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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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reichsten Herrscherfamilien hat das gesamte Projekt finanziert, und die Einzelheiten wurden höchst vertraulich behandelt. Niemand außer dem Architekten selbst hatte alle Baupläne.«
    Rheinvar dämpfte seine Stimme und benutzte die bekannten Jongleur-Tricks, um die Jungen in den Bann seiner Geschichte zu schlagen. »Doch dann, am großen Eröffnungsabend, fand man den reichen Patriarchen ermordet vor, von der Hand des Architekten. Einen Tag darauf fand auch der Architekt einen rätselhaften Tod. Es hieß, dass er das Opfer eines wütenden Angehörigen der Adelsfamilie wurde.«
    »Ein beeindruckendes Drama«, bemerkte Bronso glucksend. »Klingt nach Stoff für ein neues Stück.«
    Rheinvar fuhr mit ausdrucksstarker, geübter Stimme fort. »Manche sagen, dass das Scherbentheater ein mächtiges Geheimnis birgt, das nur dem Adligen und dem Architekten bekannt war. So heißt es zumindest. Ich kann nicht sagen, ob es der Wahrheit entspricht – aber es sollte so sein.«
    Paul schaute sich in der Arena um, betrachtete die Winkel, Flächen, Prismen und Vergrößerungsgläser. Er erschuf ein Gestalt-Bild in seinem Kopf und analysierte jede Einzelheit, wie seine Mutter es ihn gelehrt hatte. Das Theater war ein monumentales Experiment in Sachen Physik, Optik und Harmonie.
    Bronso schaute sich in alle Richtungen um. »Die Ingenieure von Ix hätten einen Heidenspaß daran, die Winkel und Brennpunkte hier zu dekonstruieren.«
    Rheinvar stellte seine Notizen fertig und überreichte Paul den Kristallprojektor. »Der Plan ist folgender, Jungs. Ihr habt Haftscheiben, Haken, Klebemittel und Kabelleitwinden. Ich möchte, dass ihr dort, dort und dort Verstärkerspiegel aufhängt. Wenn ihr fertig seid, geht ihr mit einem Abtaststrahl drüber, um sicherzustellen, dass alle Oberflächen richtig ausgerichtet sind, und dann richtet ihr die Ersatzstationen an den fünf Stellen ein, die im Projektor vermerkt sind.«
    Während Bronso freudig erregt über die verantwortungsvolle Aufgabe zu sein schien, sagte Paul: »Wollen Sie nicht, dass sich erfahrenere Bühnentechniker darum kümmern?«
    »Andere sind vielleicht erfahrener, aber ihr beiden seid beweglich und furchtlos.«
    »Zumindest ich.« Bronso warf Paul einen herausfordernden Blick zu.
    »Ich bin der Genaue und Sorgfältige«, gab Paul zurück. »Also geben wir ein gutes Team ab. Zu zweit erledigen wir das, Herr.«

34
     
    Hass sollte nicht so leichtfallen und Vergebung nicht so schwer.
    Graf Rhombur Vernius
     
     
    Das Bodenfahrzeug raste vom Raumhafen in Richtung der Hauptstadt von Balut. Auf dem Rücksitz saß Jessica, die nur hoffen konnte, dass sie rechtzeitig eintrafen. Wenn Paul und Bronso ihnen erneut durch die Finger geschlüpft waren, wenn sich ihre Informationen als falsche Spur erwiesen, dann würde sie sich am Boden zerstört fühlen ... und sie wusste, wie schwer es Leto treffen würde.
    Neben ihr zügelte der Herzog alle nach außen sichtbaren Emotionen, doch die lange Vertrautheit mit ihm ermöglichte es ihr, seine Sorgen zu erkennen. Er war ein starrer, unbewegter Mann, der zahlreiche Tragödien durchgestanden hatte. Deshalb waren seine Gefühle von einem harten Narbengewebe überzogen, wie der Körper eines altgedienten Kriegers.
    Jessica sprach mit sanfter Stimme. »Sobald wir Paul sehen, können wir in Erfahrung bringen, was er getan hat und warum.«
    Aus Letos Antwort hörte sie einen wütenden Unterton heraus, hinter dem sich seine Sorge verbarg. »Ich bin sehr neugierig darauf, seine Erklärung zu hören.«
    Leto zeigte Paul gegenüber nur selten offene Warmherzigkeit und hielt stattdessen das ein, was er als angemessene Distanz empfand, damit sein Sohn besser auf seine Rolle als nächster Herzog von Caladan vorbereitet wurde. Doch Jessica ließ sich von seiner Förmlichkeit nicht täuschen. Seit Paul und Bronso fortgelaufen waren, war Leto krank vor Sorge. Allein schon der Gedanke daran, was er tun sollte, wenn er seinen Sohn verlor, verstörte ihn zutiefst. Nur jene, die dem Herzog am nächsten standen, konnten seine Wut erkennen – und die wenigsten sahen dahinter seine Angst.
    Graf Rhomburs Cyborg-Körper saß geduckt auf einem breiten Sitz ihnen gegenüber, und Dr. Yueh hatte sich neben ihn gequetscht. Rhombur verspürte intensive Angst und Schuld, denn er ging fest davon aus, dass es seine eigenen Worte gewesen waren, die Bronso vertrieben hatten.
    Während Leto ungeduldig geradeaus starrte, sagte der Cyborg-Graf: »Schimpf nicht zu sehr mit deinem Sohn,

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