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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aber er wagte es nicht, daran zu glauben.
    Als Wanna an diesem Abend an der Tür zu seinem Privatquartier erschien, starrte Yueh einfach nur ihr schmales, aber hübsches Gesicht an und kam sich wie ein hilfloser Volltrottel vor. Obwohl sie genau vor ihm stand, wirkte sie in ihrer Bene-Gesserit-Fassade unberührbar für ihn. Dennoch erkannte er tief in ihren braunen Augen ein Aufblitzen, einen Funken, von dem er wusste, dass sich dahinter viel hellere Flammen verbargen. »Es freut mich, dich zu sehen, Wellington.«
    Seine Antwort brauchte einen Moment, um den Weg von der Kehle nach draußen zu finden. Und sie trug nicht das Gewicht der Emotionen, die er wirklich empfand. »Ich habe dich vermisst.«
    Wanna lächelte, und die Mauer der Beklommenheit zwischen ihnen schien zu zerbröckeln. Sie trat näher heran, wobei sie Anspannung und unterdrückte Gefühle ausstrahlte. »Es ist viel zu viel Zeit vergangen, mein lieber Ehemann. Als meine Schwestern die Reise nach Ix ankündigten, reichte ich ein Gesuch bei der Mutter Oberin ein. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dich wiedersehen wollte!«
    Als sie sich endlich umarmten – endlich nach so vielen Jahren –, fühlte sie sich unglaublich warm und angenehm an. So viele Jahre, in denen sie sich so fern gewesen waren ... und dennoch verband sie so viel miteinander. Hier musste er seine Gefühle nicht verbergen. Niemand konnte sie sehen.
    Als sie auf Richese geheiratet hatten, war er ein respektierter, aber unscheinbarer Mediziner gewesen, und Wanna war für ihn einfach die richtige Wahl gewesen. Doch schon bald war er von der Tiefe der Gefühle überrascht, die er für sie empfand, und sie schien ihn gleichermaßen zu lieben, obwohl er sich nicht ganz sicher sein konnte. Bei den Hexen konnte man sich nie sicher sein.
    Yueh betrachtete sich selbst als Einzelgänger und nicht als verträumten Romantiker, doch für die Liebe, die er in sich entdeckte, gab es keine analytische Erklärung. Weil sie sich gegenseitig ihre Gedanken und Gefühle anvertrauten, hatte er sich gedacht, dass Wanna und er keine enge Partnerschaft nötig hatten, in der sie jeden Tag miteinander verbrachten. Als sie ihn vor Jahren verlassen hatte, um in der Mütterschule zu studieren, war es ein trauriger Abschied gewesen, aber ihre Fähigkeiten wurden auf Wallach IX gebraucht.
    »Wie kommst du mit deinen Meditationen voran? Mit deinen Studien?« Er wusste nicht, was er sonst zu ihr sagen sollte. Er erinnerte sich an ihre gemeinsame Zeit an einem bewaldeten Seeufer auf Richese, mit geflüsterten Versprechungen und Scherzen, über die nur sie beide lachen konnten. Er fragte sich, wie die Schwestern sie in der Zwischenzeit verändert hatten.
    Wanna ging in steifer Haltung zu einer angenehmen, gut beleuchteten Stelle an der Außenwand hinüber und verschränkte die Hände. »Die menschliche Psyche ist komplex, Wellington. Um sie zu verstehen, braucht man viel Zeit.« Sie hatte kurzes rotbraunes Haar, einen kleinen Mund und dünne Lippen, die sich zu einem seltenen, aber strahlenden verschmitzten Lächeln verziehen konnten. »Ich würde gern mit dir über Rhombur und Tessia Vernius reden. Da du der Leibarzt des Grafen bist, müsstest du vieles über sie wissen.«
    Yueh strich mit den Fingern über seinen hängenden Schnurrbart und schürzte skeptisch die dunklen Lippen. »Ist es deine eigene Neugier, Wanna, oder hat die Schwesternschaft dich dazu aufgefordert? Ist das der Grund, warum die Schwestern nach Ix gekommen sind?«
    »Ach, Wellington, meine eigene Neugier ist den Schwestern von Nutzen.«
    Er bemühte sich, nicht niedergeschlagen zu klingen. »Was möchtest du wissen?« Er glaubte zu spüren, wie sich in seinem Innern die Mauern wieder aufbauten.
    »Wie funktionieren die Cyborg-Implantate des Grafen? Führt er jetzt wieder ein relativ normales Leben?«
    »So normal, wie es ihm möglich ist. In Anbetracht der geringen Menge des überlebenden Zellmaterials, mit dem ich nach dem Unfall arbeiten musste, funktionieren Rhomburs Komponenten erstaunlich gut.«
    Sie fuhr fort, als hätte sie sich eine Reihe von Fragen eingeprägt. »Und wie steht es um Lady Tessia? Bronsos Geburt liegt über ein Jahrzehnt zurück, der Junge kam unmittelbar nach Rhomburs Unfall zur Welt. Können sie weitere Kinder haben?«
    »Tessia hat nicht den Wunsch, und Rhombur ist nicht dazu in der Lage.«
    »Sie ist immer noch fruchtbar, aber Rhombur ist zeugungsunfähig?«
    Yueh hörte sich selbst reden, als ein Schwall von Worten

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