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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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das Virus angefangen hatte, sich auszubreiten, waren alle anderen Möglichkeiten verschwunden.
    Gurney holte schwer Atem. Er fühlte sich unendlich schwach und zerschlagen. Galacia winselte, und er tätschelte ihr den Kopf. Sie blickte hilflos zu ihm auf.
    Ihre Augen wurden langsam rot.

56
     
    Warum kann man innerhalb eines Augenblicks Schaden anrichten, während die Heilung Tage, Jahre oder gar Jahrhunderte beansprucht? Wir verausgaben uns bei dem Versuch, Schaden schneller zu reparieren, als die nächste Wunde geschlagen werden kann.
    Dr. Wellington Yueh,
    Medizinische Suk-Aufzeichnungen
     
     
    Da der ehemalige Imperator beschlossen hatte, die Inspektionsgruppe zu den Terraformingprojekten zu begleiten, wurde aus einem einfachen Ausflug in die Ödnis eine Angelegenheit von solcher Komplexität, dass sie fast an die Vorbereitung einer Entscheidungsschlacht heranreichte. Der imperiale Lufttransporter wurde mit Lebensmitteln und Erfrischungen beladen und mit mindestens einem Bediensteten für jeden hochrangigen Passagier bemannt.
    Die Qizaras, die Irulan und Chani begleiteten, sahen keinerlei Vorteil in der Anwesenheit des ehemaligen Imperators. Viele von ihnen verstanden nicht, warum er überhaupt noch lebte, da ein besiegter Fremen-Anführer inzwischen längst getötet worden wäre – doch Irulan sagte ihnen, dass sie ihre Einwände für sich behalten sollten. »So ist es eben.«
    An Bord des großen schwebenden Transporters achtete Jessica weiterhin auf mögliche Reibereien zwischen den Fedaykin, Priestern und Corrino-Hauswachen. Einige Sardaukar bildeten eine persönliche Leibwache um den gestürzten Imperator, für den Fall, dass irgendeiner von Muad'dibs Männern insgeheim plante, ihn zu ermorden. Doch Jessica wusste, dass nichts Geheimes daran sein würde, wenn Paul jemals beschließen sollte, sich Shaddams IV. zu entledigen.
    Als Chani den Fedaykin und den Priestern ihre Plätze zeigte, gab Shaddam sich kaum Mühe, seine Verachtung vor ihr zu verbergen. Er wahrte Distanz und blieb im vorderen Aussichtsbereich des schwebenden Transporters. »Eine einfache Konkubine sollte keine Männer herumkommandieren.« Seine Stimme war laut genug, um sich in der allgemeinen Unruhe verständlich zu machen.
    Chanis Hand wanderte zu ihrem Crysmesser, und die Fedaykin und die Priester wären sofort bereit gewesen, sich hier und jetzt ins Gefecht zu stürzen. Die Sardaukar traten näher an den Imperator heran und bildeten eine dichte Verteidigungsformation.
    Doch Jessica legte Chani einen Finger auf den Unterarm. Ebenfalls laut genug, um sich Gehör zu verschaffen, sagte sie: »Der ehemalige Imperator ist lediglich aufgebracht, weil seine eigene Rolle sogar noch geringer ist als die einer Konkubine. Ich war einst eine Konkubine, und jetzt bin ich regierende Herzogin.«
    Die Beleidigung ließ Shaddam zusammenzucken, und als Graf Fenring laut kicherte, errötete er.
    »Genug von diesen Possen«, blaffte Irulan. »Vater, du wärst gut beraten, daran zu denken, dass mein Gatte Salusa Secundus durchaus ein weiteres Mal sterilisieren könnte. Alle hier wären sehr erfreut, diese Inspektion so schnell wie möglich abschließen zu können, also sollten wir uns ohne Verzögerung an die Arbeit machen.«
    Als der Lufttransporter abflog, suchte Jessica sich einen Platz zwischen Chani und Irulan. Obwohl sie keinerlei Zuneigung füreinander empfanden, lebten beide in der Zitadelle von Arrakeen und hatten schon vor langer Zeit gelernt, sich gegenseitig zu tolerieren. Beide wollten etwas, was die jeweils andere besaß: Chani wollte als Pauls Gattin bezeichnet werden, und Irulan wollte Pauls Liebe.
    Jessica, die keiner der beiden eine Vorzugsbehandlung zuteil werden ließ, dämpfte ihre Stimme, damit das Gespräch unter ihnen blieb. »Ich brauche eure Einsichten, von euch beiden. Ich bin schon so lange von meinem Sohn getrennt, dass ich mir nicht mehr sicher bin, ob ich ihn noch kenne. Ich sehe seine Entscheidungen nur durch einen Filter der Distanz und der voreingenommenen Berichte, und ehrlich gesagt beunruhigt mich viel von dem, was er tut. Erzählt mir von Pauls Alltagsleben, von seinen Stimmungen, seinen Ansichten. Ich will ihn verstehen .«
    Vor allem wollte sie wissen, warum ihr Sohn das Gemetzel in seinem Namen einfach hinnahm. Als Paul vor langer Zeit Jamis in einem Messerduell getötet hatte, hatte Jessica seine Triumphgefühle zerschmettert, indem sie ihn dazu zwang, die Konsequenzen und Verpflichtungen zu spüren, die sich aus

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