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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sichtweite der Zuschauer waren, veränderten sich die Gesichtszüge des Tänzers. Muskeln verschoben sich zuckend, und selbst die Knochenstruktur gestaltete sich um. Pauls Augen wurden immer größer, als aus dem Artisten plötzlich Sielto wurde.
    Dann änderte sich erneut sein Aussehen, und er hatte das Gesicht von jemandem, den Paul bei der gemeinschaftlichen Mahlzeit am Abend zuvor gesehen hatte. Eine weitere Veränderung, und er war wieder der schlanke Mann, der soeben auf der Bühne aufgetreten war. »Wie ihr seht, bin ich viel mehr als ein Darsteller, der eine andere Rolle spielt – ich bin ein Gestaltwandler.«
    Paul hatte bereits von diesen exotischen Mimen gehört, und nun erinnerte er sich, dass Schauspielertruppen häufig mit Gestaltwandlern arbeiteten.
    »Ein Gestaltwandler der Tleilaxu «, sagte Bronso mit einem grollenden Unterton, doch er konnte die Gründe für seine Verachtung für dieses Volk nicht ansprechen, ohne seine Verbindung zum Haus Vernius zu offenbaren.
    Sielto nahm es ihm nicht übel. »Gibt es noch andere?« Er deutete auf die anderen Artisten hinter der Bühne, die nun ganz anders als während der Vorführung aussahen. »Fast alle in dieser Truppe sind Gestaltwandler.«
    Rheinvar klopfte sich imaginären Staub vom Zylinder und setzte ihn wieder auf. »Es gefällt dem Publikum, wenn die Darsteller plötzlich wie politische Figuren oder bekannte Helden aussehen.«
    »Und unser Meister-Jongleur beherrscht noch ganz andere Tricks.« Sielto verzog das Gesicht zu einer komischen Grimasse. »Setzt euch für die nächste Probevorführung in den Zuschauerraum, meine jungen Handlanger. Rheinvar, zeig ihnen, wozu ein Meister-Jongleur imstande ist!«
    »Nun ja, ich sollte tatsächlich in Übung bleiben ... außerdem ist es ja nur eine Probe.« Als der Gestaltwandler davonsprang, schickte Rheinvar die Jungen zu den leeren Sitzen im Theatersaal. »Das ist das große Finale. Schaut es euch von der ersten Reihe aus an. So etwas habt ihr noch nie zuvor gesehen.«
    Mit seinem funkelnden weißen Anzug trat der Anführer der Jongleurs ins helle Licht mitten auf der Bühne. Paul beobachtete Rheinvars steife Bewegungen, die tiefen Atemzüge und die tranceartige Konzentration, als er sich auf eine große Anstrengung vorzubereiten schien.
    Als der Mann sprach, erfüllte seine Stimme den gesamten Saal. »Und nun folgt unsere bislang spektakulärste Vorführung. Sie ist ein gefährliches Wagnis, das auf sieben Planeten verboten wurde – aber machen Sie sich keine Sorgen, denn für einzelne Mitglieder des Publikum ist das Risiko äußerst gering.«
    Die Zuschauer reagierten mit vorsichtigem Gelächter. Bronso stieß Paul mit dem Ellbogen an und verdrehte die Augen.
    Rheinvar stand wie ein Stein im Zentrum der Bühne, wo er tief durchatmete und die Augen schloss. Paul nahm ein seltsames Flimmern in seinem Sichtfeld wahr und spürte ein Kribbeln auf der Haut, doch er schüttelte diese Empfindungen ab. Ihm war etwas schwindlig, aber er konzentrierte seine Gedanken, wie er es von seiner Mutter gelernt hatte, um herauszufinden, was Rheinvar zu tun beabsichtigte. Schließlich wurde sein Blick wieder klar – und alles schien normal zu sein.
    Sielto und die Gestaltwandler stellten sich beiläufig hinter Rheinvar auf der Bühne auf. Sie rührten sich nicht. Nur ihre Augen bewegten sich und blickten sich im Publikum um, bis in die hintersten Winkel des alten Theaters. Alles wirkte sehr ruhig.
    Doch dann erschauderte Bronso an Pauls Seite und blinzelte, und sein Gesicht nahm einen seltsam verträumten Ausdruck an. Gleichzeitig schnappte das Publikum verblüfft nach Luft. Die Leute keuchten und bewegten sich wie in Wellen, als würde etwas Unsichtbares über sie hinwegschwappen. Doch Paul konnte nichts sehen.
    Auf der Bühne hatten sich weder Rheinvar noch die Gestaltwandler gerührt.
    Einige Zuschauer klatschten und jubelten, während sich viele auf ihren Sitzen drehten, um Dingen auszuweichen, die es gar nicht gab. Selbst Bronso pfiff begeistert. »Aber sie machen doch gar nichts!«, sagte Paul verdutzt.
    Bronso streckte den Arm aus. »Schau, dort! Oh! Ich habe noch nie so tollkühne Sprünge gesehen. Sieh mal, wie geschickt und punktgenau die Artisten im Publikum landen – und wie sie die Gesichter zu Monsterfratzen verziehen. Sie sind einfach erstaunlich! Davon werden die Zuschauer noch lange Alpträume haben.«
    Paul jedoch sah nur, wie sich Rheinvar angestrengt konzentrierte und hinter ihm die Tänzer gelassen und

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