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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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schnellen Schritten trat sie in den Nieselregen hinaus, wobei sie keinerlei Anzeichen von Altersschwäche mehr zeigte. Manchmal ist es wirklich anstrengend, menschlich zu sein, dachte sie.

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    Gewisse Handlungen werden aus Mitgefühl, Notwendigkeit oder Schuld vollzogen. Die Logik mag unangreifbar oder unabweisbar sein ... doch das Herz weiß nichts von Logik.
    Gurney Halleck: Unvollendete Lieder
     
     
    Als die Gazehunde die Spur aufgenommen hatten, spürte Gurney den geliebten Adrenalinstoß. Während er mit den Tieren rannte, wurde er so sehr von der Jagd gefangengenommen, dass er die schmerzhaften Erinnerungen, die er im Laufe seines Lebens angesammelt hatte, beinahe vergaß. Jetzt, wo Jessica auf Salusa Secundus war und die Front von Muad'dibs Djihad weit weg, war ein exzellenter Zeitpunkt für eine Jagd.
    Bis vor kurzem war sein Leben so turbulent gewesen, dass er niemals auch nur daran gedacht hatte, sich Haustiere zuzulegen, doch jetzt war er ein Graf von Caladan, ein Edelmann. Man erwartete, dass er Privatgrund hatte, ein Anwesen und eine Schar von Bediensteten – und natürlich Jagdhunde.
    Gurney hatte nie vorgehabt, sich die Tiere allzu sehr ans Herz wachsen zu lassen oder ihnen auch nur Namen zu geben, aber er musste sie irgendwie anders rufen als mit »Schwarzer« oder »Weißfleck«. Weil ihm einfach nichts Besseres eingefallen war, benannte er die sechs Hunde nach Planeten, auf denen er im Laufe des Djihads gekämpft hatte: Galacia, Giedi, Jakar, Anbus, Haviri und Ceel. Jeder Hund hatte seine eigene Persönlichkeit, und sie alle genossen die Aufmerksamkeit, die er ihnen schenkte, indem er ihre Köpfe tätschelte und ihnen über die Brustkörbe rieb, ihr Fell bürstete und ihnen Leckerbissen gab.
    Die Gazehunde konnten stundenlang durchs Moor rennen, bis sie endlich einen Sumpfhasen aufstöberten, den sie dann mit einem Chor wilden Gebells jagten. Doch heute war die Beute trotz einer langen und ermüdenden Jagd davongekommen. Zumindest hatten die Hunde ihren Auslauf bekommen und Gurney auch. Seine Kleidung war schweißnass, und seine Lungen brannten.
    Als er die Hunde zurück in den Zwinger brachte und ihnen eine Extraschüssel Futter verabreichte, knurrte und schmollte derjenige, den er Giedi genannt hatte, während er fraß. Das Tier hatte heute bei der Jagd auf uncharakteristische Weise hinterhergehinkt. Besorgt trat Gurney in den Zwinger und sah, dass die Augen des Tieres feucht und rot waren. Giedi stieß ein leises, abwehrendes Knurren aus, als sein Herr ihn berührte.
    »Du siehst krank aus, Junge. Ich isoliere dich lieber von den anderen.« Er zog an Giedis Halsband und brachte den widerspenstigen schwarzbraunen Hund in ein getrenntes Gehege. Wenn es dem Hund morgen nicht besser ging, würde Gurney nach Cala City müssen, um einen fähigen Tierarzt zu finden.
    Am folgenden Morgen hatte sich der Zustand des Gazehundes offenbar deutlich verschlechtert. Seine Augen waren scharlachrot von Netzhautblutungen. Giedi bellte und heulte und jaulte, als hätte er schwere Schmerzen. Als Gurney sich dem Zwinger näherte, warf sich das unglückselige Tier knurrend und schnappend gegen das Gitter.
    Drei der übrigen Hunde – Jakar, Anbus und der sahnefarbene Haviri – hatten ebenfalls rot geränderte Augen und kauerten im hinteren Bereich ihrer Zwinger. Gurney spürte einen Klumpen der Furcht in den Eingeweiden und ließ sofort einen Veterinär zu seinem Anwesen kommen.
    Der Mann schaute sich die Tiere nur einmal an und schüttelte den Kopf. »Der Blutfeuer-Virus. Die Symptome sind unverkennbar, und Sie wissen, dass es unheilbar ist, Mylord. Ganz gleich, wie sehr Sie Ihre Hunde lieben, es wird nur noch schlimmer werden. Sie werden leiden und sich gegenseitig angreifen und sich sogar gegen Sie wenden. Sie müssen alle vier kranken Hunde einschläfern lassen, bevor sich auch die letzten beiden infizieren. Ich kann das für Sie erledigen, wenn Sie möchten.«
    »Nein! Sie müssen doch etwas tun können.«
    Der Tierarzt blickte ihn unter schweren Lidern an. »Blutfieber ist eine seltene Krankheit unter den Tieren von Caladan, doch wenn es einmal zu einer Infektion kommt, verläuft sie immer tödlich. Trennen Sie sie sofort von den beiden gesunden Hunden, sonst verlieren Sie auch diese. Aber die anderen ...« Der Arzt schüttelte den Kopf. »Beenden Sie ihr Leiden möglichst schnell. Ein tollwütiger Hund muss getötet werden. Das weiß jeder.«
    Gurney schubste den Mann regelrecht in sein Bodenfahrzeug

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