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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Wüstenplaneten in Staunen versetzt. Ein solcher Hort bewies die Macht und den Glanz Muad'dibs.
    Jessica stand mit dem Rücken zu ihm. Ihr bronzefarbenes Haar war zu einem komplizierten Knoten hochgesteckt, und ihr Kleid und ihre Haltung bildeten eine seltsame Mischung aus Fremen-Praktikabilität, kühlem Bene-Gesserit-Konservativismus und herrschaftlicher Schönheit.
    Seit Letos Tod waren sechzehn Jahre vergangen, und während dieser Zeit hatte Gurney mit seiner sich wandelnden Wahrnehmung von Jessica gerungen. Seit langem waren sie enge Freunde, und er konnte seine erwachenden Gefühle für sie nicht unterdrücken, obwohl er sich Mühe gab, sie abzuschütteln. Er konnte nicht vergessen, dass er versucht hatte, sie zu töten, als sie sich draußen in der Wüste zum ersten Mal wiederbegegnet waren – Gurney mit seiner Schmugglerbande und Paul und Jessica mit ihren Fremen. Er war davon überzeugt gewesen, dass sie das Haus Atreides verraten hatte. Er hatte die von den Harkonnens verbreiteten Lügen geglaubt.
    Jetzt zweifelte Gurney nicht mehr an Jessicas Integrität.
    Neben der Zisterne drehte sie sich um und schaute ihn an. Ihr Gesicht hatte sich trotz der vergangenen Jahre kaum verändert, doch es waren keine Bene-Gesserit-Tricks, mit denen sie dem Alter trotzte. Jessica war schlicht und einfach schön, und sie brauchte keine Chemikalien oder Zellanpassungen, um sich ihr atemberaubendes Erscheinungsbild zu bewahren.
    Er verbeugte sich förmlich. »Mylady, Sie haben nach mir geschickt?«
    »Ich muss dich um einen Gefallen bitten, Gurney, um etwas sehr Wichtiges und sehr Vertrauliches.« Sie benutzte nicht die Stimme und wandte auch sonst keine erkennbaren Bene-Gesserit-Techniken an, doch in diesem Moment hätte er alles für sie getan.
    »Es soll geschehen – oder ich werde bei dem Versuch sterben.«
    »Ich will nicht, dass du stirbst, Gurney. Das, was ich im Sinn habe, wird Raffinesse und größtmögliche Sorgfalt erfordern, aber ich bin mir absolut sicher, dass du dazu fähig bist.«
    Er spürte, wie er errötete. »Ich fühle mich geehrt.« Er war nicht so dumm zu glauben, dass Jessica sich seiner Gefühle für sie nicht bewusst wäre, wie sehr er sich auch bemühte, eine gleichmütige Haltung und respektvollen Abstand zu wahren. Jessica hatte eine Bene-Gesserit-Ausbildung, sie war eine Ehrwürdige Mutter. Sie konnte seine Stimmungen lesen, ganz gleich, wie geschickt er sie verbarg.
    Aber was für eine Art von Liebe empfand er für sie? Das war sogar Gurney selbst unklar. Er liebte sie als Gemahlin seines Herzogs und war ihr als Mutter von Paul treu ergeben. Er fühlte sich körperlich zu ihr hingezogen, daran bestand kein Zweifel. Und doch trübte sein Atreides-Ehrgefühl all diese Empfindungen. Er war so viele Jahre lang ihr Gefährte gewesen. Sie waren Freunde und Partner, und gemeinsam hatten sie Caladan gut regiert. Aus Respekt für Herzog Leto hatte Gurney seine romantischen Gefühle für sie immer unterdrückt. Doch inzwischen waren so viele Jahre vergangen. Er war einsam. Sie war einsam. Sie würden perfekt zusammenpassen.
    Und dennoch wagte er es nicht ...
    Sie schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. »Alia hat dich und Duncan darum gebeten, Bronso von Ix aufzuspüren.«
    »Ja, Mylady, und wir werden unser Bestes geben. In diesen heiklen Zeiten leisten Bronsos Schriften dem Chaos Vorschub.«
    »Das sagt meine Tochter auch, und genau das ist es, was sie Irulan zu schreiben zwingt.« Sorgenfalten erschienen auf Jessicas Stirn. »Aber Alia versteht nicht alles. Meine Bitte an dich kann ich nicht erklären, Gurney, weil ich anderweitige Versprechen gegeben habe.«
    »Ich brauche keine Erklärungen, lediglich Ihre Anweisungen, Mylady. Sagen Sie mir, was Sie wünschen.«
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu, und er konzentrierte sich ausschließlich auf sie. »Ich wünsche, dass ihr Bronso nicht findet, Gurney. Es wird schwer werden, weil Duncan bei der Jagd mit Sicherheit all seine Möglichkeiten zum Einsatz bringen wird. Aber ich habe meine Beweggründe. Bronso von Ix muss seine Arbeit fortsetzen können.«
    Gurney wurde von Zweifeln bestürmt, doch er gestattete es sich nicht, sie zu äußern. »Ich habe Ihnen mein Wort gegeben, keine Fragen zu stellen. Wäre das alles, Mylady?«
    Jessica blickte ihn eindringlich an. Ihre Augen, die früher leuchtend grün gewesen waren, hatten im Laufe der Jahre durch den Melange-Konsum eine blaue Tönung angenommen. Abgesehen davon meinte er, eine Ahnung von Zuneigung darin

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