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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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und Irulan waren mit ihren Berichten nach Arrakis zurückgekehrt und hatten auch einen gesonderten Bericht über Jessicas Eindrücke mitgenommen.
    Endlich konnte sie den Djihad und Pauls Taten vergessen.
    Dennoch gelang es ihr nicht.
    Schon seit Jahren entglitt Jessica ihr Sohn, wurde zu einem Fremden, der sich in seiner eigenen Legende verstrickte. Es hatte ihr Angst gemacht, wie leichtfertig er seine religiöse Rolle angenommen hatte, damit die Fremen ihm folgten. Vielleicht hätte sie doch als Beraterin auf dem Wüstenplaneten bleiben sollen. Paul brauchte ihren Rat und ihren moralischen Kompass.
    Im Zweifelsfall hatte sie die Ereignisse immer zu seinen Gunsten ausgelegt, doch wie ein stetes Tropfen, das einen Sandstein aushöhlte, drangen Fragen immer tiefer in ihre Gedanken vor. Er hatte ihr nur sehr wenig erklärt. Was er vorhersah, war vielleicht gar nicht der einzige Weg, auf dem die Menschheit überleben konnte. War es denkbar, dass er bereits vom Weg abgekommen war, nur noch willkürliche Entscheidungen verkündete und erwartete, dass seine Anhänger sie befolgten, genau wie Shaddam es getan hatte? War es möglich, dass Paul das, was die ihn verehrenden Speichellecker über ihn sagten, tatsächlich glaubte?
    Bevor sie sich daran erfreuen konnte, wieder zu Hause in der alten Burg zu sein, trafen Bürgermeister Horvu und der Dorfpriester Abbo Sintra im Audienzsaal ein und baten inständig um eine außerplanmäßige Unterredung. Schon wieder. Jessica war nicht besonders überrascht, dass sie behaupteten, es würde sich um einen Notfall handeln. Diese beiden Männer, die den Planeten kein einziges Mal in ihrem Leben verlassen hatten, verfügten über keinen vernünftigen Maßstab zur Beurteilung echter Notfälle.
    Der schlicht gewandete Priester schien sich in dem Raum, in dem er Letos inzwischen dreizehn Jahre zurückliegende unglückselige Hochzeitszeremonie geleitet hatte, unwohl zu fühlen. Im Gegensatz zu ihm hatte Horvu die förmliche Garderobe angelegt, die er nur zu besonderen Anlässen und Staatsbegräbnissen trug.
    Sie war sofort wachsam.
    »Mylady Herzogin«, begann Horvu, »das dürfen wir auf keinen Fall zulassen. Das ist ein Stoß ins Herz unseres Erbes.«
    Sie nahm an einem Schreibtisch Platz, statt sich auf ihren offiziellen Thron zu setzen. »Bitte werden Sie genauer, Bürgermeister. Von was für einem Problem ist hier die Rede?«
    Der Bürgermeister starrte Jessica mit offenem Mund an. »Wie können Sie die Proklamation des Priesters vergessen haben? Den Namen Caladans zu ändern, in ...« seine Stirn legte sich in Falten, und er blickte zum Dorfpriester. »Wie lautete noch gleich der neue Name, Abbo?«
    »Chisra Sala Muad'dib.«
    »Wer kann sich so etwas merken?«, fuhr Horvu schnaubend fort. »Dieser Planet hieß schon immer Caladan! «
    Sintra breitete ein Raumhafenmanifest aus, das eine Übersicht über eintreffende Schiffe und abreisende Warentransporte gab. In jedem einzelnen Eintrag wurde der Planet unter seinem umständlichen und fremdartig klingenden neuen Namen aufgeführt. »Sehen Sie nur, was sie getan haben!«
    Jessica verbarg ihre eigene Besorgnis. »Das hat nichts zu bedeuten. Die Männer, die diese Proklamation aufgegeben haben, leben nicht hier. Die Fremen bezeichnen Arrakis als den Wüstenplaneten – und dieser Planet ist Caladan. Wenn ich mit meinem Sohn rede, wird er seine Meinung ändern.«
    Horvus Miene hellte sich auf. »Wir wussten, dass Sie uns unterstützen würden, Mylady. Mit Ihnen auf unserer Seite haben wir die nötige Stärke. Wir haben in Ihrer Abwesenheit bereits damit begonnen, uns des Problems anzunehmen. So wie Sie selbst sich vom Djihad zurückgezogen haben, hat das auch die Bevölkerung von Caladan getan.«
    Jessica runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    Der Bürgermeister wirkte ziemlich stolz auf sich selbst. »Wir haben die Unabhängigkeit unseres Planeten von Muad'dibs Imperium erklärt. Caladan wird auch allein bestens zurechtkommen.«
    Sintra nickte heftig. »Aufgrund der Dringlichkeit der Lage konnten wir nicht auf die Rückkehr Ihres Schiffs warten. Das Volk hat bereits eine Petition unterschrieben, und wir haben die Erklärung nach Arrakeen geschickt.«
    Diese Männer waren wie Ochsen, die durch ein Porzellanfeld der Politik stolperten. »Sie können sich nicht einfach vom Imperium lossagen! Sie sind vereidigt, und es gibt die Landsraads-Charta und die uralten Gesetze des ...«
    Der Priester wedelte unbeirrt mit der Hand. »Letztlich wird

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