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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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mehrere Minuten lang nicht sprechen konnte. Als er sich seiner Stimme wieder sicher war, sagte er: »Du hast Alia also geködert, gelockt und sie in solche Verwirrung getrieben, daß sie falsche Entscheidungen traf. Und jetzt weiß sie, wer du bist.«
    »Sie weiß es ... Ja, sie weiß Bescheid.«
    Pauls Stimme hörte sich plötzlich alt an. Dennoch enthielt sie versteckten Protest. Es war also doch noch Kraft in ihm, trotz alledem. Er sagte: »Wenn ich dazu in der Lage bin, werde ich dir deine Vision ausreden.«
    »Tausend friedliche Jahre«, erwiderte Leto. »Das ist es, was ich ihnen geben will.«
    »Tiefschlaf! Stagnation!«
    »Natürlich. Und jene Formen der Gewalt, die ich erlauben kann. Es wird eine Lehre werden, die die Menschheit nie wieder vergißt.«
    »Ich spucke auf deine Lehre!« sagte Paul. »Glaubst du etwa, ich hätte nicht dasselbe gesehen wie du?«
    »Sicher hast du das«, stimmte Leto zu.
    »Und sieht deine Vision besser aus als meine?«
    »Kein bißchen besser. Eher vielleicht schlimmer.«
    »Kann ich also etwas anderes tun als versuchen, dich davon abzuhalten?« fragte Paul.
    »Vielleicht mich töten?«
    »So naiv bin ich nicht. Ich weiß genau, was du bereits in Bewegung gebracht hast. Ich habe von den zerstörten Qanats und dem Aufruhr gehört.«
    »Und jetzt wird Assan Tarig nie wieder nach Shuloch zurückkehren. Du solltest entweder mit mir zurückgehen oder überhaupt nicht. Dies hier ist meine Vision.«
    »Ich habe mich entschieden, nicht zurückzugehen.«
    Wie alt seine Stimme klingt, dachte Leto schmerzlich berührt. Er sagte: »Ich habe den Falkenring der Atreides in meiner Dishdasha versteckt. Willst du, daß ich ihn dir zurückgebe?«
    »Wäre ich nur gestorben«, flüsterte Paul. »Ich wollte wirklich sterben, als ich damals in die Wüste hinausging. Aber ich wußte, daß ich diese Welt nicht verlassen konnte. Ich mußte zurückkehren und ...«
    »Die Legende am Leben erhalten«, sagte Leto. »Ich weiß. Und die Schakale aus Jacurutu warteten bereits in dieser Nacht auf dich, wie du es vorausahntest. Sie wollten deine Visionen! Und das wußtest du auch.«
    »Ich habe mich geweigert. Ich habe ihnen nie auch nur eine Vision zugänglich gemacht.«
    »Dennoch haben sie dich beschmutzt. Sie haben dich mit Gewürzessenz gefüttert und machten dich mit Frauen und Träumen gefügig. Und du hattest Visionen.«
    »Manchmal.« Wie verschlagen seine Stimme klang.
    »Willst du den Falkenring zurück?« fragte Leto erneut.
    Paul setzte sich plötzlich in den Sand. Er wirkte wie eine dunkle Pfütze im Mondlicht. »Nein!«
    Also kennt er die Nutzlosigkeit jenes Pfades ... dachte Leto. Das offenbarte viel, aber nicht genug. Der Wettkampf ihrer Visionen hatte sich vom harten Kampf um das Wie auf Detailfragen zubewegt. Paul wußte, daß er nicht gewinnen konnte, aber er hoffte immer noch, daß es ihm gelang, die einzige Vision, an die sich Leto klammerte, ad absurdum zu führen.
    Plötzlich sagte er: »Ja, die Leute von Jacurutu haben mich beschmutzt. Aber du beschmutzt dich selbst.«
    »Das stimmt«, sagte Leto. »Ich bin dein Sohn.«
    »Und du bist ein guter Fremen?«
    »Ja.«
    »Wirst du es einem blinden Mann erlauben, in die Wüste hinauszugehen? Bist du bereit, mich den Frieden zu meinen eigenen Bedingungen finden zu lassen?« Er klopfte auf den Sand.
    »Nein, das werde ich nicht erlauben«, sagte Leto. »Aber es ist dein Recht, in dein eigenes Messer zu stürzen, wenn du darauf bestehst.«
    »Und du hättest dann meinen Körper!«
    »Richtig.«
    »Nein!«
    ... und weiß, wohin er führt, dachte Leto. Wenn Muad'dibs Sohn seinem Vater zu einem Schrein verhalf, konnte dies bewirken, daß auch seine Vision einzementiert wurde.
    »Du hast ihnen nie etwas gesagt, nicht wahr, Vater?«
    »Ich habe ihnen nie etwas gesagt.«
    »Aber ich«, sagte Leto. »Ich sagte es Muriz. Kralizec, die Schlacht der Wirbelstürme.«
    Pauls Schultern sackten herunter. »Das kannst du nicht tun«, sagte er leise. »Das kannst du nicht tun.«
    »Ich bin jetzt ein Geschöpf der Wüste, Vater«, sagte Leto. »Würdest du so zu einem Coriolissturm sprechen?«
    »Du hältst mich für feige, weil ich deinem Pfad nicht folgen will«, sagte Paul mit heiserer und beinahe zitternder Stimme. »Oh, ich verstehe dich gut, mein Sohn! Weissagungen haben immer ihre eigene Art der Qual hervorgerufen. Aber ich habe mich in keiner möglichen Zukunft so verloren gesehen wie in dieser! Sie ist unaussprechlich!«
    »Dein Djihad wird dagegen wie

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