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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Shai-Hulud sieht alles.
    Weisheit der Fremen
     
     
    Bevor Alia sich allzu sehr in ihre Hochzeitsvorbereitungen stürzte, ging sie zu Jessica, weil noch etwas anderes sie beschäftigte. Sie war nicht irritiert oder beunruhigt, sondern in Gedanken vertieft. »Ich habe da etwas, das wir zusammen tun sollten, Mutter – etwas, das ich gerne mit dir teilen würde. Es wird dafür sorgen, dass wir beide wieder an einem Strang ziehen.« Die Aussicht darauf schien sie mit größter Vorfreude zu erfüllen.
    Neugierig folgte Jessica, als Alia und Duncan sie durch mehrere Korridore und Treppen unter der Festung in ein großes, unterirdisches Gewölbe hinabführten, das von Hand gemeißelt war. Leuchtgloben badeten die Grotte in Licht, das dem weißen Spektrum der Sonne von Arrakis angepasst war, so dass das Sandplankton überleben konnte. Jessica roch intensive, widersprüchliche Düfte – Staub, Sand, Wasser und den rauen Feuersteingestank eines Wurms.
    »Mein Bruder hat diesen Ort in seinem zweiten Regierungsjahr erschaffen.« Alia atmete tief ein. »Du weißt warum, nicht wahr?«
    Jessica blickte über die weite sandige Fläche, die von einem Wassergraben umgeben war. Sie konzentrierte sich genau und bemerkte winzige Erschütterungen, Wellen, die Bewegung unter dem Sand verrieten. »Paul hat die Gewürzessenz zu sich genommen, um seine Visionen zu verstärken und ihnen nachzugehen. Er hat sich hier einen verkrüppelten Wurm gehalten, um jederzeit Wasser des Lebens zu haben, wenn er es benötigte.«
    »Ja. Manchmal hat er die verwandelte Gewürzessenz mit seinem engsten Beraterkreis geteilt. Bei anderen Gelegenheiten hat er die innere Reise allein unternommen.« Sie hielt inne, als zögerte sie, ihren Vorschlag zu äußern, doch dann lächelte sie Jessica an. »Würdest du diesen Pfad nun mit mir beschreiten, Mutter? Wir haben es gemeinsam getan, als ich noch ein Fötus in deinem Bauch war – als du zu einer Ehrwürdigen Mutter wurdest und ich zu ... mir.« Voller Zuneigung nahm sie Duncans Hand, hielt den Blick jedoch fest auf ihre Mutter gerichtet. »Das ist die letzte Gelegenheit vor unserer Hochzeit. Ich würde es als heiliges Sakrament betrachten. Wer weiß, was wir vielleicht zusammen entdecken?«
    Obwohl ihr nicht wohl bei der Sache war, konnte Jessica die Bitte ihrer Tochter nicht abschlagen. Die anregende Wirkung der bewusstseinserweiternden Droge verstärkte mentale Verbindungen und erschuf eine verwaschene Form von geteiltem Bewusstsein. Sie und ihre Tochter hatten schon einmal eine Einheitserfahrung gemacht, sie hatten ein gemeinsames Gedankenmuster geteilt, das im Laufe von Alias Reifeprozess, während Jessica auf dem fernen Caladan gelebt hatte, langsam verblasst war. Jetzt wollte Jessica ihrer Tochter nicht all ihre Geheimnisse offenbaren. Alle Geheimnisse Pauls. Es gab einige Dinge, die Alia nicht wissen sollte, die sie nicht verstehen würde.
    Glücklicherweise war Jessica inzwischen sehr viel stärker als damals, in der ersten Nacht während der Tau-Orgie im Sietch. Zusätzlich zu ihren eigenen Erfahrungen hatte die beschädigte und veränderte Tessia Vernius ihr auf Wallach IX viele Wege gezeigt, sich zu schützen. Jessica konnte geistige Mauern errichten, die fest genug waren. Sie würde in Sicherheit sein. »Ja, Alia. Das ist etwas, das wir gemeinsam tun sollten.«
    Fünf Amazonenwachen waren ihnen in das unterirdische Gewölbe gefolgt, begleitet von einem Fremen-Wassermeister. Duncan gab dem Wassermeister ein Zeichen, der daraufhin ein schweres Eisenrad an der Wand drehte. Kolben griffen ineinander, und etwas Mechanisches klappte herunter, so dass ein künstlicher Boden unter einem schmalen Sandstreifen zum Vorschein kam. Wasser strömte in den entstandenen Graben. Der Kanal teilte den umschlossenen Trockenraum in zwei Hälften. Ein kleiner Wurm stieß aus dem Sand hervor und wand sich hektisch von dem fließenden Wasser fort, als wäre es Säure.
    Es handelte sich nach jeder Definition um ein Monster – ein langes, schlangenförmiges Etwas von einem Meter Durchmesser und fünf Metern Länge, dessen runder Mund voller Kristallzähne war und dessen augenloser Kopf hin und her zuckte. Doch nach den auf Arrakis herrschenden Maßstäben handelte es sich um ein verkrüppeltes, zwergwüchsiges Exemplar.
    Mit einem Schrei hoben Alias Amazonen ihre Metallstäbe und sprangen hinunter auf den Sand. Sie kreisten den Wurm ein und schlugen hart auf seine gewellten Körpersegmente. Die Kreatur wand sich und griff

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