, wo Religionen nach den jeweiligen Bedürfnissen zugeschnitten werden.«
    »Wie klug«, sagte Hayt.
    »Sie fühlen sich frei, mich zu verspotten und mir den Gehorsam zu verweigern«, sagte Bijaz. Er neigte seinen großen Kopf auf die Seite und blickte zu Hayt auf. »Leugnen Sie es nicht ...«
    »Man hat Sie gut gemacht, kleines Tier«, sagte Hayt.
    »Und Sie nicht minder gut«, erwiderte der Zwerg. »Sie werden ihm sagen, daß er sich beeilen muß. Fleisch verfault rasch. Es muß in einem cryologischen Tank erhalten werden.«
    Hayt fühlte sich wie einer, der blindlings zwischen Gegenständen umhertappt, die er nicht erkennen kann. Der Zwerg gab sich so selbstsicher! In der Logik der Tleilax mußte ein Fehler stecken. Als sie ihren Ghola gemacht hatten, hatten sie ihn auf Bijaz' Stimme eingestellt, aber ... Aber was? Logik/Matrize/Objekt ... Wie leicht war es, klares Urteilen mit richtigem Urteilen zu verwechseln!
    Bijaz lächelte freundlich und verständnisvoll.
    »Nun werden Sie vergessen«, sagte er. »Wenn der Augenblick kommt, werden Sie sich erinnern. Er wird sagen: ›Sie ist nicht mehr.‹ Dann wird Duncan Idaho erwachen.«
    Der Zwerg klatschte in die Hände.
    Hayt grunzte verdutzt. Er fühlte, daß ihm in der Mitte eines Gedankens der Faden abgerissen war ... oder vielleicht in der Mitte eines Satzes. Was war es gewesen? Etwas über ... Ziele?
    »Sie denken, Sie können mich verwirren und manipulieren«, sagte er.
    »Wieso?« fragte Bijaz.
    »Ich bin Ihr Ziel«, sagte Hayt. »Das können Sie nicht leugnen.«
    »Ich denke nicht daran, es zu leugnen.«
    »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Eine Gefälligkeit«, sagte Bijaz. »Eine

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