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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gaststätte, die nur aus Plaz, Kristall und Chrom zu bestehen schien und mit lärmenden Gästen gefüllt war. An den Wänden waren Spirituosen in allen erdenklichen Farben aufgereiht, Spezialitäten von zahllosen Welten.
    »Hier ist der beste Ort zum Lauschen«, sagte Gurney. »Wir werden uns einfach setzen und an den Gesprächen teilhaben.« Mit einem schwarzen Wein für Jessica und einem schäumenden, bitteren Bier für Gurney saßen sie sich gegenüber. Und hörten zu.
    Das vagabundierende Volk der Waykus stellte an Bord aller Gildenschiffe das Verkaufspersonal. Es waren schweigsame, ungewöhnlich gleichartige Menschen, die für ihre sachliche Dienstbeflissenheit bekannt waren. Wayku-Kellner in dunklen Uniformen liefen fast unbemerkt zwischen den Gästen umher, um Tische abzuräumen und bestellte Getränke zu bringen.
    Das Hauptthema der Gespräche war der Tod Muad'dibs. An den Tischen wurden leidenschaftliche Debatten darüber geführt, ob Jessicas Sohn ein Erlöser oder ein Ungeheuer gewesen war, ob die korrupte und dekadente Herrschaft der Corrinos der klaren, aber gewalttätigen Politik Paul Muad'dibs vorzuziehen war oder nicht.
    Sie verstehen nicht, was er getan hat, dachte sie für sich. Sie werden niemals verstehen, warum er nur so und nicht anders entscheiden konnte.
    An einem Tisch artete das Streitgespräch in Schreie und wüste Drohungen aus. Stühle wurden umgeworfen, und zwei Männer mit geröteten Gesichtern erhoben sich, um sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Einer warf ein Messer, worauf der andere einen Körperschild aktivierte. Der Kampf setzte sich fort, bis der Mann mit dem Schild nach einem langsamen Messerstich tot am Boden lag. Die Menge in der Bar hatte zugesehen, ohne irgendetwas dagegen zu unternehmen. Wenig später kamen Sicherheitskräfte der Gilde, um die Leiche fortzuschaffen und den verwirrten Mörder festzunehmen, der anscheinend gar nicht fassen konnte, wozu sein Zorn ihn getrieben hatte.
    Während sich die anderen ganz auf die Auseinandersetzung konzentrierten, beobachtete Jessica, wie die Wayku-Kellner die Tische umkreisten. Sie bemerkte einen, der verstohlen bedruckte Blätter auf leere Tische legte und sich dann lautlos entfernte. Es geschah so beiläufig, dass es ihrer Aufmerksamkeit entgangen wäre, wenn sie nicht bewusst darauf geachtet hätte.
    »Gurney.« Sie zeigte in die Richtung, und er schlich sich davon, um eine der Broschüren zu holen. Als er zurückkehrte, konnte sie einen Blick auf den Titel werfen: Die Wahrheit über Muad'dib.
    Seine Miene verfinsterte sich. »Wieder eins von diesen skurrilen propagandistischen Pamphleten, Mylady.«
    Jessica überflog die Seiten. Manche Behauptungen waren so absurd, dass man nur darüber lachen konnte. Andere jedoch nannten die Exzesse beim Namen, die Paul in seinem Djihad zugelassen hatte, und gingen auf die Korruption in Muad'dibs Verwaltung ein. Darin schien deutlich mehr Wahrheit zu stecken. Bronso von Ix machte schon seit Jahren derartige Probleme, und er war so gut bei dem, was er tat, dass er sich bereits einen legendären Ruf erworben hatte.
    Jessica wusste, dass weder Pauls größte Kritiker noch seine eifrigsten Bewunderer ihren Sohn wirklich verstanden hatten. Hier in dieser Bar war soeben ein Mann getötet worden, weil er nicht von seinem Glauben abrücken wollte, weil er gedacht hatte, er hätte Pauls Motive und Intentionen begriffen. Muad'dibs Bestimmung war viel zu groß, seine Ziele waren viel zu komplex, subtil und langfristig geplant, als dass irgendjemand, Jessica eingeschlossen, sie jemals in ihrem gesamten Ausmaß erfassen konnte. Das hatte sie inzwischen akzeptiert.
    Gurney zerknüllte das Pamphlet und warf es angewidert fort, während Jessica den Kopf schüttelte und sich wünschte, dass alles anders gekommen wäre. Trotzdem erfüllte Bronso seinen Zweck, genauso wie sie alle.

5
     
    Subakh ul kuhar, Muad'dib! Geht es dir gut? Bist du da draußen?
    Fremen-Lied an den Wind und den Sand
     
     
    Er brauchte die Wüste, den unermesslichen Ozean ohne Wasser, der den größten Teil des Planeten bedeckte. Er war zu lange in der Stadt gewesen, um sich mit Priestern und Vertretern des Landsraads um die Pläne für Muad'dibs Bestattung zu streiten. Nun war Stilgar völlig erschöpft. Und dann diese lärmenden Pilger von anderen Welten! Sie drängten sich überall und ließen ihm keinen Raum, wo er in Ruhe nachdenken konnte.
    Nachdem der Gesandte Shaddams IV. dem tragischen Unfall zum Opfer

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