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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sich über die Stirn. Obwohl es kalt war, bedeutete dies für ihn harte Arbeit. Erneut huschte sein Blick über die Szenerie: Katzen und Kinder. Der Offizier schob sich die blonden Haare aus dem Gesicht und berührte das in seinem Kehlkopf implantierte Mikrofon.
    »Die Katzen haben sie jetzt im Blickfeld.«
    Die hinter seinen Ohren eingepflanzten Empfänger übermittelten eine Antwort. »Wir sehen sie.«
    »Jetzt?« fragte der Levenbrech.
    »Werden sie es ohne Jagdbefehl tun?« erwiderte die Stimme.
    »Sie sind bereit«, sagte der Levenbrech.
    »Ausgezeichnet. Dann wollen wir mal sehen, ob die vier Übungen ausgereicht haben.«
    »Sagen Sie mir, wenn Sie fertig sind.«
    »Jederzeit.«
    »Na denn«, sagte der Levenbrech.
    Er berührte eine rote Taste auf der rechten Seite des Servosimulators und ging bis an den Druckpunkt. Die Katzen standen jetzt, auch ohne daß er den Knopf ganz durchgedrückt hatte, sprungbereit. Der Levenbrech hielt mit einem anderen Finger einen schwarzen Knopf in Bereitschaft, für den Fall, daß sich die Tiere gegen ihn zu wenden gedachten. Aber sie nahmen keine Notiz von ihm, sondern duckten sich und begannen zielbewußt ihren Weg nach unten zu suchen. Sie bewegten sich auf die Kinder zu, fuhren die Krallen aus und pirschten lautlos durch den Sand.
    Der Levenbrech kniete sich hin und beobachtete sie. Er wußte, daß irgendwo hinter ihm ein unsichtbares Auge schwebte, das jede Bewegung in dieser Landschaft auf einen geheimen Monitor projizierte, der in einer Kuppel stand, in der sein Prinz lebte.
    Die Katzen begannen jetzt zu laufen. Ihr Tempo wurde immer schneller. Die Kinder, die sich jetzt damit beschäftigten, einen felsigen Untergrund zu überqueren, hatten die ihnen drohende Gefahr noch nicht entdeckt. Eines von ihnen lachte mit heller Stimme, die in der klaren Luft weithin hörbar war. Das andere schien zu stolpern, fing sich jedoch wieder, drehte sich um und erblickte die Katzen. Plötzlich streckte es einen Arm aus und rief: »Schau!«
    Beide Kinder blieben nun stehen und starrten auf das, was sich mit ungeheurer Geschwindigkeit in ihr Leben drängte. Selbst als die beiden Laza-Tiger sich auf sie stürzten, bewegten sie sich nicht vom Fleck. Sie starben schnell und ohne zu verstehen, was ihnen geschah. Die Katzen begannen sofort zu fressen.
    »Soll ich sie zurückrufen?« fragte der Levenbrech.
    »Lassen Sie sie erst fressen. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht. Genauso, wie ich es vermutete. Dieses Pärchen ist wirklich sehr verständig.«
    »Sie sind das beste, das ich kenne«, stimmte der Levenbrech zu.
    »Also gut. Wir holen Sie gleich ab. Die Maschine steht bereit.«
    Der Levenbrech blieb stehen und reckte sich. Er vermied es, auf jene Stelle zu seiner Linken zu blicken, wo ihm ein sanftes Glitzern den Standort des Fernauges verraten hatte. Es hatte alle seine Bewegungen zum Standort seines Bashars in die grüne Zone der Hauptstadt übertragen. Der Levenbrech lächelte. Er zweifelte nicht daran, daß der heutige Tag zu einer Beförderung führte. Schon jetzt glaubte er die Insignien eines Bators auf seinen Schultern zu spüren. Und irgendwann würde er dann Burseg sein. Darauf folgte der Bashar. Die Leute, die sich im Korps von Farad'n, dem Enkel des verstorbenen Shaddam IV., gut führten, konnten immer mit Beförderungen rechnen. Und eines Tages, wenn der Prinz endlich auf dem rechtmäßig ihm gehörenden Thron saß, würde er noch mehr für seine treuen Gefolgsleute tun. Vielleicht war der Rang eines Bashar nicht einmal die letzte Stufe für ihn. Es würde Baronate und Grafschaften regnen in Farad'ns Machtbereich ... wenn erst die Atreides-Zwillinge beseitigt waren.

5
     
Der Fremen soll zu seinem ursprünglichen Glauben zurückkehren und seine Gabe, menschliche Gemeinschaften zu formen, wieder nutzen. Er soll zurückkehren in die Vergangenheit, in der ihn der Kampf um das Überleben auf Arrakis formte. Und das, womit er sich vor allem beschäftigen sollte, muß der Versuch sein, die Seele den inneren Lehren zu öffnen. Die Welten des Imperiums, der Landsraad und die MAFEA-Konföderation haben ihm nichts zu sagen. Sie existieren nur, um ihn seiner Seele zu berauben.
Der Prediger in Arrakeen
     
     
    Nachdem das Raumschiff, aus dem All kommend, auf der flachen Landebahn niedergegangen war und leise knisterte, wurde Lady Jessica von einem Menschenmeer umringt. Sie vermutete, daß es mehr als eine halbe Million Leute waren, und ein Drittel davon schienen Pilger zu sein. Sie

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