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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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    Zur verabredeten Zeit am Spätnachmittag fuhr die unauffällig gekleidete Jessica in einem kleinen, klapprigen Taxi durch eins der städtischen Elendsviertel. Mit den schmalen, engen und zerfallenen Straßen war Carthag inzwischen sogar noch heruntergekommener als zu Zeiten des Sieges über die Harkonnens.
    Ihre Kapuze war weit vorgezogen, um ihr Gesicht zu verbergen, und sie hatte ihre Nasenstopfen entfernt, um mit wachen Sinnen unterwegs zu sein. Mit ihrem Geruchssinn durchsuchte sie die Aromen der alten Stadt und nahm ihre Umgebung in sich auf.
    Viele der fleckigen, kastenförmigen Gebäude – es handelte sich um architektonisch einfach gestaltete Fertigbauten, die man für die Gewürzarbeiter der Harkonnens und die dazugehörigen Begleitindustrien errichtet hatte – waren wie kranke Organismen gewachsen und willkürlich mit unregelmäßigen Metall- und Plazplatten ausgebessert worden. Schmutzige Kinder spielten zwischen Schrott und Ungeziefer.
    Der Taxifahrer brachte mit einem Schnaufen entweder seinen Unglauben oder seine Missbilligung zum Ausdruck und hielt an. »Ihr Ziel, Madam.« Während der Fahrt hatte der Mann sie im Rückspiegel betrachtet und versucht, durch die Fassade ihrer abgenutzten Kleidung und ihres brauchbaren, aber ausgebleichten Destillanzugs zu blicken, als ahnte er, dass Jessica eine wichtigere Person war, als sie zu sein vorgab. »Passen Sie hier gut auf sich auf. Soll ich bei Ihnen bleiben? Ich kann Sie begleiten, egal, wohin Sie müssen – ohne Aufpreis.«
    »Das ist sehr großzügig und galant von Ihnen, aber ich kann auf mich selbst aufpassen.« Ihr Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass dem so war. Sie gab ihm ein großzügiges Trinkgeld.
    Jessica schaute auf und sah ein sechsstöckiges Gebäude, das wahrscheinlich vom Gewicht des Verfalls umgerissen worden wäre, wenn die benachbarten Häuser es nicht gestützt hätten. Sie trat auf das gesprungene Pflaster und ging los, wobei sie die schattenhaften Gestalten in den Hauseingängen, die sie beobachteten, scheinbar ignorierte, sich ihrer jedoch in Wirklichkeit ausgesprochen bewusst war.
    Bronsos Anweisungen zufolge musste sie durch ein Tor aus Metallverbundstoff in einer Seitenstraße treten. Als sie es aufdrückte, erklang ein Quietschen, das wie ein leiser panischer Schrei klang. Sie stieg die Plazbeton-Treppe dahinter in ein oberes Stockwerk empor und bog nach rechts in einen dunklen Flur ab. Die Gerüche schlecht abgedichteter Körperrückgewinnung schwappten noch durch den beengten Raum. Die Fremen glaubten, dass üble Gerüche schlechte Omen waren. Zumindest ließ dieser spezielle Geruch auf nachlässige Wasserdisziplin schließen.
    Bevor sie an eine zerkratzte Tür klopfen konnte, öffnete sie sich, und Bronso zog sie hastig ins Innere. Schnell schloss er die Tür hinter ihr.
     
    Kurz vor Sonnenuntergang stieg Duncan Idaho aus einem Bodenfahrzeug am Ende der Straße, in der sich das Zielgebäude in Carthag befand. Gurney folgte ihm dichtauf. Uniformierte Männer und Frauen kamen von ihren Spähposten, bewegten sich von Straße zu Straße und schlossen um die beiden Männer herum die Reihen. Gurney hatte darauf bestanden, an dieser Operation teilzunehmen, und der Ghola schien keinerlei Verdacht zu hegen, dass sie beide absolut entgegengesetzte Ziele verfolgten.
    Obwohl er die Wahrheit kannte, fühlte sich Gurney, als befände er sich mitten in einem großen Coriolissturm von Ereignissen, und er wusste nicht, wie er die Situation retten sollte. Duncan und seine Truppen näherten sich ihrer Beute.
    Der Peilsender an Bronsos Thopter hatte ihnen seinen genauen Aufenthaltsort verraten. Schon seit drei Tagen hatte man die nähere Umgebung seines Unterschlupfs unter sorgfältige militärische Überwachung gestellt. Wenige Augenblicke zuvor hatten die versteckten Beobachter eine verhüllte Mitverschwörerin hineineilen sehen, die sich offenbar mit ihm treffen wollte, und Duncan stand kurz davor, die Falle zuschnappen zu lassen.
    Zwar waren die Gesichtszüge der Besucherin größtenteils verborgen geblieben, doch Gurney empfang großes Unbehagen, weil er mit Sicherheit zu wissen glaubte, wer die Frau war, während Duncan keinerlei Verdacht zu hegen schien. Alias Soldaten, die darauf aus waren, Bronso gefangen zu nehmen, würden drinnen ausschwärmen, und die Falle würde gleichzeitig um Lady Jessica und den Ixianer zuschnappen. Gurneys Kiefer mahlten, er ballte die Hände zu Fäusten und suchte verzweifelt nach einer Lösung,

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